Mr Brooks Der Mörder in die
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Mr. Brooks – Der Mörder in dir

Kritik

Mr Brooks Der Mörder in die
„Mr. Brooks – Der Mörder in dir“ // Deutschland-Start: 29. November 2007 (Kino) // 7. Mai 2008 (DVD/Blu-ray)

Nach außen hin ist das Leben des wohlhabenden Geschäftsmannes Earl Brooks (Kevin Costner) ganz normal. Seine Firma läuft sehr gut, er führt eine liebevolle Beziehung zu seiner Frau wie auch zu seiner Tochter Jane (Danielle Panabaker) und wird in seiner Gemeinde wegen seines Einsatzes für wohltätige Zwecke respektiert. Doch dies ist nur Schein, denn Earl ist auch ein Serienmörder, der Polizei besser bekannt als der „Daumenabdruckmörder“, weil er an den Tatorten immer einen blutigen Daumenabdruck seiner Opfer hinterlässt. Seit Jahren versucht er, seinen Drang zu töten unter Kontrolle zu halten, wird aber immer wieder durch sein Alter Ego Marshall (William Hurt) zu einer weiteren blutigen Tat getrieben. Jedoch geht bei einem Mord an einem Pärchen etwas schief, denn Earl wird fotografiert von einem Mann, der sich ihm gegenüber als Mr. Smith (Dane Cook) vorstellt, aber statt Geld lieber mit ihm beim nächsten Mord dabei sein würde. Parallel läuft wegen des Mordes eine Ermittlung, geführt von Detective Atwood (Demi Moore), die schon lange den Fall des „Daumenabdruckmörders“ betreut hat und sich gerade einen unschönen Rosenkrieg mit ihrem Ex-Mann liefert, der sie vor allem ihres Geldes wegen geheiratet hat. Da Atwood unbestechlich ist, wird sie für Brooks zu einer wahren Bedrohung, die er im Auge behalten muss, genauso wie seine Tochter, die er im Verdacht hat, sie habe ähnliche dunkle Geheimnisse wie ihr Vater.

Über Kontrolle
Der 2007 entstandene Mr. Brooks – Der Mörder in Dir bildet das momentan noch aktuellste Werk des Regisseurs und Drehbuchautors Bruce A. Evans, der sich besonders durch seine Mitwirkung am Skript zu Stand by Me – Das Geheimnis eines Sommers einen Namen machte. Eigentlich hatte Evans Mr. Brooks, wie er seinem Kommentar auf den Heimkinoveröffentlichungen verrät, als Trilogie anlegen wollen, doch leider kam es nie dazu, auch wenn sowohl Panabaker als auch Costner angedeutet haben, sie wären mehr als bereit, ihre Rollen noch einmal zu spielen. Vielleicht ist es auch besser so, denn gerade das Mysterium, welches von einem Charakter wie Earl Brooks ausgeht, seine zwei Gesichter, in denen sich Kontrolle und Mordlust treffen, machen ihn zu einer faszinierenden Figur, bei der die Gefahr groß ist, dass sie durch weitere Erklärungen viel von dem einbüßt, was sie interessant macht.

Generell vermutet man bei jemandem wie Kevin Costner, alleine schon wegen seiner Ausstrahlung und den Rollen, die er in der Vergangenheit spielte, eher keine solchen Abgründe wie Earl Brooks offenbart. Eine ähnliche Rechnung mag auch Projekten wie Mark Romaneks One Hour Photo zugrunde liegen, der einst Robin Williams als Stalker und Soziopathen besetzt. Brooks ist ein eben solcher Typ, einer der nicht auffällt und der seinen Wohlstand dezent zur Schau trägt, hat er doch eine ganz andere Leidenschaft, die zusehends die Kontrolle über ihn erlangt. Besonders interessant und immer wieder mit schwarzhumorigen Spitzen versehen sind da die Dialoge mit seinem Alter Ego, welches William Hurt mit großer Spielfreude gibt, die zeigen, auf welch dünnem Seil sich diese Person zwischen Kontrolle und Wahnsinn bewegt.

Die Maske, die wir alle tragen
Auch wenn die Psychologisierung der Figuren sowie ihre Motive bisweilen etwas dünn ist und gerade im Falle der von Demi Moore gespielten Ermittlerin sehr zu wünschen übrig lassen, gelingt Evans’ Inszenierung ein faszinierender Blick hinter jene bürgerliche Fassade. Indem er die Perspektive Earls beinahe konsequent verfolgt, eröffnet sich das Ausmaß eben jener Abgründe, die nicht nur er, sondern auch andere in sich tragen und die jederzeit hervortreten können. Insbesondere die Szenen mit Earls Tochter sind hervorzuheben, gerade weil sich Earl nur auf seinen Verdacht und seinen Instinkt verlassen kann, der in ihr eine mögliche weitere Mörderin zu sehen glaubt.

Hätte Evans diese Perspektive beibehalten und der Figur, die Dane Cook spielt, noch ein paar mehr Nuancen gegeben, wäre sein Thriller wohl noch besser geworden. Leider kommt ihm die Geschichte rund um die Scheidung von Demi Moores Charakter in die Quere, die nicht nur die eigentliche Handlung aufhält, sondern auch nicht wirklich gut geschrieben ist.

Credits

OT: „Mr. Brooks“
Land: USA
Jahr: 2007
Regie: Bruce A. Evans
Drehbuch: Bruce A. Evans, Raynold Gideon
Musik: Ramin Djawadi
Kamera: John Lindley
Besetzung: Kevin Costner, Demi Moore, Dane Cook, William Hurt, Marg Helgenberger, Ruben Santaigo-Hudson, Danielle Panabaker

Bilder

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„Mr. Brooks – Der Mörder in dir“ ist ein solider Thriller, der durch seine Darsteller punkten kann, dessen Drehbuch sich aber an uninteressanten Nebenschauplätzen verliert. Gerade die Darstellung Kevin Costners, sein Zusammenspiel mit William Hurt und Danielle Panabaer gehören zu den positiven Aspekten von Bruce A. Evans‘ Film, der dadurch zumindest eine Sichtung wert wird.
6
von 10