QFFM | Queer Film Festival München (2020)

Samstag, 10. Oktober 2020

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2020 war in vielerlei Hinsicht ein katastrophales Jahr für den Filmbereich, sowohl für die Filmschaffenden wie die Fans. Umso schöner ist, dass sich jetzt das Queer Film Festival München zurückmeldet und wieder etwas Filmfeststimmung in den trüben Alltag bringt. Dabei ist dieses Jahr alles ein bisschen anders. So fallen die üblichen Partys aus naheliegenden Gründen weg. Dafür wurde das Filmprogramm aufgemotzt, sowohl quantitativ als auch im Hinblick auf die Sichtungsmöglichkeit: Neben der Möglichkeit, die Filme wie gehabt im Kino zu sehen, wird ein großer Teil des Programms auch online verfügbar sein, damit viele Menschen daran teilhaben können.

Dabei fällt das Programm dieses Jahr durch noch mehr Vielfalt auf. Queeres Kinos, das kann eben doch mehr sein als Coming-out-Albtraum und Problemdrama. Tatsächlich könnt ihr euch dieses Jahr auf einen bunten Mix der unterschiedlichsten Genres freuen, darunter auch einige richtig abgefahrene Sachen. Selbst vor Horror und Thriller schreckte man nicht zurück. Eröffnet wird das Festival am 14. Oktober mit der schockierenden Doku Welcome to Chechnya über die Verfolgung queerer Menschen in der russischen Teilrepublik Tschetschenien. Zum Abschluss am 18. Oktober erwartet euch die skurrile Komödie The Twentieth Century über den Aufstieg von W. L . Mackenzie King zum kanadischen Premierminister.

Dazwischen tummeln sich so unterschiedliche und ungewöhnliche Werke wie das Horror-Drama Saint Maud oder The Surrogate, das sich des Themas Leihmutterschaft annimmt. Das durch ein Kickstarter-Projekt finanzierte Holy Trinity erzählt von einer Domina, die zu den Toten reden kann. Hart zur Sache geht es auch im Thriller Spiral, in dem ein schwules Paar in einem Provinzkaff mit unheimlichen Nachbarn zu kämpfen hat. Im Festivalhit Jumbo geht es hingegen um Liebe, wenn auch eine etwas eigene: Erzählt wird die Geschichte einer Jugendlichen, de Gefühle für ein Fahrgeschäft eines Jahrmarkts entwickelt.