Wie die Musikindustrie hatte auch die Filmindustrie mit Piraterie zu kämpfen. Die Bedrohung war so akut, dass sämtliche Budgets gekürzt worden waren und einige Firmen sogar bankrott gingen. Einer neuen Studie zufolge ging die Filmpiraterie aber nun weltweit stark zurück. Dafür sorgten legale Angebote, statt teure Kampagnen.
Services wie Netflix oder Amazon Prime haben die weltweite Filmpiraterie unattraktiv gemacht. Die Strafverfolgung von illegalen Angeboten, oder auch enorme Geldstrafen durch das Filesharing, sind demnach nicht dafür verantwortlich. Dies hat die Studie „The Decline of Online Piracy: How Markets — Not Entforcement — Drive Down Copyright Infringement“ zur Erkenntnis gebracht. Die Studie stammt von zwei Forschern der Universität Amsterdam unter Berufung auf Aussagen von 35.000 Menschen.
Leichter Rückgang nach neuer Gesetzgebung
Aus der Untersuchung lässt sich folgende Schlussfolgerung ziehen: Wenn das legale Angebot für Content in der Landessprache geringer ist, dann sind illegale Services weitaus attraktiver. Diese Situation spitze sich zu, denn Piraterie war auch hierzulande in der Gesellschaft akzeptiert. Es gab immer wieder neue Methoden und Lücken im Gesetz, die den Trend zusätzlich in Aufschwung brachten.
In Deutschland, Großbritannien, Schweden und den Niederlanden lag der Anteil an illegalen Downloads im Jahr 2017 bei 29 bis 38 Prozent. Das liegt vor allem an dem höheren Einkommen. In finanziell schwächeren Ländern wie Brasilien lag der Anteil bei 67 Prozent.
In der Vergangenheit wurden auch illegale Streaming- und Tauschplattformen geschlossen. Ein bekanntes Beispiel war Kino.to, dessen Dienst im Juni 2011 von Strafverfolgungsbehörden vom Netz genommen wurde. Die Abschaltung sorgte kurzfristig wieder für mehr Umsatz in der Filmindustrie.
Es dauerte aber nicht lange, bis neue Plattformen online gingen. Die User schreckten vor der Nutzung nicht zurück, obwohl die Rechtslage sich in den darauffolgenden Jahren stark verändert hatte. So gab es in Frankreich das neue Urheberrechtsgesetz Hadopi mit drakonischen Strafen. Hierzulande gab es durch Abmahnungen hohe Bußgelder für jeden illegal getätigten Download.
All diese Maßnahmen der Gesetzgeber haben die Lage aber laut der Studie kaum verändert. Während die neuen Gesetze verabschiedet worden sind, gab es im Jahr 2009 immerhin nur einen leichten Rückgang.
Neue Streaming-Dienste bahnen sich an
Netflix ist schon seit geraumer Zeit mit über 139 Millionen Nutzern der größte Anbieter im globalen Filmgeschäft. Dieser Vorsprung erlaubte dem Unternehmen bereits eine Menge Daten zu sammeln. Dies hat den Algorithmus gestärkt, wodurch die Nutzer sehr präzise Film- und Serienvorschläge erhalten.
Das Unternehmen hat jedoch das Problem, dass der Dienst größtenteils auf Produktionen anderer Firmen beruht. Hierfür zahlt das Unternehmen Lizenzgelder, jedoch werden die Verträge nicht verlängert. Produktionsfirmen wie Disney (Disney+) möchten nämlich eine eigene Plattform etablieren.
Auch der Weltkonzern Apple hat im März 2019 angekündigt, dass es eine eigene Plattform geben wird. Der Konzern hat in den letzten Monaten über sechs Milliarden Dollar in die Produktion von Serien investiert. Kritiker bemängelten aber, dass die Produktionen eher zu seicht und gefällig wären.
Konkurrenz bahnt sich auch von HBO an. Es handelt sich dabei um den größten Pay-TV-Anbieter. Das Unternehmen möchte gemeinsam mit Turner und Warner bis Ende 2019 einen eigenen Dienst vorstellen. Dieser Dienst wird sogar weltweit eröffnet und soll wohl circa 15 Euro im Monat kosten.
Sky möchte mit dem US-TV-Giganten Comcast im neuen Jahr ebenfalls einen eigenen Streaming-Dienst starten. Hier wird jedoch ein anderer Weg eingeschlagen. Das Angebot soll sich über Werbung finanzieren, statt über ein monatliches Entgelt der Nutzer.
Als der legale Content über Dienste wie Netflix, Amazon Prime oder aber auch Spotify und Apple Music beliebter geworden sind, gab es auch spürbar mehr Besucher in Kinos. Diesen Anlass machten sich die Betreiber zunutze und machten generell das Angebot durch neue Technologien spannender. Auf der Übersichtsseite von meinKA (https://meinka.de/kino-karlsruhe/) können Sie sich über die beliebtesten Filmtheater informieren.
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