I Want to Return Return Return
© Giulia Schelhas

I Want to Return Return Return

Kritik

I Want to Return Return Return
„I Want to Return Return Return“ // Deutschland-Start: nicht angekündigt

Berlin, wie jede andere Metropole, verbindet eine reiche Geschichte mit einem vielseitigen Erscheinungsbild, welches jedes Viertel, schon beinahe jede Straße, unverwechselbar macht, auch wenn Prozesse wie Gentrifizierung schon viel von diesem Facettenreichtum genommen haben. Viertel wie Kreuzberg sind hierbei, wenn man so will, Aushängeschilder für diese Eigenart der deutschen Hauptstadt und wehren sich bis zu einem gewissen Teil immer noch gegen Entwicklungen, welche diese Vielfalt gänzlich eindämmen wollen.

Viele Romane und Filme haben sich bereits daran versucht, diese Eigenart und insbesondere den Menschen und ihren Geschichten ein Denkmal zu setzen. So kann man auch Elsa Rosengrens episodischen Kurzfilm I Want to Return Return Return betrachten, der auf dem diesjährigen Filmfestival Max Ophüls gezeigt wird. Angesiedelt ist die Geschichte im Wrangelkiez, dem östlichen Abschluss Kreuzbergs, und zeigt verschiedene seine Einwohner und sehr unterschiedliche Begegnungen. Verbunden wird dies durch Elpinki Saranti, kurz Elpi genannt, die an diesem Tag einen Anruf von einer Freundin erhält, die sie schon seit Jahren nicht gesehen hat. Die beiden verabreden sich für den Abend zu einer gemeinsamen Kneipentour, bei der noch ein paar von Elpis Freunden mitkommen.

Die Energie junger Leute

Auch wenn dies ein wichtiges Element von Rosengrens Kurzfilm ist, so reduziert sie die Geschichte nicht auf eine reine Darstellung jener genannten Aspekte, welche ein Viertel wie Kreuzberg und dessen Einwohner ausmachen. Bereits in der ersten Unterhaltung eines Mannes mit einer Frau in einer Bar – beide kennen sich der Natur des Gespräches nach zu schließen schon ziemlich lange – erhält der Zuschauer eine Art Aufstellung der unterschiedlichen Themen, die von der Veränderung des Stadtbildes handelt, von der Energie der Jugend, welche es in der Hand hat, alles zu verändern und immer wieder auch die Liebe zu diesen Orten, die man, trotz der vielen anderen schönen Orte, die man sonst noch so bereist, nicht missen möchte. Fast schon erscheint diese erste Begegnung wie eine Art trotziges Bestehen auf dieser Heimat, diesen Menschen und diesen Begegnungen, was fast schon obligatorisch mit einer Umarmung und einem Bier begossen wird.

Ähnlich wie Elpi, die in gewisser Hinsicht als Hauptcharakter des Filmes angesehen werden kann, lässt sich die Geschichte treiben, scheint bisweilen gar etwas orientierungslos zu sein und verweilt auf Momenten wie dem Tanz einer jungen Frau oder der Unterhaltung dreier Menschen über das Glück im Leben. Immer wieder verhandeln die Bilder des Films in ihrem Fokus auf die Sehenswürdigkeiten Kreuzbergs wie dem Görlitzer Park oder aber in den Unterhaltungen der Menschen, denen Epli begegnet, die Vergangenheit dieser Figuren und ihres Umfelds, wie die eigene Geschichte mit der Kreuzbergs verbunden ist und was man von der Gegenwart, vielleicht sogar der Zukunft zu erwarten habe.

Credits

OT: „I Want to Return Return Return“
Land: Deutschland
Jahr: 2020
Regie: Elsa Rosengren
Drehbuch: Madeleine Sims-Fewer, Dusty Mancinelli
Kamera: Guilia Schelhas
Besetzung: Elpinki Saranti, Ellen Edmar, Katarzyna Pacura, Maria Kalach, Ramses Komuro Boubaker

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„I Want to Return Return Return“ ist teils episodischer Kurzfilm über den Facettenreichtum Kreuzbergs, eine Geschichte darüber, was Heimat ist oder sein kann. Elsa Rosengrens Film verliert sich, bleibt haften an Momenten und ist fasziniert von Menschen wie auch Ereignissen, was sich bisweilen sogar auf den Zuschauer überträgt.
6
von 10