Die Höhle Das Tor in eine andere Zeit Time Trap
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Die Höhle – Das Tor in eine andere Zeit

Inhalt / Kritik

„Die Höhle – das Tor in eine andere Zeit“ // Deutschland-Start: 5. Dezember 2019 (DVD/Blu-ray)

Als Hopper (Andrew Wilson), Highschool Lehrer und noch immer auf der Suche nach seiner bereits seit Jahren vermissten Familie, in einer Höhle auf seltsame Dinge stößt, ist seine Neugier geweckt. Mitsamt seiner Ausrüstung macht er sich auf zur Erkundung, verschwindet aber plötzlich wie vom Erdboden. Einige seiner Schüler machen sich deswegen Sorgen und begeben sich auf die Suche nach ihm. Cara (Cassidy Gifford), Taylor (Reiley McClendon), Jackie (Brianne Howey), Veeves (Olivia Draguicevich) und Furby (Max Wright) müssen aber schnell selbst feststellen, dass in der Höhle etwas Sonderbares vor sich geht und der Weg nach draußen sich nicht mehr so leicht gestaltet wie erwartet. Aus anfänglicher Zuversicht und Abenteuerlust wird schnell Angst und Verzweiflung.

Wenn ein Cover mal wieder mehr verspricht, als der Film hergibt. Natürlich ist es immer gern gesehen, wenn sich Filmemacher auch mit kleinem Budget oder auch ohne Förderung ihrer Liebe zum Bewegtbild hingeben und einen Langfilm auf die Beine stellen. So auch geschehen bei dem Independent-Sci-Fi-Film Die Höhle – das Tor in eine andere Zeit. Die beiden Regisseure Mark Dennis und Ben Foster legen hier eine großartige Idee vor und beweisen damit wirklich viel Kreativität.

Bitte nicht sprechen!

Oftmals ist es nämlich gar nicht der Look dieser klein Produktionen, die dafür sorgen, dass das Potenzial nicht voll ausgeschöpft werden kann, sondern das Script, welches einfach unter den unausgegorenen Charakteren und vor allem deren Dialogen leidet. Denn der erste Eindruck des Films, der im englischen den Titel Time Trap trägt, ist zunächst einmal recht positiv und macht neugierig auf mehr.  Aber, und da kommt auch schon das erste große Aber: Sobald die ersten 20 Minuten vorüber sind und Dialoge mit ins Spiel kommen, nehmen einem diese anfängliche Vorfreude.

Wir konnten den Film lediglich in der synchronisierten Fassung sehen und die ist, muss man leider so sagen, eher weniger gelungen und erweckt eher den Eindruck eines Hörbuchs für Teenager. Verständlicherweise kann man hier keine Synchronisation erwarten wie sie ein Blockbuster auffährt, aber wiedermal hinterlässt die deutsche Fassung einen bitteren Beigeschmack und lässt erahnen, dass die Originalfassung dem Film vielleicht doch etwas besser hätte werden lassen können, als es die deutsche Übersetzung dann letztendlich tut. Denn durch die insgesamt schwächelnden Dialoge, unabhängig von der Audiospur, geht hier in dem Fall das Schauspiel noch dadurch deutlicher verloren. Was eben bei Independent-Filmen immer etwas mehr ins Gewicht fällt als bei größeren Produktionen. Vieles wirkt dadurch oftmals zu amateurhaft und kann im schlimmsten Fall dafür sorgen, dass man relativ schnell das Interesse an dem Film verliert.

Womit wir bei einer der größeren Schwächen von Die Höhle – das Tor in eine andere Zeit angekommen wären. Der Spannungsbogen, der versucht wird hier aufzubauen, funktioniert leider nur bedingt. Dass die Höhle ein System aus verschiedenen Zeitebenen ist, lässt sich zwar erahnen, dennoch wird die Idee zu wenig genutzt um dem Sci-Fi-Aspekt bis aufs Letzte auszureizen. Eine der stärksten Szenen offenbart sich dem Zuschauer erst gegen Ende, wenn das Ausmaß der Zeitfalle deutlich wird. Und damit wiederum auch, welche Anziehungskraft gewisse Mythen auf die Menschheit über Jahrhunderte hinweg hatten und wie viel Egoismus und Machtkampf dahinter stecken kann.

Geld ist Macht

Insofern hätte der Stoff des Films auch tatsächlich immens viel für die beteiligten Charaktere hergegeben, aber auch da kommt man über eine ziemlich monotone und standardisierte Figurendarstellung nicht hinaus. Zu wenig Entwicklung, zu wenig emotionale Tiefe und damit auch das Gefühl, dass einem die Beteiligten fast egal sind. Der Zuschauer bekommt gar nicht die Möglichkeit sich auf die Figuren einzulassen, um dann auch in gewissen Momenten mitfühlen und mitfiebern zu können.

Trotz aller Widrigkeiten lohnt sich ein Blick, nicht zuletzt der Unterstützung junger Filmemacher wegen, die mit ihren guten Ideen übers Budget stolpern und man aber durchaus erkennt, dass mehr finanzielle Mittel vermutlich Wunder bewirkt hätten.

Credits

OT: „Time Trap“
Land: USA
Jahr: 2017
Regie: Mark Dennis, Ben Foster
Drehbuch: Mark Dennis
Musik: Xiaotian Shi
Kamera: Mike Simpson
Darsteller: Andrew Wilson, Cassidy Gifford, Brianne Howy, Reiley McClendon, Olivia Draguicevich, Max Wright

Bilder

Trailer

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„Die Höhle“ schwächelt fast ein wenig erwartungsgemäß an einem zu unausgereiften Script, welches vor allem die Charakterdarstellung und damit die Verbundenheit zum Publikum vergisst. Dass die Dialoge ebenfalls nicht unbedingt eine Stärke sind, liegt leider auch an der deutschen Synchronisation. Und dennoch: Trotz der offensichtlichen Schwächen versteckt sich hinter der kleinen Produktion eine tolle Idee, die es zu unterstützen gilt.
5
von 10