2067 Kampf um die Zukunft
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2067 – Kampf um die Zukunft

Kritik

2067 Kampf um die Zukunft
„2067 – Kampf um die Zukunft“ // Deutschland-Start: 10. Dezember 2020 (DVD/Blu-ray)

Im Jahr 2067 ist von der Erde nicht mehr viel übrig geblieben, nach einer Umweltkatastrophe wurden weltweit alle Pflanzen zerstört – und damit der notwendige Sauerstoff. Zwar ist es einer Stadt in Australien geglückt, künstlichen Sauerstoff herzustellen, durch den ein kleiner Teil der Menschheit überleben konnte. Doch auch dem droht der Untergang, da besagter künstlicher Sauerstoff zu einer Krankheit führt, für die es keine Heilung gibt. Eines Tages erhält der einfache Tunnelarbeiter Ethan Whyte (Kodi Smit-McPhee) von Regina Jackson (Deborah Mailman), welche die wissenschaftliche Abteilung des Unternehmens leitet, die den Sauerstoff herstellt, den Auftrag mithilfe einer Maschine, die sein Vater Richard (Aaron Glenane) erschaffen hat, in die Zukunft zu reisen. Denn von dort schickte irgendjemand eine Nachricht mit eben dieser Aufforderung, die sich keiner erklären kann. Nach anfänglicher Skepsis lässt er sich auf das Abenteuer ein, unterstützt von seinem Kollegen Jude (Ryan Kwanten), und erlebt bald eine große Überraschung …

Düsterer Ausblick in die Zukunft
Dass die Zukunft der Menschheit vielleicht nicht ganz so rosig ist, das haben schon viele vorausgesagt, gerade im fiktionalen Bereich. Das Science-Fiction-Genre stürzt sich häufiger auf dystopische Szenarien, als es das nicht tut, immer wieder sehen wir die unterschiedlichsten Weltuntergangsszenarien. Sofern die Menschheit sich nicht gegenseitig in Kriegen ausgelöscht hat, allen voran Atomkriege, dann ist es eben eine ökologische Katastrophe, welche ein Leben unbequem bis unmöglich macht. Zuletzt haben sich die Warnungen aber auch abseits der futuristischen Unterhaltungsindustrie mit Apokalypsen gegenseitig übertroffen, nachdem der Kampf gegen den Klimawandel trotz bester Absichtserklärungen nicht so recht vorankommt.

Wenn es nach Seth Larney geht, wird daraus auch nicht mehr wirklich was. Ein knappes halbes Jahrhundert bleibt noch, dann sind alle Pflanzen dahin. Dass natürliche Vegetation in Zukunft eher spärlich ausfallen wird, das haben andere zwar schon vorgemacht. Selten aber wurde das derart konsequent und ernüchternd vorgelebt wie in 2067 – Kampf um die Zukunft. Der Einstieg, wenn der Regisseur und Drehbuchautor eine völlig zerstörte Welt zeigt, in der ein Riesenkonzern über Leben und Tod bestimmt, ist sicherlich nicht der originellste. Aber er ist doch sehr effektiv, wenn es darum geht, eine Welt der Hoffnungslosigkeit zu demonstrieren, die ihrem unweigerlichen Ende entgegensiecht.

Gleiches gilt für die Welt der Zukunft, welche Larney uns kurz im Anschluss in Aussicht stellt. In dieser ist zwar von der Menschheit nichts übrig geblieben, sieht man einmal von den diversen herumliegenden Skeletten ab. Dafür ist sie schön grün, mit einer reichen Vegetation, bei der man erst einmal auf die Pausetaste drückt, um sie noch etwas länger genießen zu können. Visuell ist die australische Produktion 2067 – Kampf um die Zukunft daher, obwohl sicherlich ohne riesiges Budget umgesetzt, mehr als ansehnlich. Dass der Filmemacher ursprünglich aus dem Bereich der Spezialeffekte kommt, glaubt man bei dem Anblick gut und gerne. Ein Auge für Szenarien beweist er mit seinem zweiten Langfilm allemal.

Schick, aber auch etwas langweilig
Inhaltlich tut er sich jedoch noch etwas schwer. Dass hier mal in die Zukunft gereist wird, um die Menschheit zu retten, ist sicher ein eher selten gebrauchtes Szenario. Meist geht es dann doch auf einen fremden Planeten oder in die Vergangenheit, um die künftige Zerstörung zu vermeiden. Und der verstärkte Mystery-Faktor im Mittelteil, wenn Ethan und Jude einigen unerklärlichen Ereignissen nachgehen – warum wurde in der Nachricht aus der Zukunft nach Ethan verlangt und wer hat diese geschickt? –, hält einen auch eine ganze Weile bei der Stange. Weniger geglückt ist aber die Frage, ob sich überhaupt das Schicksal der Menschheit abwenden lässt. Die ist zwar naheliegend und legitim, wird hier aber zu oft wiederholt, während man ungeduldig darauf wartet, dass es endlich mal weitergeht. Etwas irritierend ist auch, wie leicht es sich Larney mit der Beantwortung macht und offensichtlich kein Interesse an moralischer Ambivalenz hat, obwohl die hier eigentlich angekündigt wird.

Aber es sind auch die Figuren, welche dazu beitragen, dass das vielversprechende Szenario und der stimmungsvolle Einstieg kein glückliches Ende nehmen. Denn die sind so richtig nichtssagend, auch schauspielerisch bleibt das alles blass. Kodi Smit-McPhee, mit einer Filmografie, die Titel wie Young Ones und Alpha enthält, eigentlich prädestiniert für ein solches Science-Fiction-Abenteuer, läuft mit großen Augen und wehleidiger Mimik durch die Gegend, was beides zwar nachvollziehbar, aber nicht unbedingt spannend ist. Es gibt keine nennenswerte Präsenz, trotz der gleich doppelt tragischen Hintergrundgeschichte nur wenig Anreiz, wirklich Mitgefühl zu entwickeln. Da die Dialoge ebenfalls ohne Substanz ausgefallen sind, ist 2067 – Kampf um die Zukunft zwar ein Film, der sich für die Rettung der Menschheit einsetzt, aber wenig Gründe liefert, warum einem diese überhaupt etwas bedeuten sollte. Immerhin: Da sind ein paar nette Wendungen in der Geschichte, welche zusammen mit der Optik ausreichen, dass man sich das anschauen kann. Enttäuschend ist es aber schon, dass nicht mehr draus wurde.

Credits

OT: „2067“
Land: Australien
Jahr: 2020
Regie: Seth Larney
Drehbuch: Seth Larney
Musik: Kirsten Axelholm, Kenneth Lampl
Kamera: Earle Dresner
Besetzung: Kodi Smit-McPhee, Ryan Kwanten, Deborah Mailman, Aaron Glenane, Sana’a Shaik

Bilder

Trailer

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In „2067 – Kampf um die Zukunft“ reist ein junger Mann vierhundert Jahre in die Zukunft, in der Hoffnung, damit die Menschheit retten zu können. Die Bilder des Science-Fiction-Films sind schön, das Szenario vielversprechend, dazu gibt es ein paar Mystery-Elemente. Am Ende reicht es aber dennoch nur für Durchschnitt, da gerade bei Figuren und Dialogen zu wenig geschieht, man trotz des hohen Einsatzes kaum Grund zum Mitfiebern bekommt.
5
von 10