Mia (Tiffany Haddish) und Mel (Rose Byrne) sind seit Jahrzehnten beste Freundinnen. Grundschule, die Highschool und das College, alles haben sie zusammen erlebt. So unterschiedlich die beiden in ihrer Art auch sind, verfolgen sie doch ein gemeinsames Ziel. Und so gründen sie schließlich ein Beauty-Unternehmen. Mit ihren Angestellten Barrett (Billy Porter) und Sydney (Jennifer Coolidge) bieten sie in ihrem Salon nicht nur Hautpflege und professionelles Make-up an, sondern kreieren und verkaufen auch ihr eigenes Make-up. Doch die Selbstständigkeit erweist sich als schwieriger, als die beiden es sich zunächst vorstellen, und schließlich scheinen die Schulden ihren großen Traum zu gefährden. Glücklicherweise ist die Gründerin eines Beauty-Imperiums, Claire Luna (Salma Hayek), an ihnen und ihrem Unternehmen interessiert. Sie willigt ein, ihre Schulden zu übernehmen und sie auch künftig zu unterstützen, sollten sie einer Beteiligung ihres Unternehmens zustimmen. Doch Mia ist skeptisch, welche Motive Claire wirklich verfolgt – und sie soll recht behalten.
Business as usual
Lady Business erzählt eine klischeegeladene und komplett vorhersehbare Selfmade-Geschichte zweier Freundinnen. Den Verlauf des Films hat man schon etliche Male gesehen, häufig besser und spannender. Die beiden Protagonistinnen sind schon ewig befreundet und nichts konnte sich je zwischen sie stellen. Doch irgendwelche „besonderen“ Umstände lassen sie dies plötzlich vergessen und die Freundschaft steht vor dem Aus. Als Zuschauer könnte man jetzt voller Spannung vor dem Bildschirm sitzen und sich fragen, ob sie wohl jemals wieder zu einander finden und der Film doch noch ein gutes Ende nimmt. Tut man aber nicht.
Zum einen ist der Plot von Anfang an vollkommen offensichtlich, zum anderen versprühen Mel und Mia viel zu wenig Charme und Sympathie, als dass man sich für ihr Schicksal interessieren würde. Nichts an diesem Film ist originell, jeder Charakter eindimensional und die meisten Witze hat man bereits besser gehört oder bewegen sich auf Fäkalniveau. Der Versuch, den Charakteren mit einigen kleineren Nebensträngen etwas Tiefe zu verleihen, schlägt kläglich fehl. Diese spielen für den Film und seine Charaktere nämlich nahezu keine Rolle und rücken zunehmend in den Hintergrund. Zudem ist das Ende an Kitsch kaum zu überbieten.
Zwischen solide und ganz schwach
Die schauspielerischen Leistungen von Tiffany Haddish, Rose Byrne und Salma Hayek sind in Ordnung und auch die Nebendarsteller leisten sich keine wirklichen Ausreißer, auch wenn fast niemand wirklich in Erinnerung bleibt. Nur Billy Porter weiß in seiner Rolle als extrovertierter und auffälliger Mitarbeiter zu überzeugen und stellt die einzige wirklich sympathische Person dar. Jennifer Coolidge spielt erneut eine etwas dümmliche Rolle, die sie bereits in vielen Filmen und Serien verkörpert hat. Diese Rolle muss man definitiv mögen oder zu ignorieren wissen, denn unabhängig von ihrer Schauspielleistung, ist sie oft zwischen peinlich und nervig angelegt.
Die Regiearbeit und das Szenenbild sind okay, lassen aber ebenfalls alles erinnerungswürdige vermissen. Insgesamt ist es trotzdem das Handwerkliche, was man dem Film am ehesten positiv anrechnen kann. Das Drehbuch und die Dialoge wiederum sind die großen Schwachstellen und selbst wenn alle anderen Faktoren perfekt realisiert worden wären, hätte man daraus keinen guten Film machen können.
OT: „Like a Boss“
Land: USA
Jahr: 2020
Regie: Miguel Arteta
Drehbuch: Danielle Sanchez-Witzel, Sam Pitman, Adam Cole-Kelly
Musik: Christophe Beck
Kamera: Jas Shelton
Besetzung: Tiffany Haddish, Rose Byrne, Salma Hayek, Billy Porter, Jennifer Coolidge
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