Merry Happy Whatever Netflix
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Merry Happy Whatever – Staffel 1

Merry Happy Whatever Netflix
„Merry Happy Whatever – Staffel 1“ // Deutschland-Start: 28. November 2019 (Netflix)

Weihnachten bei Familie Quinn, das ist immer etwas ganz Besonderes. Denn dort legt man noch großen Wert auf Traditionen. Vor allem Oberhaupt Don (Dennis Quaid) ist sehr daran gelegen, dass sich nicht so viel tut, gerade auch bei seinen Kindern, obwohl die längst erwachsen sind. Es ist daher schon mit einem kleinen mulmigen Gefühl, als Emmy (Bridgit Mendler) über Weihnachten aus LA in ihre alte Heimat fliegt, um Zeit mit ihrer Familie zu verbringen und dabei ihren Freund Matt (Brent Morin) vorzustellen. Wie zu erwarten lässt ihr Vater, der als Sheriff arbeitet, kein gutes Haar an dem erfolglosen Musiker und sorgt damit von Anfang an für eine angespannte Stimmung. Aber auch beim Rest der Familie häufen sich zunehmend die Konflikte, je näher Weihnachten rückt …

An neuen Weihnachtsfilmen mangelt es bei Netflix sicherlich nicht, mit The Knight Before Christmas, Holiday Rush und diversen anderen Titeln brachte der Streamingdienst 2019 bereits eine Reihe davon heraus, in den nächsten Wochen werden noch ein paar weitere folgen. Dazu gibt es verschiedene festliche Serien-Specials und Sonderausgaben der beliebten Koch- und Backshows. Dieses Jahr ist man bei dem Versuch, auch das letzte bisschen Weihnachtsstimmung auszunutzen, auf die Idee gekommen: Warum nicht zusätzlich noch Serien anbieten? Vielleicht hat ja der eine oder andere daheim vor den Bildschirm ja Lust auf eine ausgedehntere Christmas-Session. Und es wäre schade, sich das entgehen zu lassen.

Feiern kann man doch immer …
Merry Happy Whatever ist der erste dieser Serienversuche, verfolgt dabei aber ein etwas andere Konzept. Wie der Titel bereits verrät, spielt man mit dem Gedanken, eine Anthologie-Serie zu erschaffen, deren einzelnen Staffeln an verschiedenen Feiertagen spielen. Weihnachten ist da nur der Startschuss zu einer potenziell ganzjährlichen Beschallung. Staffeln zu Halloween, Valentinstag und Thanksgiving? Warum nicht, wenn es Zuschauer bringt. So ungewöhnlich das Serienkonzept von Tucker Cawley ist, so gewöhnlich ist aber leider das Ergebnis. Tatsächlich fehlt es der Geschichte um eine Familie, die an Weihnachten zusammenkommt, an einer eigenständigen Persönlichkeit, die weitere Staffeln rechtfertigen würde.

Ein bestimmender Vater, der keinen Widerspruch duldet, seinen Kindern alles vorschreiben will und dazu noch sehr traditionelle Vorstellungen hat, die sich nicht darum scheren, dass die Welt sich weiterdreht, das ist kein besonders originelles Szenario. Die sich daran anschließenden Konflikte schreiben sich praktisch von selbst. Vor allem Dons Ablehnung des nerdigen, unterwürfigen Matts nimmt dabei eine größere Rolle ein. Ebenso selbstverständlich wie diese Auseinandersetzungen ist die obligatorische Aussöhnung, die nach den acht Folgen stattfindet, welche die erste Staffel von Merry Happy Whatever ausmachen. Der Sturkopf muss weicher werden, der Schlappschwanz selbstbestimmter – schon klar.

Tradition mit Hindernissen
Immerhin, an anderer Stelle gibt sich die Serie ein bisschen progressiver. Dass ausgerechnet Don, ein selbsternannter Fan von Law & Order, sich in die schwarze Krankenschwester Nancy (Garcelle Beauvais) verliebt, das hätte man nicht unbedingt von dem Redneck erwartet. Zudem darf sich Emmys ältere Schwester Kayla (Ashley Tisdale) als Lesbe outen, was im ländlichen Amerika auch nicht unbedingt ganz selbstverständlich ist. Das ist nicht unsympathisch, wenngleich sehr konstruiert, Merry Happy Whatever folgt an den Stellen diversen Klischees, ohne größere Hemmungen zu zeigen. Dafür ist die Serie mit der penetranten Lachkonserve, die schon in anderen Netflix-Sitcoms nervte (Team Kaylie, Familienanhang), alles andere als progressiv.

Wären die Witze wenigstens gut, sodass das künstliche Lachen mit einem echten korrespondierte, man könnte die Verwendung des altmodischen Stilmittels verzeihen. Oft sind diese Witze aber genauso altbacken wie das drumherum. Ganz furchtbar ist die Serie deswegen noch nicht. Ein paar Einfälle sind ganz nett geworden, wenn sich etwa die angeheiratete Verwandtschaft zusammenrottet, um gegen die Quinns zu bestehen. Wie die diversen Weihnachtsfilme von Netflix, so ist aber auch Merry Happy Whatever letztendlich wenig spannende Wegwerfware, die man eher nebenbei laufen lässt, weil weder der Inhalt noch die Figuren eine größere Konzentration erfordern oder verdienen würden.



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Die geplante Festtagsanthologie „Merry Happy Whatever“ beginnt mit einem Familientreffen zu Weihnachten, bei dem es unweigerlich zu Konflikten zwischen dem herrischen, traditionsbewussten Vater und dessen erwachsenen Kindern kommt. Leider ist die Serie ebenso gestrig wie die Hauptfigur, die Witze und Charaktere sind weitestgehend so gewöhnlich, dass die Sitcom nicht unbedingt Lust auf weitere Feiern macht.
5
von 10