Allzu oft gibt es ja leider nicht Neues von Regisseur Alberto Vázquez zu entdecken. Doch wenn der Spanier mal wieder ein Werk abgedreht hat, dann dürfen sich Animationsfans auf etwas ganz Besonderes freuen. Und etwas besonders Düsteres. Die größte Bekanntheit erlangte er bislang durch den von ihm mitinszenierten Psychonauts, the Forgotten Children, ein poetischer Albtraum, der komisch, traurig und furchterregend zugleich ist. Während Vázquez nach wie vor an seinem zweiten Spielfilm Unicorn Wars arbeitet, gibt es aber schon mal einen neuen Kurzfilm, um sich ein wenig die Zeit zu vertreiben.
Eine Monsterinsel in Grau und Schwarz
Ganz so niederschmetternd wie die vorangegangenen Titel ist Homeless Home zwar nicht, doch auch hier herrscht eine sehr melancholische Stimmung, die dann und wann durch etwas Humor aufgelockert wird. Dieses Mal erzählt der Filmemacher von diversen Monstern und Fabelwesen, die in einer versteckten Welt auf einer Insel leben. Da tummeln sich Hexen und Dämonen, dazu diverse Gestalten, bei denen man nicht genau sagen kann, was sie genau darstellen. Es ist eine Welt der Schatten, gänzlich in Grau und Schwarz gehalten, in denen das gelegentliche Weiß verlorengeht. Eine vergessene Welt ohne Perspektive.
Gleichzeitig sind die Möglichkeiten gering, von der Insel zu entkommen. Homless Home, das beim Annecy Animationsfestival 2020 lief, ist ein fatalistischer Film über Wesen, die auf ihre Weise gefangen sind – physisch, psychisch, emotionell. Während einige der Figuren dieser Grausamkeit verfallen sind, sie sogar genießen, sehnen sich andere nach einem anderen, besseren Leben, stoßen dabei aber an ihre Grenzen oder werden mit Gewalt festgehalten, teils misshandelt. Wie immer bei Vázquez ist das weniger für ein jüngeres Publikum geeignet. Dabei ist es weniger die gezeigte Brutalität, welche verstört, sondern das Gefühl der Hoffnungslosigkeit, das wie dichte Nebelschwaden über den Leben der Monstern hängt.
OT: „Homeless Home“
Land: Spanien, Frankreich
Jahr: 2020
Regie: Alberto Vázquez
Drehbuch: Alberto Vázquez
Musik: Víctor García
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