Golden Kamuy Band 5 Manga

Golden Kamuy – Band 5

Kritik

Golden Kamuy Band 5 MangaAn der Küste Hokkaidos geht es für Sugimoto, Asirpa und Shiraishi nicht nur mit zum Walfang, sondern sie machen sich zudem auf die Suche nach einem weiteren Teil der Schatzkarte, eintätowiert auf dem Rücken eines Serienmörders, der unter den Wanderarbeitern sein Unwesen treibt. Diesem kommt besonders Sugimoto empfindlich nahe, ohne es zu wissen, ist der Mörder doch besessen von der Kraft des Gegenübers und seinem Ruf als Krieger, der ihm hoffentlich einen „guten Tod“ geben kann. Jedoch ist auch Tsurumi mit seinen Männern an der Küste, um für sein Unterfangen reiche Gönner zu finden, mit deren Geld er sich Waffen und Proviant für die Siebte Division leisten kann. Abermals kommt es zu einer Begegnung der beiden Fraktionen und eine finale Konfrontation scheint unausweichlich. Parallel zu den Geschehnissen an der Küster erholt sich Tanigaki, ehemals Soldat der Siebten Division, im Dorf der Ainu bei Asirpas Großmutter von seinen Verletzungen. Aus Respekt, weil diese für ihn sorgen, hilft er den Bewohnern bei kleinen Arbeiten, soweit es seine Verletzungen zulassen. Doch auch er muss sich mit Mitgliedern der Siebten Division herumschlagen, die sich vom Rest der Gruppe entfernt haben und beschlossen haben, sich selbst auf die Suche nach dem Schatz zu machen. Als Tanigaki nicht mit der Sprache herausrücken will, was den Verbleib Sugimotos und der Schatzkarte angeht, kommt es zu einem Scharfschützenduell, bei dem Tanigaki nicht nur sich selbst, sondern auch die Ainu schützen muss.

Mörder erkennen sich
Im nunmehr fünften Band von Golden Kamuy verstrickt Autor Saturo Noda allmählich einige Erzählstränge, wobei sich Unerwartetes offenbart, was sowohl den Leser als auch die Charaktere aus der Bahn wirft und sie zwingt, ihr Weltbild neu zu ordnen. Gerade die ansonsten sehr pragmatische Asirpa wird mit einer Enthüllung konfrontiert, die nicht nur ihre Vergangenheit in ein neues Licht rückt, sondern die Gruppe zudem zwingt, den Sinn der Schatzsuche zu überdenken. Dies alles erzählt Noda abermals vor dem Hintergrund der prächtigen Landschaft Hokkaidos sowie der Geschichte Japans, auf die nicht nur die Erwähnung historischer Persönlichkeiten (insbesondere aus dem Bereich des Militärs) anspielt, sondern auch die Uniformen der Soldaten oder die Trachten der Ainu, deren Details wie immer durch vereinzelte Schaubilder illustriert sind.

Allerdings steht abermals das Trauma des Krieges im Fokus dieses Bandes, insbesondere jener Monster, die er schuf. Gerade die Konfrontation mit dem Serienmörder Kazuo Henmi gehört zu den wohl bislang dunkelsten Kapiteln in Golden Kamuy, ist dieser doch in seinem Hang zur Gewalt, seiner Affinität für den Tod und alles, was damit in Zusammenhang steht, ein Abbild der Abgründe einer Gesellschaft, die sich im Goldrausch und im Lecken der eigenen Wunden um einander kümmert. Erschreckend ist, wenn dieser in Sugimoto eine Art Spiegelbild von sich zu erkennen meint, einen Mann, der gleichsam durch den Tod und die Gewalt definiert ist, was Sugimoto nicht nur erschreckt, sondern interessante Fragen aufwirft, was sein Wesen generell betrifft.

Scharfsinn, Taktik und ein Braunbär
Jedoch bleibt dieses Mal wenig Zeit für eine Introspektive, denn, wie schon so oft in Golden Kamuy, wird die Jagd nach Tieren unverhofft zu einer Jagd nach Menschen. Dies gilt vor allem für die Konfrontation Tanigakis mit den beiden Scharfschützen, die Noda nicht nur spannend erzählt, sondern auch auf visueller Ebene filmreif umsetzt. Hier begegnen sich Gegner auf Augenhöhe, entfacht sich ein Geduldsspiel, bei dem derjenige verliert, der am ehesten die Fassung verliert. Für Tanigaki ist es zudem eine Möglichkeit der Vergeltung und Vergebung, hat er sich doch bislang den Hauptcharakteren eher feindlich gezeigt und deren Leben bedroht.

Credits

OT: „Golden Kamuy“
Land: Japan
Jahr: 2018
Texte: Saturo Noda
Zeichnung: Saturo Noda

Bilder

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Der fünfte Band von „Golden Kamuy“ ist eine sehr spannende, actionreiche und packende Fortsetzung der Geschichte der bisher erschienen Bände. Die Verwandlung einiger Charaktere in Verbündete sowie einige unerwartete Enthüllungen machen auch diesen fünften Band zu einem Lesevergnügen und zudem Lust auf den sechsten Band.
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