Die Freude ist groß bei Danny, als er an einem Internat für Hochbegabte aufgenommen wird, in dem endlich einmal seine Talente gefördert werden. Doch es dauert nicht lange, bis Ernüchterung einsetzt. Nicht allein, dass auch alle anderen hochintelligent sind, er also nichts Besonderes mehr ist. Man lässt dort auch gerne mal den Rest die eigene Überlegenheit spüren. Das mit dem Schulalltag hat sich für Danny aber ohnehin bald erledigt, als versehentlich das Tor zu einer anderen Welt geöffnet wird. Zusammen mit seiner Rivalin Liz muss er sich nicht nur mit einem eigenartigen Motten-Professor herumschlagen, sondern auch einen Weg finden, die drohende Monsterinvasion zu verhindern …
Die begabte Begegnung mit der Katastrophe
Bei dem Titel Die Monster Academy ist es nahezu unmöglich, nicht irgendwie an Die Monster Uni zu denken, den Pixar-Film über die studentische Laufbahn junger Monster. Mit diesem hat das hier jedoch nichts zu tun oder auch gemeinsam, sieht man einmal davon ab, dass es sich in beiden Fällen um humorvolle CGI-Animationsabenteuer handelt. Stattdessen ist die mexikanische Produktion nur wenig ambitionierte Dutzendware, wie man sie ständig in der Grabbelkiste entdeckt und gleich wieder vergisst. Ein Film, bei dem nicht ganz klar ist, warum er hierzulande veröffentlicht werden musste.
Das Setting ist dabei gar nicht mal schlecht. Eine Schule für Hochbegabte, die alle möglichen Experimente durchführen, ist zumindest eine dankbare Ausgangssituation, um die verrücktesten Abenteuer zu starten. Das Tor zu einer anderen Welt zu öffnen, ist dabei sicherlich nicht die originellste Antwort. Aber es reicht, sofern man eben etwas Interessantes findet, das einen auf der anderen Seite erwartet. Bei Die Monster Academy ist das jedoch kaum der Fall. Der beste und irgendwie auch einzige Einfall ist, dass es die beiden Schüler*innen mit einem Wesen zu tun bekommen, das eine Mischung aus Mensch und Motte ist, mit einer stark mexikanischen Ausprägung. Das ergibt zwar keine besonders inspirierten Witze, ist aber zumindest der Versuch von Eigenständigkeit.
Alles schon mal da gewesen
Ansonsten läuft der Film komplett schematisch ab, von der allmählichen Annäherung der beiden anfangs noch wenig kooperativen Jugendlichen bis zum geheimen Kampf gegen die Invasoren. Das Drehbuch lässt keine Überraschungen zu, nutzt die Möglichkeit, die ein solches Tor eröffnen, weitgehend ungenutzt. Die Witze wiederholen sich sehr stark. Und auch bei den Figuren geschieht da nichts, was in irgendeiner Form erwähnenswert wäre: Die Monster Academy verlässt sich auf schematische Charaktere, wie man sie in solchen Animationsfilmen andauernd vorfindet. Spannend ist das nicht, unterhaltsam auch nur in geringem Maße.
Wenn die inhaltliche Leere wenigstens durch die Optik wieder ausgeglichen würde. Doch auch die ist ernüchternd. Natürlich darf man hier nicht die Erwartungen haben, etwas auf demselben Niveau wie die US-Majors zu sehen, allein des gewaltigen Budgetunterschiedes bringt ein Vergleich wenig. Andere mexikanische Animationsfilme wie A Costume for Nicolas und Salmas Geheimnis haben aber gezeigt, dass auch mit weniger Geld ansehnliche Bilder möglich sind. Doch weder im Hinblick auf die technischen Aspekte noch in punkto Design gelingt es Die Monster Academy, wirklich Akzente zu setzen. Da es nicht einmal so ist, dass der Film am Ende irgendeine Botschaft hätte, die man Kindern mitgeben könnte, gibt es wenig Gründe, in dem ohnehin schon überlaufenen Bereich der Familien-Animationsabenteuer ausgerechnet diesen hier anschauen zu wollen.
OT: „Cranston Academy: Monster Zone“
Land: Mexiko
Jahr: 2019
Regie: Leopoldo Aguilar
Drehbuch: Bob Barlen, Cal Brunker
Musik: Jody Jenkins
Animation: Ánima Estudios
https://www.youtube.com/watch?v=XKod7ydEhd4
Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.
(Anzeige)