Doom Annihilation
© Universal Pictures

Doom: Annihilation

Kritik

Doom Annihilation
„Doom: Annihilation“ // Deutschland-Start: 20. Februar 2020 (DVD/Blu-ray)

Im 22. Jahrhundert haben die Menschen die Raumfahrt professionalisiert und beginnen mit der Kolonialisierung des Mars. Mit Hilfe von antiken Portalen, die man sowohl auf der Erde als auch auf dem Mars gefunden hat, wollen die Forscher der Union Aerospace Corporation, Dr. Betruger (Dominic Mafham) und sein Team, Teleportation zwischen dem Marsmond Phobos und einer Forschungsstation in Nevada ermöglichen, um das Reisen noch weiter zu optimieren. In einem ersten Experiment wird ein Proband erfolgreich von der Erde nach Phobos teleportiert. Allerdings stellt sich schnell heraus, dass der Mann die Reise nicht ganz unbeschadet überstanden hat. Er weist seltsame Mutationen und ein gesteigertes Aggressionspotenzial auf und versucht schließlich die Forscher anzugreifen. Dr. Ahmed Kahn (Hari Dhillon), Dr. Betrugers Pendant auf der Erde, will einen sofortigen Stopp der Experimente mit Menschen erwirken. Jedoch drängt Dr. Betruger auf die Fortsetzung und stellt sich schließlich eigenhändig als Testobjekt zur Verfügung. Zur gleichen Zeit befindet sich ein Raumtransporter mit Marines, angeführt von Lieutenant Joan Dark (Amy Manson), und dem Wissenschaftler Dr. Bennett Stone (Luke Allen-Gale) auf dem Weg zur Forschungsstation auf Phobos. Trotz aller Proteste besteht Dr. Betruger auf die Fortführung der Experimente und tritt in das Portal. In diesem Moment fällt auf der gesamten Phobos-Station der Strom aus. Kurz darauf treffen die Marines an der Forschungsbasis ein und müssen feststellen, dass die Fortführung der Experimente offensichtlich gravierende Konsequenzen nach sich gezogen hat.

Doom: Annhililation ist die nächste Videospieladaption, die niemand gewollt hat, niemand verdient hat und die ganz sicher nicht zu einem besseren Bild von Videospielverfilmungen beitragen wird. Wo der 2005er Doom noch die erinnerungswürdige First-Person-Sequenz hatte, erinnerungswürdig daher, dass sie nicht nur eine nette Hommage an die Spiele war, sondern auch einigen Zuschauern Motion-Sickness bescherte, fragt man sich bei Doom: Annihilation, was sich Regisseur und Drehbuchautor Tony Giglio dabei gedacht hat. In einem Interview outet sich Giglio als Fan von Doom. Trotzdem erinnert sein Film eher an einen schlechten Resident Evil Film – und das muss schon etwas heißen. Außer in den letzten paar Minuten, in denen man die typischen Doom-Dämonen zu Gesicht bekommt, und abgesehen von der bekannten Union Aerospace Corporation (UAC), bekommt man hier vor allem Horden an dämlichen und grauenhaft gestalteten Zombies zu sehen, bei deren schierer Masse man sich fragen muss, wie viele Forscher auf den Mars gekarrt wurden.

Was zur Hölle ist das?
Die Story ist völlig wirr, ziellos und erzeugt nahezu keinerlei Spannung. Als Zuschauer ist man allerdings mehr damit beschäftigt sich zu fragen, warum die Charaktere jetzt so handeln, anstatt das „Große Ganze“ entwirren zu wollen. Die Charaktere sind flach, vorhersehbar, klischeehaft und unsympathisch, ausnahmslos alle. Die „flotten“ Sprüche sind so plump, wie ermüdend und hätten auch vor 20 Jahren schon mehr peinlich als tough gewirkt. Lediglich die Namenswahl von Dr. Betruger konnte mir einen kleinen, mitleidigen Schmunzler entlocken. Ich unterstelle einfach mal, dass der Name bewusst gewählt wurde und kein Zufall ist.

Die schauspielerische Leistung bewegt sich zwischen okay und amateurhaft. Die Effekte sind in einigen Momenten durchaus annehmbar, nur um in der nächsten Szene von schlechterer Qualität zu sein als die eines billigen Musikvideos vom Anfang der 2000er. Einzig die akustische Arbeit ist durchaus gelungen und erzeugt ein wenig Atmosphäre und bedrohliche Stimmung. Leider lässt sich dies nicht über die Musik sagen, die in einigen Szenen derart deplatziert wirkt, dass man das Gefühl hat, die Tonspur eines anderen Films wäre über die Szene gelegt worden. Eine völlige Katastrophe ist das Bühnenbild. Dieses wirkt teilweise so minderwertige und Pappmodell-esque, dass es schon fast ungewollt komisch wirkt. Man fühlt sich unweigerlich an billige Sci-Fi-Serien der 70er-Jahre erinnert. Die Kostüme und das Design der Zombies erinnert hier ebenfalls eher an ein Schultheater, als an Hollywood. Als Trash-Film für einen lustigen Abend taugt der Film leider ebenfalls nicht, da er sich und seine Handlung viel zu ernst nimmt.

Credits

OT: „Doom: Annihilation“
Land: USA
Jahr: 2019
Regie: Tony Giglio
Drehbuch: Tony Giglio
Musik: Frederik Wiedmann
Kamera: Alexander Krumov
Besetzung: Amy Manson, Dominic Mafham, Hari Dhillon, Luke Allen-Gale

Bilder

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„Doom: Annihilation“ bietet ein langweiliges Drehbuch, schlechte Dialoge, wenige mittelmäßige Effekte und ein paar nette Kostüme. Die Frage, warum man das Ganze überhaupt produzieren musste und für wen das Ganze eigentlich gedacht ist, bleibt unbeantwortet. Keine Empfehlung für Horrorfans, keine Empfehlung für Doom-Fans, keine Empfehlung für Trash-Fans, keine Empfehlung für irgendwen.
2
von 10