Eines muss man James Edwards (Will Smith) lassen: So leicht lässt der New Yorker Polizist nicht locker. Als er einem Verdächtigen auf der Spur ist, verfolgt er den dann auch quer durch die ganze Stadt – ohne zu ahnen, dass es sich bei dem vermeintlichen Verbrecher in Wirklichkeit um ein Alien handelt. Dieser hohe Einsatz beeindruckt auch Agent K (Tommy Lee Jones), der im Geheimen für eine Geheimorganisation geheime Außerirdische jagt, die es sich auf der Erde gemütlich machen. Tatsächlich überzeugt der unkonventionelle James auch beim anschließenden Test, weshalb er sich nun auch ganz offiziell geheim den Männern in Schwarz anschließen darf. Und er hat auch gleich eine wichtige Mission, schließlich ist ein besonders fieses Alien aufgetaucht und macht nun in Gestalt des Farmers Edgar (Vincent D’Onofrio) jede Menge Ärger …
Wer hat nicht schon in den Nachthimmel geblickt und sich beim Anblick der Sterne gefragt, ob es da draußen wohl irgendwo Leben gibt und wie dieses aussehen mag? Dabei muss man gar nicht Millionen von Lichtjahren reisen, um solche fremden Lebensformen zu entdecken. Die gibt es auch vor Ort, wenngleich getarnt – zumindest wenn es nach Lowell Cunningham geht. Denn von ihm stammen die Comics The Men in Black, welche 1990 auf den Markt kamen und sich ein bisschen über die Verschwörungstheorien rund um in Schwarz gekleidete Agenten lustig machte. Wobei diese Spezialeinheit dort noch mit allen möglichen nichtmenschlichen Lebensformen zu tun hatte, also auch Dämonen, Zombies oder Vampiren. In der 1997 erschienenen Filmadaption beschränkte man sich dann aber doch auf Außerirdische.
Alle (un-)möglichen Lebensformen
Mangelnde Abwechslung brauchte man hier dennoch nicht zu befürchten. Vielmehr ist Men in Black vollgestopft mit den unterschiedlichsten Lebensformen aus den Weiten des Alls. Einige davon kommen einem etwas bekannter vor, orientieren sich etwa an tierischen Vorbildern. Bei anderen weiß man gar nicht so recht, was man da nun genau sieht. Aber eben darin liegt auch der Spaß, zumal selbst das Bekannte nicht zwangsläufig langweilig ist. Tatsächlich ist einer der Running Gags, dass das böse Oberalien, um das sich alles dreht, letztendlich „nur“ eine Schabe ist. Aber eben eine, die besonders groß und grausam ist, keine Skrupel kennt und schon mal etwas brutaler wird, wenn ihren kleineren Verwandten ein Fühler gekrümmt wird.
Hört sich albern ist und ist es auch. Zwar lässt es Regisseur Barry Sonnenfeld ordentlich krachen, Actionszenen gibt es in dem Film reichlich. Es spritzen sogar Blut und Gedärme – extraterrestrische wohlgemerkt. Doch der Humor steht in der Prioritätsreihenfolge dann doch an erster Stelle. Manche der Gags ergeben sich aus den kuriosen Gestalten, denen James während seines ersten Tages so begegnet. Aber selbst wenn die Menschen mal unter sich sind, darf ausgiebig gelacht werden, da sich die Männer in Schwarz gerne mal diverse Sprüche um die Ohren hauen, Tommy Lee Jones und Will Smith werfen sich da schön die Bälle zu.
Gute aufgelegte Darsteller
Im Grunde ist Men in Black deshalb auch eigentlich ein recht typischer Buddy Movie, wie man sie gerade im Polizeifilm immer wieder gesehen hat (Beverly Hills Cop, Lethal Weapon). Das bedeutet, dass das Drehbuch vorsieht, beide Protagonisten möglichst kontrastreich zu gestalten. Das Ergebnis ist nicht sehr originell: Auf der einen Seite haben wir den strengen, zum Zynismus neigenden Paragraphenreiter, auf der anderen den impulsiven Wirbelwind, der so seine Probleme mit Autorität hat. Als Figurenzeichnung ist das ziemlich dünn, aber es reicht als Vorlage für die beiden Schauspieler, um sich darin ein bisschen austoben zu können. Gleiches gilt für Vincent D’Onofrio, der als dümmlicher Bauer bzw. aggressives Krabbeltier jede Menge Spaß hat.
Von dem kann man sich hier dann auch leicht anstecken lassen: Die ausgelassene Atmosphäre, das hohe Tempo und die erstaunlich gut gealterten Spezialeffekte fügen sich mit den Ensembleauftritten zu einer turbulenten Science-Fiction-Komödie zusammen, die Altbekanntes in ein zumindest damals frisches Kostüm steckt. Dass der Reiz des Neuen irgendwann verfliegt und die Nachfolger es dadurch automatisch schwerer haben würden, ist klar. Aber zumindest den ersten Teil kann man sich nach wie vor gut anschauen, sofern man gerade in der Stimmung für Popcornkino-Unterhaltung ist, zumal Men in Black nur knapp über anderthalb Stunden lang ist und damit angenehm kurz ausfällt.
OT: „Men in Black“
Land: USA
Jahr: 1997
Regie: Barry Sonnenfeld
Drehbuch: Ed Solomon
Vorlage: Lowell Cunningham
Musik: Danny Elfman
Kamera: Don Peterman
Besetzung: Tommy Lee Jones, Will Smith, Linda Fiorentino, Vincent D’Onofrio, Rip Torn
Preis | Jahr | Kategorie | Ergebnis | |
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Academy Awards | 1998 | Beste Musik | Danny Elfman | Nominierung |
Bestes Szenenbild | Bo Welch, Cheryl Carasik | Nominierung | ||
Bestes Make-up | Rick Baker, David LeRoy Anderson | Sieg | ||
BAFTA Awards | 1998 | Beste Spezialeffekte | Nominierung | |
Golden Globe Awards | 1998 | Bester Film – Musical oder Komödie | Nominierung | |
Saturn Awards | 1998 | Bester Science-Fiction Film | Sieg | |
Beste Regie | Barry Sonnenfeld | Nominierung | ||
Bestes Drehbuch | Ed Solomon | Nominierung | ||
Bester Hauptdarsteller | Will Smith | Nominierung | ||
Bester Nebendarsteller | Vincent D’Onofrio | Sieg | ||
Beste Musik | Danny Elfman | Sieg | ||
Bestes Make-up | Nominierung | |||
Beste Spezialeffekte | Nominierung |
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