The Ward
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The Ward – Die Station

The Ward
„The Ward“ // Deutschland-Start: 29. September 2011 (Kino) // 16. Februar 2012 (DVD/Blu-ray)

Kritik

Nachdem sie ein abgelegenes Farmhaus in Brand gesteckt hat, wird die junge Kristen (Amber Heard) in die psychiatrische Abteilung des New Bend Hospitals gebracht, wo außer ihr nur noch vier weitere Patientinnen sind. Unter der Obhut der Belegschaft sowie des leitenden Arztes Dr. Stringer (Jared Harris) soll Kristen sich an die Umstände erinnern, die sie zu der Brandstiftung verleitet haben, doch seine Versuche der Therapie bleiben ohne Erfolg. Dafür sieht Kristen schon bald eine unheimliche Frau durch die Gänge der Station gehen, doch als sie ihre Vision anspricht, weichen die anderen Patienten aus und Stringer scheint nicht weiter auf diese einzugehen. Jedoch werden die Visionen immer intensiver, bis dann schließlich eine der Patientinnen spurlos verschwindet. Zusammen mit Emily (Mamie Gummer) versucht Kristen die Verschwundene zu finden und gleichzeitig aus dem Hospital zu fliehen, doch so einfach lassen sie das Personal und schon gar nicht der Geist gehen.

Der Kosmos der Station

Nach einer fast zehnjährigen Pause kehrte Regisseur John Carpenter mit The Ward – Die Station 2010 aus seinem selbstauferlegten Ruhestand ins Kino zurück. Wahrscheinlich waren es die unangenehmen Erfahrungen und Auseinandersetzungen mit Produzenten und Filmstudios, die Carpenter zu einer so langen Abstinenz ins Kino bewegten und sich auf TV-Projekte wie die Masters of Horror-Reihe und seine Musik konzentrieren ließen. Nach eigener Angabe war es die im Drehbuch beschriebene Atmosphäre sowie die Beschränkung auf einen Ort, die ihn schlussendlich dazu bewogen, bei The Ward Regie zu führen. Diese Aspekte sind es dann auch, die herausstechen in einem ansonsten eher konventionellen und über weite Strecken sehr zähen Horrorfilm.

Das Rätsel der eigenen Vergangenheit, der individuellen wie auch der kollektiven, vereinigt die Patientinnen der Station miteinander. Ihr Status als gesellschaftliche Außenseiter, als Introvertierte, Rebellen, Kindgebliebene und Traumatisierte ist eine Eigenart, welche Emily, Kristen, Iris, Sarah und Zoey vereint und welche seitens des Therapeuten geheilt werden soll. Wenn die Kamera über die diversen Instrumente der Ärzte und Pfleger streift und man das beunruhigende Knacken der Geräte für die Schocktherapie hört, wird schnell klar, wie  diese Heilung auszusehen hat und man erinnert sich an eine Konformismus-Fabel wie Milosz Formans Einer flog über das Kuckucksnest oder auch James Mangolds Durchgeknallt.

Durch entsprechenden Licht- und Kameraeinsatz inszeniert Carpenter die Station gleichsam als einen Ort des Rückzugs für Figuren wie Kristen, aber dann auch wieder als Gefängnis. Der lange Gang, die Fenster des Schwesternzimmers und der weite Aufenthaltsbereich spiegeln nicht nur das Klinische jener Orte wider, sondern auch die stete Überwachung. In dieser Umgebung müssen zwangsläufig Geister geboren werden, ein Element, welches die besonders Rebellischen oder die „Geheilten“ in die letzte, finale Therapie einweist.

Der lange Weg zur Heilung

Wie bereits beschrieben, gelingt es Carpenter und seinem Team eine Atmosphäre zu kreieren, auf die gerade im modernen Mainstream-Horrorkino viele Regisseure kaum oder wenig Wert legen. Jedoch nutzt sich diese nach einer Weile ab, vor allem wenn die mittlerweile üblichen Jump-Scares Einzug in den Film erhalten und man beobachten kann, dass den Machern wie auch den Autoren wohl die Ideen, gerade im Mittelteil des Streifens, ausgegangen sind. In diesem Kontext wirkt auch die Auflösung, ohne hier zu viel vorwegnehmen zu wollen, eher wenig überzeugend und wurde in der Vergangenheit schon wesentlich raffinierter in Szene gesetzt.

Am Ende macht The Ward wenig, um aus der Menge der mittelmäßigen und daher vergessenswerten Horrorstreifen der frühen 2010er Jahre herauszustechen. Bedenkt man, dass dies das Projekt ist, welches John Carpenter wieder auf den Regiestuhl zurückbrachte und bis heute sein letztes Kinoprojekt ist, wünscht man sich vor allem als Fan, er möge seine Karriere doch mit einem anderen Film als diesem beschließen.

Credits

OT: „The Ward“
Land: USA
Jahr: 2010
Regie: John Carpenter
Drehbuch: Michael Rasmussen, Shawn Rasmussen
Musik: Mark Kilian
Kamera: Yaron Orbach
Besetzung: Amber Heard, Mamie Gummer, Danielle Panabaker. Laura-Leigh, Lyndsy Fonsenca, Jared Harris

Bilder

Trailer

Filmfeste

Toronto International Film Festival 2010
International Film Festival Rotterdam 2011

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The Ward – Die Station
fazit
"The Ward – Die Station" ist ein Film, der von seiner Atmosphäre und seinem Setting lebt, aber darüber hinaus wenig zu bieten hat. Insgesamt ist dies ein enttäuschender, weil mittelmäßiger Film, der sich über seine ohnehin schon kurze Laufzeit sehr zieht und dessen Ende nicht zu überzeugen oder gar zu überraschen vermag.
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