Der erste Teil der Heist-Filme hat es in sich. Coole Action, spannende Strategie und jede Menge Witz. Aber fangen wir von vorne an. Der Gauner Danny Ocean (George Clooney) wird gerade erst aus dem Gefängnis entlassen, als er bereits seinen nächsten großen Clou plant. Sein Freund Rusty Ryan (Brad Pitt) holt ihn bei seiner Entlassung ab und sofort beginnen die beiden einen Schlachtplan für ihre Idee zu entwerfen. Ein Casino soll der Schauplatz ihres neuesten Diebstahls sein und es ist nicht nur irgendeine Spielbank, nein! Das Bellagio in Las Vegas, eines der größten Casinos am Strip, wollen die beiden ausrauben. Der Casinobesitzer Terry Benedict (Andy Garcia) lagert dort im Tresor nämlich auch die Einnahmen von zwei weiteren Casinos. Die Beute wäre gigantisch, dementsprechend gut ist das Casino jedoch auch abgesichert. Um ihren Raub durchzusetzen brauchen Danny und Rusty Verstärkung.
Insgesamt neun weitere Ganoven müssen gefunden werden, jeder mit einer besonderen Eigenschaft, die ihn unerlässlich macht. Ein Akrobat, zwei Autoprofis und ein Pyrotechniker sind nur einige der unterschiedlichen Charaktere. Ein Computergenie der Gruppe schafft es, Zugriff auf die Überwachungskameras des Casinos zu erhalten, gleichzeitig werden die Baupläne gestohlen. Jetzt können die elf Ganoven gemeinsam ein perfektes Duplikat des Tresors erstellen und darin ihren Plan üben. Nichts darf schiefgehen, ansonsten stecken sie alle in großen Schwierigkeiten.
Alles scheint gut zu laufen, bis Rusty entdeckt, dass der Casinobesitzer mit Dannys Ex-Frau zusammen ist. Nun wird ihm bewusst, dass es Danny gar nicht wirklich um das Geld geht, sondern darum, seine große Liebe zurückzustehlen. Er konfrontiert seinen Freund damit, der dies auch zugibt. Obwohl Danny emotional in die Sache verwickelt ist und dadurch ein Risiko für die gesamte Operation entsteht, entscheidet sich Rusty, dicht zu halten. Der große Abend ist endlich gekommen und nun muss die Gruppe ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Wie raffiniert sie dies umsetzen, muss man selbst gesehen haben. Und eines kann man vorab verraten: Natürlich verläuft nicht alles nach Plan.
Was viele nicht wissen: Der Film Ocean’s Eleven ist eigentlich ein Remake einer alten Gaunerkomödie. Die Originalversion des Heist-Films erschien 1960 mit dem berühmten Frank Sinatra in der Hauptrolle. Die Handlung des Streifens ist nur in der grundlegenden Idee übereinstimmend, die Umsetzung des Raubüberfalls wurde jedoch im Remake neu entwickelt. Frank Sinatra spielte ebenfalls Danny Ocean, der in einer Nacht fünf verschiedene Casinos überfallen wollte. Andere Darsteller im Film stammten ebenfalls aus dem sogenannten Ratpack, darunter Sammy Davis, Jr., Dean Martin, Peter Lawford, Angie Dickinson und Joey Bishop. Heute zählen beide Filme zu den größten Kinohits mit Casinothematik.
Ocean’s Eleven erschien 2001 unter der Regie von Steven Soderbergh, der in dem Film sein echtes Talent zeigen konnte. Die Filmkomposition ist alles andere als simpel, da viele verschiedene Personen perfekt zusammenspielen müssen, um den Raub erfolgreich zu absolvieren. Dazu setzt Soderbergh auf schnelle, rhythmische Zusammenschnitte der einzelnen Akteure, schaffte es dabei aber zu jeder Zeit, dass man der Handlung folgen konnte. Tatsächlich führte der Regisseur auch gleichzeitig die Kamera, so konnte er seine Vision perfekt umsetzen. Mit jeder Menge Humor und Raffinesse nahm er sich dem Heist-Genre an und meisterte es, den Charme alter Streifen in die Moderne mitzunehmen und gleichzeitig die Geschwindigkeit heutiger Filme mithineinzubringen. Auch optisch hat der Film viel zu bieten, kein Wunder bei den großartigen Kulissen des Casinos.
Der Film war ein echter Erfolg und es dauerte nicht lange bis ein zweiter und dritter Teil erschienen. Während Ocean’s 12 noch jede Menge Spaß und Spannung mit sich brachte, war man bei Ocean’s 13 schon etwas gelangweilt von dem immer gleichbleibenden Konzept. Als wären drei Teile nicht genug gewesen, erschien 2018 noch eine Neuauflage unter dem Titel Ocean’s 8, in dem eine ganz neue Besetzung eingesetzt wurde – diesmal sind es nur Frauen, die einen großen Raubüberfall geplant haben. Der Ort des Geschehens ist aber kein Casino sondern die MET-Gala. Dadurch bringt der neue Film wieder etwas frischen Wind in das Thema und Ocean’s 8 konnte sich über einen großen Erfolg in den internationalen Kinos freuen.
Die Aufregung, die man in Ocean’s 11 gespürt hat, konnte keiner der Folgeteile wirklich erreichen. Damit ist der Film für mich wohl einer der besten Streifen im Heist-Genre und ein absolutes Must-See. Wem Ocean’s 11 gefallen hat, der wird sich sicherlich auch bei den anderen Teilen gut unterhalten, das besondere Etwas fehlt jedoch danach leider, denn die Abläufe sind einfach zu ähnlich.
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