Planet of the Humans

Planet of the Humans

Kritik

Planet of the Humans
„Planet of the Humans“ // Deutschland-Start: nicht angekündigt

Wie viele Jahre werden wir Menschen noch auf dieser Erde haben? Bei Passantenbefragungen in den Vereinigten Staaten von Amerika könnten die Antworten nicht unterschiedlicher ausfallen. Einige tippen 10 Jahre, die nächsten 50, andere sind überzeugt, dass es ewig anhalten wird. Um sich dieser Frage anzunähern – eine absolute Antwort ist natürlich kaum möglich – geht Jeff Gibbs, Produzent einiger Michael Moore Dokumentarfilme, in seinem Regiedebüt Planet of the Humans zurück in der Zeit und kommt letztlich auf ein erschreckendes Urteil. Konkret geht es dabei um grüne Energie, sprich erneuerbare Energieformen, gewonnen aus Sonnen- und Windkraft. Einst ein hervorragender Gedanke, um den Klimawandel einzudämmen und die Welt wieder auf Kurs zu bringen, kristallisiert sich im Laufe der 100 Minuten dann aber doch heraus, dass die Menschheit trotz harter Bemühungen auf der Stelle feststeckt und bei dem Thema der Gegenwart anscheinend versagt hat.

Alles nur Farce?
Im Gespräch mit Zukunftsforschern und Nachhaltigkeitsaktivisten wird schnell klar: So wie wir momentan noch leben, kann es nicht weitergehen. Nur um das mal an einem Beispiel festzuhalten: laut dem Schweizer Historiker und Publizist Daniele Ganser verbraucht die Menschheit täglich 90 Millionen Fässer Erdöl. Den meisten bekannt und politisch hoch in der Agenda angesetzt, erleben wir deshalb seit Anfang der 2000er Jahre ein Umdenken. Offshore-Windparks werden gebaut, Elektroautos gewinnen an Bedeutung und Solarenergie wird selbst im privaten Sektor immer beliebter. Einige Großkonzerne wie beispielsweise Apple oder Tesla setzen sogar in großen Maßstäben auf erneuerbare Energie. Das Ganze hat jedoch einen Haken. Für Solaranlagen beispielsweise müssen enorme Ressourcen aufgebracht werden, Großkonzerne operieren nicht vollständig autark und E-Mobilität steht nicht erst seit gestern in der Kritik, nur eine Farce zu sein. Unterm Strich – dies macht Gibbs mit seiner Dokumentation mehr als deutlich – rechnen sich diese Maßnahmen nämlich nicht. Da für solche Ansätze – E-Mobilität ganz vorn dabei – auf Strom zurückgegriffen wird, der durch fossile Brennstoffe erzeugt wird, ergibt sich so ein Teufelskreis.

Dystopie im Fokus
Wie in vergleichbaren Produktionen, Stichwort Eine unbequeme Wahrheit von Al Gore, zeichnet Gibbs in seinem Werk ein recht pessimistisches Bild über den aktuellen Stand der Dinge. Währendem die meisten Dokumentationen über Umwelt, Politik und Gesellschaft aber auch Lösungsverschläge bringen, fokussiert sich Gibbs Werk dagegen mehr auf die unaufhaltbare Dystopie der Zukunft, die in einer starren „die Menschen sind verloren“-Mentalität mündet. Nach Lösungsansätzen sucht man in Planet of the Humans daher vergebens. Dass dies geteilte Kritiken und darüber hinaus eine Kontroverse über Falschinformationen mit sich zog, verwundert vor dem Hintergrund wenig. Dies einmal in den Hintergrund gerückt, stellt sich Planet of the Humans letztlich aber als eine sehenswerte Dokumentation über die Schattenseiten der grünen Energie heraus, die nicht nur eine ganze Reihe an Nebenwirkungen von E-Mobilität und Co. zutage fördert, sondern darüber hinaus verdeutlicht, dass wohl neuere Ansätze vonnöten sind, um die Probleme der Gegenwart zu lösen.

Credits

OT: „Planet of the Humans“
Land: USA
Jahr: 1999
Regie: Jeff Gibbs
Kamera: Jeff Gibbs
Beteiligte: Jeff Gibbs, Al Gore, Bill McKibben, Richard Branson, Robert F. Kennedy Jr., Michael Bloomberg

Bilder

Film



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Viele Jahre in den Trends und Gesprächsthema Nummer eins, versucht Jeff Gibbs, Companion von dem berühmten Dokumentarfilmer Michael Moore, mit Themen rund um grüne Energie reinen Tisch zu machen. Alles andere als optimistisch werden so die Schattenseiten von Elektroauto und Solarenergie skizziert.