Es ist Weihnachten und wie alle Familien in den USA bereiten sich auch die McClanes auf die Festtage vor. Während ihre Kinder bei den Großeltern sind, will John (Bruce Willis) seine Frau Holly (Bonny Bedelia), die wegen ihrer Arbeit nachkommen muss, vom Washingtoner Flughafen abholen. Eigentlich hatte sich John auf ein geruhsames Fest gefreut, jedoch fallen ihm einige verdächtige Männer auf, die sich Zugang zu der Gepäckabfertigung des Flughafens verschaffen, auf und so nimmt er die Verfolgung auf, die schon bald in einer Schießerei endet, bei der McClane einen der Männer erschießt und einem die Flucht gelingt. Da die Flughafenpolizei alle Hände voll zu tun hat, wollen sie den Fall schnell zu den Akten legen, doch McClane lässt sich nicht so leicht abwimmeln, besonders, als seine Nachforschungen ergeben, dass der erschossene Mann ein mutmaßlicher Terrorist sein soll. Allerdings hat er diesen Gedanken kaum zu Ende gedacht, als sich im Terminal auch schon der Anführer der Terroristen, Colonel Stuart (William Sadler), meldet und verkündet der Flughafen sei in seiner Kontrolle. Seine Forderung ist, dass man der Maschine des in seiner Heimat gestürzten General Ramon Esperanza (Franco Nero) freies Geleit gibt. McClane muss abermals all sein Können aufbringen, um gegen eine überlegene Macht scheinbar ganz alleine zu kämpfen, damit Holly und die anderen Passagiere nicht den skrupellosen Terroristen zum Opfer fallen.
Eine Tradition zu den Festtagen
Nur zwei Jahre nach der Premiere von Stirb langsam setzte Regisseur Renny Harlin, ein im Actiongenre erfahrener Filmemacher, die Reihe um den von Bruce Willis gespielten Polizisten John McClane fort, der es abermals während der Weihnachtsfeiertage mit einer Horde Terroristen aufnehmen muss. Basierend auf einer Romanvorlage des Autors Walter Wager stellte die Fortsetzung zumindest aus kommerzieller Sicht den Erfolg des Vorgängers noch in den Schatten, auch wenn einige Kritiker monierten, dass Harlins Film nichts weiter tue, als die Formel des ersten Teils zu wiederholen. So bietet Stirb Langsam 2 zwar nach wie vor solide Unterhaltung, was nicht zuletzt an der Darstellung Bruce Willis’ liegen mag, doch besonders originell ist diese Fortsetzung nicht gerade.
Interessanterweise ist es gerade diese Wiederholung bekannter Szenen oder Versatzstücke, die einen nicht geringen Teil der Dialoge wie auch der Ästhetik des Films ausmacht. Die Tatsache, dass es abermals eine Szene gibt, in der McClane durch einen Lüftungsschacht kriechen muss oder er sich abermals mit einer Horde Terroristen abgeben muss, wird von ihm in der typischen lakonischen Weise kommentiert. Auf diese Weise scheinen Steven E. de Souza und Doug Richardson in ihrem Drehbuch zu betonen, nicht nur welches Pech ihr Protagonist hat, sondern auch, dass es sich hier teils um fast schon deckungsgleiche Kopien handelt. Ähnlich wie Weihnachten jedes Jahr stattfindet, scheint es auch bei den McClanes eine Tradition zu sein an den Festtagen gegen Terroristen zu kämpfen, was in diesem Film wie auch in den mit zunehmender Zahl immer schlechter werdenden Fortsetzungen ein oft genutzter Running Gag wird.
Im Gegensatz zu dem ersten Teil gibt Harlins Film einen entscheidenden Aspekt auf, der gerade zu dessen Charme bis heute beiträgt. Zwar gibt man sich durchaus Mühe, zu zeigen, dass McClane abermals von allen verlassen gegen eine Überzahl kämpft, doch ist es weniger die Begrenztheit des Raumes, die sein Problem ist. Gerade jene Enge des Nakatomi Plazas aus dem ersten Teil war es, welche das Handlungsfeld des Helden begrenzte und die nun aufgegeben wurde, was Stirb Langsam 2 nicht unbedingt schlechter macht als Film, aber ihn wie eine jener Fortsetzungen wirken lässt, wie man sie aus dem Actiongenre gewöhnt ist. Stirb Langsam 2 wirkt einfach zu formelhaft und berechenbar.
Ein Held, der aus der Zeit fällt
Ein Aspekt, der immer wieder betont wird ist die Technikfeindlichkeit John McClanes, was seinen Status als ein aus der Zeit gefallener Held betont. Wie viele Helden des Genres erscheint auch McClane als ein Protagonist, der nicht mit der Zeit geht, der bewusst altmodisch gehalten ist und bisweilen wirkt wie ein Wiedergänger Harry Callahans aus Dirty Harry. Um nicht ganz in die Schiene dieses Action-Superhelden abzudriften, übernimmt das Skript noch jene Macken oder Fehler, wie eben jenes Hadern mit Technik, um ihm eine gewisse Bodenhaftung zu geben. Trotz des trockenen Humors wie auch der Darstellung Willis’ will dies nicht immer aufgehen, sorgt aber für ein paar recht amüsante Szenen.
OT: „Die Hard 2: Die Harder“
Land: USA
Jahr: 1990
Regie: Renny Harlin
Drehbuch: Steven E. De Souza, Doug Richardson
Musik: Michael Kamen
Kamera: Oliver Wood
Besetzung: Bruce Willis, Bonnie Bedelia, William Sadler, Franco Nero, Dennis Franz, John Amos, William Atherton
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