Bruno Koob bangt um seine Kneipe, die für ein Bauprojekt des Großunternehmers Hans Immer abgerissen werden soll. Durch einen Zufall findet Immer heraus, dass Koob ihm zum Verwechseln ähnlich sieht (kein Wunder: beide Dieter Hallervorden). Da er gerade für ein paar Tage untertauchen muss, um einer möglichen Entführung zu entgehen, engagiert er Koob kurzerhand als Double – ohne ihm irgendetwas von der Gefahr zu erzählen. Als Koob jedoch nach einiger Eingewöhnungszeit herausfindet, dass Immer hinter dem Kneipenabriss steckt, plant er seine Rache.
Ob Austin Powers oder Otto – Der Außerfriesische, Doppelrollen lassen sich häufig in Komödien finden. In Didi – Der Doppelgänger verkörpert der Hauptdarsteller, wie der Titel bereits impliziert, ebenfalls zwei Figuren. Diese sind bereits im Drehbuch stark unterschiedlich angelegt und natürlich steuern Maske sowie Kostümabteilung ihren Teil bei, es ist jedoch bemerkenswert, wie sehr Hallervorden es versteht, dem Zuschauer lediglich durch sein Schauspiel die jeweilige Figur zu zeigen. Sicher, im Laufe des Filmes übernimmt Koob einige Manierismen von Immer, aber selbst dann ist nach wie vor eindeutig Koob zu sehen, der nun eben versucht, wie Immer zu sein – und jeweils vice versa. Der Film steht bereits auf stabilen Drehbuchbeinen, aber es wird schnell ersichtlich, dass Hallervorden ihn komplett alleine hätte tragen können.
Tolles Ensemble, spektakuläre Stunts
Das heißt nun zum Glück nicht, dass der restliche Cast überhaupt nichts zum Gelingen des Films beitrüge. Immers Sekretärin Kranich hätte wohl mit niemand Passenderem als Elfi Eschke besetzt werden können, welche nun nicht die größte Rolle innehat, aber dennoch konstant präsent wirkt und komödiantische Akzente setzt. Ruth-Maria Kubitschek legt als Immers Ehefrau eine elegante Ernsthaftigkeit an den Tag, welche dem Humor des Films einen würdigen, vielleicht sogar nötigen, Kontrast entgegenstellt und ihn erdet. Tilo Prückner als Anführer des Verbrechertrios agiert mit einer gewissen Coolness, während seine zwei Kumpanen (Hans-Joachim Grubel, Götz Kauffmann) mit den schwächsten Teil des Films darstellen, was allerdings hauptsächlich daran liegt, dass die Rollen im Drehbuch selbst als etwas zu dümmlich konzipiert sind.
Wie bereits Der Schnüffler wartet Didi – Der Doppelgänger mit, für deutsche Verhältnisse, insbesondere zur damaligen Zeit, spektakulären Stuntszenen auf. Während diese im Schnüffler allerdings bereits recht früh gezeigt wurden, haben die Macher sie sich hier eher fürs Finale aufgespart, was einen stärkeren Effekt hat. Wiederum führt Hallervorden die meisten seiner Stunts selbst aus, was für das Auge wesentlich angenehmer ist, als wenn um einen Stuntman herumgeschnitten werden müsste. Wie aber schon in Ach du lieber Harry und Der Schnüffler geht Didi – Der Doppelgänger gegen Ende ein wenig die Luft aus. Das wird den meisten aufgrund der rasanten Action bei einer ersten Sichtung glücklicherweise nicht auffallen, aber die Szenen ziehen sich doch schon zu lange, münden gar in einen überflüssigen Stunt an einem Helikopter, was die Geschichte als solche aufhält statt voranzutreiben.
OT: „Didi – Der Doppelgänger“
Land: Deutschland
Jahr: 1984
Regie: Reinhard Schwabenitzky
Drehbuch: Christian Rateuke, Hartmann Schmige
Musik: Harold Faltermeyer, Arthur Lauber
Kamera: Charly Steinberger
Besetzung: Dieter Hallervorden, Tilo Prückner, Ruth-Maria Kubitschek, Elfi Eschke, Gert Burkard
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