2 Fast 2 Furious
© Universal Pictures

2 Fast 2 Furious

Kritik

The Fast and the Furious
„2 Fast 2 Furious“ // Deutschland-Start: 19. Juni 2003 (Kino) // 24. August 2017 (DVD/Blu-ray)

Das mit der Polizei-Laufbahn hat sich Brian O’Conner (Paul Walker) inzwischen anders überlegt. Stattdessen nimmt er selbst an illegalen Rennen teil, anstatt die Leute dort zu verfolgen. Als er dabei mal wieder mit dem Gesetz in Konflikt gerät, lässt er sich auf einen Deal ein: Zusammen mit seinem ebenfalls vorbestraften Freund Roman Pearce (Tyrese Gibson) und der Undercover-Agentin Monica Fuentes (Eva Mendes) sollen sie sich beim argentinischen Drogenbaron Carter Verone (Cole Hauser) ins Team schmuggeln und so zur Strecke bringen. Im Gegenzug würden ihre Vorstrafen aus den Akten gelöscht. Doch das bedeutet eben auch, sich in große Gefahr zu begeben, denn ihr Ziel zeigt keinerlei Skrupel, wenn es darum geht, unliebsame Personen aus dem Verkehr zu ziehen …

Bei einem Budget von knapp 40 Millionen Dollar rund das Fünffache wieder einzuspielen, damit hatte wohl niemand wirklich gerechnet, der große Erfolg von The Fast and the Furious war 2001 eine echte Überraschung. Wenig überraschend war hingegen, dass man möglichst schnell an diesen Erfolg anknüpfen wollte. Allerdings klappte das nicht so wie erhofft. Vin Diesel, der Star des Erstlings, war unglücklich mit dem Drehbuch und verließ deshalb das Projekt, ebenso die meisten anderen Darsteller und der Regisseur. Übrig blieb nur Paul Walker, der zusammen mit den Sportwagen für genügend Wiedererkennungseffekte und damit weitere Gewinne sorgen sollte.

Zwischen Wiederholung und Aufbruch
Rein finanziell gesehen zahlte sich das Beharren auf einer Fortsetzung aus. Das Budget hatte sich zwar verdoppelt, der Film spielte dafür aber auch noch etwas mehr ein. Zudem begegnen wir in 2 Fast 2 Furious einigen Figuren das erste Mal, die später zum festen Personal der Reihe werden sollten. Ansonsten war der zweite Teil aber dem qualitativ ohnehin schon überschaubaren Erstling in jeglicher Hinsicht unterlegen. Teilweise versuchte man, das Vorbild direkt zu kopieren, teilweise machte man etwas völlig Neues draus, das nicht wirklich an den Vorgänger anschloss. Das Ergebnis ist ein Mischmasch, bei dem nicht ersichtlich ist, wie es im Anschluss überhaupt noch eine Zukunft gab.

Dass Brian sich erneut in einer Verbrechergang einschleichen muss, das fällt beispielsweise in die Kategorie: einfallslos und überflüssig. Zwar ist er diesmal ein Verbrecher, der sich auf Druck der Polizei einschleicht, anstatt dieser anzugehören, was für ein bisschen Variation sorgt. Wirklich frisch wird es dadurch aber nicht. Zumal die Geschichte ohnehin auf der Liste der Stärken von The Fast and the Furious nicht sonderlich weit oben auftauchte. Im Gegenzug wurden jedoch die Autorennen an den Rand gedrückt, was ein fast ebenso großes Verbrechen ist wie das, was Verone so treibt. Mit einem solchen beginnt der Film zwar, um irgendwie die Verbindung herzustellen. Danach spielen sie aber keine Rolle mehr.

Schnell, aber zu wenig
Die Actionszenen gehören zwar noch immer zu den guten oder zumindest besseren von 2 Fast 2 Furious. Zum Ende hin wird das Ganze zudem wieder schön over the top und nahm ein bisschen das vorweg, was die Reihe später definieren würde: spaßige bis alberne Einlagen, welche die Grenzen zwischen Karacho und Komik verschwinden lassen. Dazu passt dann auch, dass mit Diesel der Mann verschwunden ist, der als einer der wenigen überhaupt den Blödsinn der Filme ernst nahm. Allerdings machte das eben auch ein bisschen den Charme von The Fast and the Furious aus, wenn mit den Füßen stampfende Machomännchen dümmliche Sachen von sich geben und dabei möglichst cool wirken wollten.

Bizarr ist dem Zusammenhang deshalb auch eine Folterszene, die für sich genommen originell ist, jedoch keinen Platz in dem Konzept hat. Sofern man noch von einem Konzept sprechen möchte. Immerhin ist es einer der Momente des Films, die tatsächlich in Erinnerung bleiben. So wahnsinnig viele gibt es davon leider nicht, womit auch wieder die langweiligen Figuren zu tun haben. Der von Walker verkörperte Brian darf diesmal souveräner auftreten, was ihn aber kein Stück interessanter macht, eher im Gegenteil. Wenn er hinters Steuer darf, blüht der auch im realen Leben passionierte Autofahrer auf. Ansonsten steht er etwas verloren in der Gegend herum, so wie der Film insgesamt zwar eine Ziellinie vor Augen hat, jedoch nicht weiß, wie er dorthin gelangen soll.

Credits

OT: „2 Fast 2 Furious“
Land: USA
Jahr: 2003
Regie: John Singleton
Drehbuch: Michael Brandt, Derek Haas
Musik: David Arnold
Kamera: Matthew F. Leonetti
Besetzung: Paul Walker, Tyrese Gibson, Eva Mendes, Cole Hauser, Ludacris, James Remar

Trailer

Filmpreise

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
Goldene Himbeere 2004 Schlechteste Neuverfilmung oder Fortsetzung Nominierung
Schlechtester Ersatz für einen echten Film Nominierung

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„2 Fast 2 Furious“ sollte den erfolgreichen Vorgänger fortsetzen, musste gleichzeitig aber zwangsläufig vieles anders machen. Das Ergebnis ist ein Mischmasch aus faul zusammengeklauten Sachen, nicht passenden Elementen und erneut ansehnlichen Actionszenen, die dieses Mal aber nicht genug sind, um den mauen Inhalt und die langweiligen Figuren auszugleichen.
4
von 10