Das beste Orchester der Welt

Das beste Orchester der Welt

Kritik

Talent kann man anderen nicht unbedingt ansehen, hinter einem unscheinbaren Äußeren kann sich ein echtes Genie verbergen. Regisseur und Co-Autor Henning Backhaus treibt diese Erkenntnis in seinem Kurzfilm Das beste Orchester der Welt auf die Spitze. Darin erzählt er von dem Vorspiel an der Wiener Staatskapelle. Das findet, wie sich das gehört, ganz anonym hinter einem Vorhang statt, damit niemand aufgrund seines Aussehens, Geschlechts oder anderer äußerer Faktoren beurteilt wird. Ingbert Socke kommt das entgegen, schließlich handelt es sich bei ihm, wie der Name schon verrät, um eine Socke. Eine Socke jedoch, die meisterhaft das Kontrabass spielt und davon träumt, Teil des renommierten Orchesters zu werden.

Die tägliche Diskriminierung
Der rund 13 Minuten lange Kurzfilm verlässt sich dabei über längere Zeit allein auf die absurde Situation, dass eine Socke, die hier zu einer Handpuppe umfunktioniert wurde, über eine Persönlichkeit, Augen und musikalisches Talent verfügt. Gleichzeitig ist Das beste Orchester der Welt, das beim Filmschoolfest Munich 2020 den Publikumspreis gewonnen hat, aber auch ein Beitrag zum Thema Diskriminierung. Ein netter Twist der Geschichte zeigt, dass vieles zum Thema Diversität Lippenbekenntnisse sind und dass Angehörige von Minderheiten sich im Zweifel selbst die nächsten sein können. So humorvoll das Ganze hier auch aufgezogen ist, am Ende steht eine ziemlich ernüchternde Aussage.

Credits

OT: „Das beste Orchester der Welt“
Land: Österreich
Jahr: 2020
Regie: Henning Backhaus
Drehbuch: Rafael Haider, Henning Backhaus, Albert Meisl
Musik: Elisabeth Rollenitz, Matthias Gerstner, Selini Quartett
Kamera: Matthias Halibrand
Besetzung: Thomas Mraz, Jörn Hentschel, Peter Huemer, Dominic Oley, Richard Obermayr, Helen Hagmueller

Bilder



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In „Das beste Orchester der Welt“ träumt eine Socke davon, Teil eines renommierten Orchesters zu sein. Der Kurzfilm scheint dabei zunächst in erster Linie an der eigenen Absurdität Spaß zu haben, ist letztendlich aber ein ernüchternder Beitrag über Diskriminierung.
7
von 10