Boxen kann schon unter normalen Bedingungen ziemlich gefährlich sein, wenn man sein Gegenüber mit den Händen beackert. Doch was normal ist, das ist auch einem ziemlichen Wandel unterlegen. Warum nur den Körper einsetzen, wenn man sich durch die Technik noch ein bisschen mehr Schlagkraft zulegen kann? Junk Dog ist einer derjenigen, die mithilfe von ausgefeilten Gears noch stärker zuschlagen können. Dabei braucht er das eigentlich gar nicht, ist es sein Job doch zu verlieren – ohne dass das zu offensichtlich ist, natürlich, Leute platzieren schließlich Wetten auf ihn. Legal ist das nicht. Das sind die Untergrundkämpfe aber ohnehin nicht. Irgendwann reichen ihm diese Showkämpfe jedoch nicht mehr, er träumt von einem regulären Kampf beim großen Megalobox-Turnier …
Ob Fußball oder Schwimmen, Volleyball oder Ping Pong, im Laufe der mehr als hundert Jahre andauernden Anime-Geschichte hat es jede Menge Serien aus Japan gegeben, die sich einer Sportart angenommen haben. Einer der großen Klassiker ist dabei sicherlich Ashita no Joe. Der Box-Manga brachte es Ende der 60er, Anfang der 70er auf immerhin 20 Bände. Später folgten mehrere Animeserien und auch Filme. Dass ein solches Urgestein gewürdigt werden muss, steht außer Frage. Und so entstand 2018 zum 50. Jubiläum mit Megalobox eine neue Interpretation des klassischen Stoffes.
Mit dem Original hat das hier jedoch nur relativ wenig zu tun. Der reine Sport wurde hier so sehr durch futuristische Tricks verändert, dass Megalobox stark ins Science-Fiction-Genre wandert. Und doch hat der Anime etwas wohltuend Nostalgisches an sich, woran die Optik einen großen Anteil hat. Das unter anderem für Akira bekannte Traditionsstudio Tôkyô Movie Shinsha, heute TMS Entertainment, hat hier Bilder kreiert, die durchaus in der Hochphase der OVAs Bestand gehabt hätten. Und auch die Geschichte ist, aller Modernisierung zum Trotz, recht zeitlos, wenn ein harter Kämpfer nach Höherem strebt und sich nach und nach die Rangliste emporprügelt.
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