Mad Max
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Mad Max

Kritik

Mad Max
„Mad Max“ // Deutschland-Start: 29. Februar 1980 (Kino) // 17. September 2015 (DVD/Blu-ray)

In der nahen Zukunft steht die Welt kurz vorm Kollaps und die Straßen werden regiert von Kriminellen und Gangs. Nur die Beamten der MFP (Main Force Patrol) trauen sich gegen die Banditen vorzugehen, wobei sie meist auf äußerste Härte zurückgreifen müssen, sind ihnen die Kriminellen alleine von ihrer Anzahl her weit überlegen. Max Rockatansky (Mel Gibson) ist einer der Beamten der MFP und gleichzeitig einer ihrer besten Männer, was er erneut bei einer Verfolgungsjagd mit einem brutalen Bandenchef beweist. Als Max und sein Kollege Jim Goose (Steve Bisley) bei einem weiteren Einsatz ein Mitglied der Gang verhaften können, schwört deren neuer Chef (Hugh Keays-Byrne), der sich selbst den Namen „Toecutter“ gegeben hat, bittere Rache. Nachdem die Rache als erstes Goose trifft, will Max den Polizeidienst quittieren und mit seiner Frau Jessie (Joanne Samuel) ein ruhiges Leben genießen. Doch so leicht lässt sich Toecutters Gangs nicht von ihrem Plan abbringen, denn der Rachedurst ihres Anführers ist noch lange nicht gestillt.

Barbaren der Straße

Bevor George Miller den Weg zum Film fand, war er auf dem besten Wege Arzt zu werden, doch als er zusammen mit seinem jüngeren Bruder in seinem letzten Jahr an der Universität mit einem Kurzfilm den ersten Preis eines Wettbewerbs gewann, überdachte Miller seine Zukunftsplanung. Als es an die Planung zu seinem ersten Spielfilm ging, dachte Miller an seine zahlreichen Erfahrungen an der Universität zurück, insbesondere mit Unfallopfern und deren Verletzungen. Da er zudem drei Freunde bei einem Autounfall verlor, beschloss er das Auto als zentrales Thema des Filmes zu setzen, der schlussendlich Mad Max getauft wurde.

Die Mad Max-Filme sind Geschichten über den Zerfall unserer Welt und die Dominanz des Gesetzes der Straße. Stillstand ist in diesem Universum gleichbedeutend mit dem Tod oder einem Ausschluss aus dieser Gesellschaft, sofern man noch von einer reden kann, was die Obsession des Hauptcharakters sowie der von ihm gejagten Kriminellen mit jeglichem fahrbaren Untersatz erklärt. Gleichzeitig bedeutet die Akzeptanz dieses Grundsatzes, dass man sich mit dem Gesetz der Straße nähert, was eine gefährliche Gratwanderung für Figuren wie Max ist, bedeutet es doch gleichermaßen eine Akzeptanz der Barbarei und ein Loslösen von zivilisatorischen Werten und Moral. Konsequenterweise haben die Bewohner der Straße, vor allem die Banden, jegliche Form der Zivilisation abgelegt, bis hin zu ihren Namen, die sie in „Toecutter“ oder „Nightrider“ geändert haben.

In der Figur des Max Rockatansky kann man in gewisser Weise einen Wiedergänger von Charakteren wie Paul Kersey aus Ein Mann sieht rot erkennen. In Mel Gibsons sensiblem Spiel zeigt sich die Angst dieses Mannes, ganz ein Opfer dieser brutalen Welt der Straße zu werden, weshalb er sich lieber, bevor es zu spät ist, von dieser distanzieren möchte. Die Gewalt aber ist ein unentrinnbarer Teufelskreis, wie sie Miller darstellt, die eine nicht mehr loslässt und jeden Winkel des eigenen Lebens infiziert bis dann die Veränderung zum „Mad“ Max vollzogen ist, der, ähnlich einer Maschine, nur noch funktioniert und jegliches Gefühl der Reue verloren hat.

Keine Helden

Auch wenn die visuelle Ebene des Films dem schmalen Budget geschuldet ist, profitiert die Geschichte von den kargen Orten und Landschaften, die Kameramann David Eggby einfängt. Bisweilen kann man in der Anlage gewisser Einstellungen eine Nähe zum Western erkennen, allerdings eine Version, die, wie es im Film an manchen Stellen heißt, keine Helden mehr kennt. Das Desillusionierte dieser Welt spiegelt sich in den monotonen Landschaften wider, deren Stille durchbrochen wird vom Lärm der Motoren. Dies ist ein lebensfeindliches Land, ein erbarmungsloses Land.

Credits

OT: „Mad Max“
Land: Australien
Jahr: 1979
Regie: George Miller
Drehbuch: George Miller, Byron Kennedy
Musik: Brian May
Kamera: David Eggby
Besetzung: Mel Gibson, Joanne Samuel, Hugh Keays-Byrne, Geoff Parry, Seve Bisley, Tim Burns

Trailer

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„Mad Max“ ist ein bildgewaltiger Auftakt zu einer großen Filmreihe, ein brutaler Film über den Verlust der Zivilisation und den Kreislauf der Gewalt. Mit einem genialen Mel Gibson in der Hauptrolle gelingt George Miller nicht nur ein wegweisender Actionfilm, sondern auch eine ikonische Figur des Genres.
8
von 10