Ein Ja ist ein Ja ist ein Ja? Nein. Zumindest nicht ganz. Wer einen Beweis dafür braucht, der findet ihn bei Gísli Darri Halldórssons Yes-People. Dabei handelt es sich um einen achtminütigen, animierten Kurzfilm, dessen ganzes Vokabular nur aus dem Wort „ja“ besteht. Genauer folgt der Filmemacher in seinem Werk einer Reihe von Figuren während ihres Alltags. Da sitzt mal wer am Küchentisch, in anderen Szenen wird Schnee geschippt, am Computer getippt oder ein bisschen Alkohol konsumiert, um die Langeweile des Tages zu vergessen. Und wann immer jemand etwas sagt, sei es zu jemand anderem oder in Form eines Selbstgespräches, kommt eben ein „ja“ heraus.
Das hört sich langweilig an, ist aber tatsächlich ziemlich unterhaltsam. Halldórsson begegnet seinen Alltagsheld*innen mit viel Humor und Sympathie, wenn die Eintönigkeit und Gleichförmigkeit unseres Lebens auf die Schippe genommen wird. Dass ein und dasselbe Wort in so vielen Kontexten verwendet wird, ist dabei schon interessant und zeigt, wie vielseitig – oder austauschbar – es sein kann. Dennoch sollte man sich jetzt keine wirklichen neuen Erkenntnisse davon versprechen. Vielmehr dient der Kurzfilm, der auf einer Reihe von Filmfesten zu sehen war, nur der Erheiterung des Publikums, was nicht zuletzt wegen der witzigen Designs und Situationen auch gut gelingt.
OT: „Já-Fólkið“
Land: Island
Jahr: 2020
Regie: Gísli Darri Halldórsson
Drehbuch: Gísli Darri Halldórsson
Internationales Trickfilm-Festival Stuttgart 2020
Annecy 2020
Fantoche Animationsfestival 2020
Filmfest Schlingel 2020
Filmfest Braunschweig 2020
Anima Festival 2021
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