Nach einem traumatischen Erlebnis bei einem Einsatz hat der Feuerwehrmann Darren McCord (Jean-Claude Van Damme) seinen Job gekündigt und ist nun seit ein paar Monaten Brandschutzbeauftragter der Pittsburgh Civic Arena. Da es das letzte Spiel des Stanley Cups ist zwischen den Pittsburgh Penguins und den Chicago Blackhawks, beschließt er, seine beiden Kinder mit Karten zu dem lange ausverkauften Spiel zu überraschen. Während er seine Tochter und seinen Sohn zu den Plätzen führt, übernimmt eine Truppe Krimineller unter der Leitung des ehemaligen CIA-Agenten Joshua Foss (Powers Boothe) die Kontrolle über die Halle. Schon bald ist der Vizepräsident der USA (Raymond J. Barry), der dem Spiel als Ehrengast beiwohnt, in ihrer Gewalt. Als seine Tochter durch Zufall einen der Verbrecher stellen kann, gerät auch sie in deren Hände. Verzweifelt nach seiner Tochter suchend stößt McCord auf einen der Verbrecher, kann aber nach erbittertem Kampf entkommen. Da die Halle nach außen hin von Foss’ Männern abgeriegelt ist und jeglicher Kontakt nach außen unterbunden wird, ist Darren ganz auf sich allein gestellt. Als wäre dies nicht schon schlimm genug, stellt er zudem fest, dass die Bande in der ganzen Arena Bomben platziert haben. Die Zeit läuft gegen McCord, der nun von Foss’ Männern gejagt wird und alleine die Bomben entschärfen muss.
Der verwundbare Held
Für seine Rolle in Sudden Death arbeitete Jean-Claude Van Damme ein zweites Mal mit Regisseur Peter Hyams zusammen, mit dem er bereits zuvor Timecop (1994) gedreht hatte, seinen bis heute erfolgreichsten Film. Leider stand diese Zusammenarbeit unter keinem guten Stern, denn Sudden Death wurde nicht nur von der Kritik verrissen, sondern entpuppte sich als auch als kommerzieller Fehlschlag. Aus heutiger Sicht gilt Sudden Death als einer von Van Dammes besten Filmen, was nicht zuletzt an den Kampfszenen und der Kameraarbeit Hyams‘ liegt.
Natürlich mag der ein oder andere monieren, dass Sudden Death letztlich eine Variation von John McTiernans Stirb Langsam ist. Selbst die größten Fans des Films werden wohl kaum Argumente finden, welche diese Behauptungen entkräften können, liegen die Parallelen doch auf der Hand und sind in fast jeder Szene sichtbar. Im Vergleich zum großen Vorbild fehlt es Sudden Death doch jedoch an dieser Brise Galgenhumor, die einem Charakter wie dem von Bruce Willis gespielten John McClane zu eigen ist und ihn für den Zuschauer sympathisch machte. Auch der von Powers Boothe gespielte Bösewicht wirkt gegenüber Alan Rickmans Hans Gruber reichlich farblos.
Dennoch wird man wohl kaum behaupten, Sudden Death wäre wegen dieser Parallelen ein schlechter Film. Gerade weil auch Van Dammes Darren McCord einer dieser Jedermänner ist, ein Mensch gelähmt von einem Trauma aus der Vergangenheit, macht ihn dies nicht zu einem jener Supermänner, die in den Folgejahren das Actiongenre dominierten. McCord ist ein Mann, der einsteckt, blutet und schwitzt, immer im Nachteil und völlig auf sich allein gestellt. Eine Ausgangslage, die letztlich sehr für die Spannung in diesem Film sorgt und ihn zu einem Protagonisten macht, mit dem man mitfiebert.
Spiel auf Zeit
Ein weiterer sehr gelungener Aspekt des Films ist zudem die Kameraarbeit Peter Hyams’, die den Kampf des Helden parallel stellt zum Spiel auf dem Eis. Immer wieder wechselt das Geschehen von McCords Suche nach den Bomben hin zum Match der beiden Teams, ein atemloses, körperbetontes Duell, was ähnlich umkämpft ist wie jenes Spiel auf Zeit, was McCord gerade zu bestehen versucht. In Zusammenhang mit der Schnittarbeit Steven Kempers ist auch dies ein Faktor, der die Dringlichkeit, das Gehetzte der Situation betont, in der sich der Held befindet.
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