Conni ist überglücklich, sie und ihre Freunde vom Kindergarten dürfen zusammen zu einer Jugendherberge, so ganz ohne Eltern! Dieses Glück erhält jedoch einen kräftigen Dämpfer, als sie erfährt, dass ihr geliebter Kater Mau nicht mit darf, denn Haustiere sind dort nicht gestattet. Während sich Conni diesem Schicksal fügt und versucht, das Beste aus der Situation zu machen, denkt Mau gar nicht daran, einfach so zu Hause zurückgelassen zu werden. Und so schleicht sich der gewitzte Kater heimlich in den Bus und geht als blinder Passagier auf Reise. Bei der Jugendherberge angekommen, ist Conni einerseits total froh darüber, dass ihr geliebter Wegbegleiter mit dabei ist. Andererseits bedeutet das für sie richtig Ärger, denn keiner darf wissen, dass er da ist – was zunehmend schwieriger wird, als Mau jede Menge anstellt …
Ein Name mit vielen Formen
Zwei Jahre noch, dann darf Conni ihren 30. Geburtstag feiern. Seit 1992 schon werden Geschichten um das Mädchen mit dem charakteristischen rot-weiß-gestreiften Pulli erzählt. Los ging es mit Kinderbüchern von Liane Schneider, denen vielen weitere folgten, dazu Hörspiele, eine Zeichentrickserie und zwei Realverfilmungen. Der Name blieb während der Jahre und vielen Abenteuer gleich, das Alter konnte je nach Fassung aber variieren. Mal durften wir Conni als Kind erleben, dessen Alltag im Kindergarten im Fokus steht. In anderen Fällen war sie schon älter, diese Interpretationen richteten sich eher an Teenager mit maßgeschneiderten Geschichten.
Nun geht es mit Meine Freundin Conni – Geheimnis um Kater Mau zurück zu den Anfängen. Nicht nur, dass Conni hier wieder in den Kindergarten geht und die Zielgruppe entsprechend jünger angesiedelt ist. Mit der Umsetzung als Animationsfilm kehrt man zudem zu den bekannten Bildern und Designs von einst zurück. Zumindest fast. Man orientierte sich zwar an den anfänglichen 2D-Zeichnungen und versucht so gut es ging, den beliebt-bewährten Look wiederzugeben. Der Film selbst wurde aber als 3D-Computervariante produziert, allerdings ohne die Plastik-Anmutung der Hollywood-Blockbuster. Das Ergebnis ähnelt eher ein bisschen Die Häschenschule – Jagd nach dem goldenen Ei vor einigen Jahren.
Freundlich, aber schlicht
Die ganz großen Erwartungen sollte man in der Hinsicht natürlich nicht mitbringen. Ein deutscher Animationsfilm, ohne das astronomische Budget der Majors, der hat nun einmal nicht dieselben Möglichkeiten. Gerade bei den Animationen selbst heißt es da Abstriche zu machen, seien es die körperlichen Bewegungen durch den Raum oder die Mimik. Aber den jungen Augen werden diese Mängel egal sein, zumal die Optik an sich durchaus sympathisch ist. Meine Freundin Conni – Geheimnis um Kater Mau arbeitet viel mit freundlichen Farben und Licht. Gerade die Naturaufnahmen geben einem Gefühl, an einem schönen, sicheren, idyllischen Ort zu sein, an dem die Kinder herumtoben und die Welt entdecken können.
Das bedeutet jedoch nicht, dass der Film banal ist und nichts zu sagen hat. Ein paar wichtige aktuelle Themen von Ökologie bis zu Ernährung tauchen darin auf, welche das Publikum behutsam auf die Welt da draußen vorbereiten. Ansonsten gibt es eine Mischung aus Ernst und Spaß. Da dürfen Missgeschicke geschehen, die in erster Linie auf Mau zurückzuführen sind. Ein Praktikant hat Angst vor seinem eigenen Schatten, was zu einem Running Gag wird. Gleichzeitig sollen aber auch Werte wie Ehrlichkeit und Freundschaft vermittelt werden, Conni und die anderen gemeinsam mit den jungen Zuschauern und Zuschauerinnen etwas lernen. Meine Freundin Conni – Geheimnis um Kater Mau ist damit ein durchaus nettes, wenn auch konventionelles und streckenweise abwechslungsarmes Werk für die Kleinen, wenn diese nach der langen Zwangspause wieder zurück in die Kinos dürfen.
OT: „Meine Freundin Conni – Geheimnis um Kater Mau“
Land: Deutschland
Jahr: 2020
Regie: Ansgar Niebuhr, Victoriano Rubio
Drehbuch: Nana Andrea Meyer, Jens Urban
Vorlage: Liane Schneider
Musik: Rori Coleman
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