Nach dem Ende des Bürgerkriegs ist zwar wieder Friede im Land der amerikanischen Siedler eingekehrt, aber die Spannungen zwischen Weißen und Indianern sind noch lange nicht beigelegt, besonders da sich auf dem Land der Ureinwohner viele wertvolle Ressourcen befinden. Der Trapper Johnny Hawks (Kirk Douglas) ist in diesen Zeiten jemand, der zwischen der Welt der Indianer und der Weißen wandert, immer auf der Suche nach einem guten Geschäft, welches man in Zeiten des Friedens natürlich am besten abschließen kann. So versucht er auch nach einem Zwischenfall, in dessen Verlauf ein Indianer getötet wird, zwischen dem Häuptling der Sioux und den Soldaten der Kavallerie, angeführt von Fort-Kommandanten Captain Trask (Walter Abel), zu vermitteln. Jedoch werden Hawks’ Pläne vereitelt, denn die beiden Ganoven Chivington (Lon Chaney Jr.) und Wes Todd (Walter Matthau) haben es nur auf das Gold der Sioux abgesehen. Als sie von einem Stammesmitglied den Standort des Goldes erfahren wollen, kommt es zu einer Schießerei und einem Handgemenge, in dessen Folge der Sohn des Sioux-Häuptlings getötet wird. Nun liegt es an Hawks, ein Blutvergießen zu vermeiden.
Gänger zwischen Welten
Wie Autor Fritz Göttler in seinem kurzen, aber sehr informativen Text zum Film schreibt, war dessen Regisseur André De Toth einer jener für Hollywood typischen „Männerregisseure“. Wie in den Filmen seiner ungarischen Landsmänner Michael Curtiz und Steve Sekely waren es die „harten Kerle“, die in seinen Filmen die Hauptcharaktere bildeten, wobei Göttler einräumt, dass auch die Frauenfiguren nicht zu kurz kamen. Die Rolle des Johnny Hawks war demnach eine Figur, die wie gemacht schien für jemanden wie Kirk Douglas, der solche „Kerle“ des Öfteren verkörperte in seiner langen Karriere. Damit versteht sich De Toths Film konsequent als ein Männerfilm, als ein Porträt des Mannes, der vermittelt, kämpft und nicht zuletzt erobert, sowohl Landstriche wie auch Frauen.
Im Grunde genommen ist die Figur des Johnny Hawks ein opportunistischer Weltengänger. Sowohl seitens der Sioux wie auch der Siedler misstrauisch beäugt, ist seine Vermittlerfunktion immer nur ein Vorwand, um sich ein gutes Geschäft zu sichern oder eben zur Eroberung einer Frau. Folgerichtig hat er auf beiden Seiten eine Frau, mit der sich eine mögliche Zukunft denken lässt, zum einen die Farmerin Susan (Diana Dill) und zum anderen die Häuptlingstochter Onahti (Elsa Martinelli). In beiden Welten fühlt sich jemand wie Hawks zu Hause, lässt sich aber in seiner Freiheit nicht einschränken, denn seine wirkliche Liebe gilt jemand anderem.
Passenderweise ist für ihn die wahre Liebe das Land an sich. Dem von Elisha Cook Jr. gespielten Fotografen Briggs erklärt er, dass er gegen die Erschließung des Landes durch den „weißen Mann“ ist, würde diese Entwicklung diesem doch die Wildheit und in gewisser Weise auch die Schönheit rauben. Bezeichnenderweise ist das Land seine „Frau“ wie Hawks dem verblüfften Briggs sagt, wahrscheinlich die Frau, der er am treuesten ergeben ist. Wie um dies zu bestätigen, fängt Wilfred M. Cline dann abermals die Pracht dieser Landschaft ein und deren Schönheit, die man tatsächlich nicht verändern möchte.
Ein Ausblick auf die Welt danach
Auch wenn gewisse Geschlechterbilder und auch das Porträt der Ureinwohner aus heutiger Sicht antiquiert wirken, klingen in Zwischen zwei Feuern bisweilen prophetische Untertöne an. Insbesondere der von Harry Landers gespielte Sioux-Häuptling konfrontiert Hawks mit den Verbrechen der Weißen, die sich immer nur nehmen, ohne seinen Stamm oder die anderen zu respektieren, im Gegenteil, die Sioux werden ermordet und gejagt, sollten sie es wagen, Einspruch gegen dieses Eindringen in ihr Land zu erheben. Gerade vor dem Hinblick der heutigen Lage der Ureinwohner und dem Stand vieler Reservate klingen manchen Äußerungen wie ein Ausblick auf die Realität der Ureinwohner, die sich teilweise bis heute nicht verändert hat und die immer noch am Rande der US-amerikanischen Gesellschaft leben.
OT: „The Indian Fighter“
Land: USA
Jahr: 1955
Regie: André De Toth
Drehbuch: Robert L. Richards, Frank Davis, Ben Hecht
Musik: Franz Waxman
Kamera: Wilfred M. Cline
Besetzung: Kirk Douglas, Elsa Martinelli, Walter Matthau, Diana Dill, Walter Abel, Lon Chaney Jr.
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