Soulmates Staffel 1 Amazon Prime Video
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Soulmates – Staffel 1

Inhalt / Kritik

Soulmates Staffel 1 Amazon Prime Video
„Soulmates“ // Deutschland-Start: 8. Februar 2021 (Amazon Prime Video)

Mühselig nach der Liebe seines Lebens suchen? Auf Dutzende von Dates gehen, bis es irgendwann einmal Klick macht? Das ist nun vorbei, Soul Connex sei Dank. Schließlich ist es dem Unternehmen gelungen, einen Test zu erstellen, der es einem erlaubt, den Seelenpartner oder die Seelenpartnerin zu finden. Die Idee dahinter: Es gibt für jeden den einen Menschen, der einen selbst komplettiert. Und dies lässt sich berechnen. Wer den Test gemacht, dem wird das entsprechende Gegenstück angezeigt, vorausgesetzt dieses ist ebenfalls in der Datenbank. Ein Selbstläufer ist das jedoch nicht, wie immer wieder Leute feststellen, da zum Glück doch noch mehr dazu gehört …

Das Geheimnis der Liebe

Was ist das Geheimnis einer guten Partnerschaft? Ziehen Gegensätze sich an, wie es manchmal heißt? Oder sind doch die Gemeinsamkeiten entscheidend? Der Frage, was zwei Menschen zu einem Paar macht, das wirklich zusammenpasst, haben unzählige schon angetrieben, sei es privat oder beruflich. Während manche in der Verbindung etwas Mystisches sehen und beispielsweise die Sterne befragen, sind andere überzeugt: Das lässt sich alles wissenschaftlich berechnen, sei es auf dem Level der Biochemie oder der Psychologie. Sogenannte Matchmaking-Tests sind inzwischen auch bei Partnerbörsen gang und gäbe, welche versprechen, dadurch maßgeschneiderte Treffer zu landen. Liebe garantiert! Wenn Soulmates eben solche Tests in den Mittelpunkt stellt, in einer perfektionierten Variante, dann ist das daher nur die logische Fortsetzung längst bekannter Entwicklungen.

So logisch, dass es die Frage nach sich zieht: Und wo ist da jetzt die Geschichte? Bei der AMC-Produktion, die bei uns exklusiv auf Amazon Prime Video verfügbar ist, nahm man diesen Test als Grundlage, um in die verschiedensten Richtungen die Gedanken schweifen zu lassen. Natürlich drehen sich die sechs voneinander unabhängigen Folgen der ersten Staffel alle irgendwie um Liebe und andere Gefühle. Das von William Bridges und Brett Goldstein entwickelte Soulmates ist aber bemüht darum, dies nur als Ausgangsbasis zu nehmen und möglichst unterschiedliche Themen unterzubringen. Das geht auch mit verschiedenen Genrewechseln einher. Der Schwerpunkt liegt dabei zwar klar auf Drama. Aber es gibt auch Ausnahmen.

Zwei Höhepunkte

Die beiden besten Folgen sind hierbei die stärksten Ausreißer. In Layover stellt beispielsweise ein Mann fest, dass er bei einem One-Night-Stand beraubt wurde und stellt nun alles Mögliche an, um wenigstens seinen Pass zurückzubekommen. Der Test selbst rückt dabei komplett in den Hintergrund. Stattdessen ist das hier eine spaßige Actionkomödie, welche allein schon durch die charismatisch-chaotischen Auftritte von Bill Skarsgård (Es) und Nathan Stewart-Jarrett (Misfits) unterhält. Der zweite Höhepunkt kommt zum Schluss in The (Power) Ballad of Caitlin Jones. Darin spielt Betsy Brandt eine durch gewalttätige Männer traumatisierte Frau, die in Nathan (JJ Feild) einen Partner findet, der schon zu gut ist, um wahr zu sein. Der Thriller basiert dabei natürlich auf einem in dem Genre im Übermaß benutzten Motiv, dass der mysteriöse, vermeintlich perfekte Fremde irgendein düsteres Geheimnis haben muss. Doch hier zeigt sich das Potenzial von Soulmates, wenn dieses Element mit dem Konzept der Seelenpartnerschaft verbunden wird.

The Lovers geht ebenfalls in eine Mystery-Thriller-Richtung, ohne dabei aber eine vergleichbare Wirkung zu zeigen. Watershed und Little Adventures hingegen befassen sich mit den typischen Situationen von Liebesgeschichten und zeigen auf, dass es vielleicht doch mehr braucht als nur ein perfektes Match. Das ist dann alles durchaus solide, mehr aber leider nicht, weshalb die erste Hälfte der Staffel auch deutlich schwächer ist. Break on Through liegt irgendwo dazwischen, wenn sich die Serie weg bewegt von der reinen Suche nach Liebe, hin zur Trauerarbeit. In der Episode spielen Malin Åkerman (The Sleepover) und Charlie Heaton (Das Geheimnis von Marrowbone) zwei Menschen, die nicht durch einen Test geeint sind, sondern eine gemeinsame Erfahrung: Ihre jeweiligen Seelenpartner*innen sind gestorben, noch bevor sie die Chance hatten sie kennenzulernen. Was bedeutet das aber, ein Leben führen zu müssen, in der Gewissheit, nie die perfekte Liebe finden zu können?

Noch Luft nach oben

Trotz des auf den ersten Blick jetzt eher unspektakulären Themas des Matchmakings: Potenzial hat das Ganze also schon, weshalb es schön ist, dass Soulmates eine zweite Staffel erhalten soll. Beim ersten Anlauf wurde dieses Potenzial aber noch nicht gut genug genutzt. Mal ruht sich die Serie auf Allgemeinplätzen aus, an anderen Stellen werden die Gedanken nicht weit genug verfolgt, zwischendurch wird es auch recht zäh, obwohl die Folgen mit rund 45 Minuten Laufzeiten eigentlich nicht lang sind. Dafür ist das Ensemble sehr gut, schafft es selbst aus den schwächeren Geschichten noch genug herauszuholen, damit man bis zum Ende dran bleibt. Wenn diese positiven Elemente beibehalten und mit griffigeren Drehbüchern verbunden werden, dann ist die Zukunft trotz der vereinzelt dystopischen Tendenzen durchaus rosig.

Credits

OT: „Soulmates“
Land: USA
Jahr: 2020
Regie: Rob Savage, Marco Kreuzpaintner, Andrea Harkin, William Bridges
Drehbuch: William Bridges, Brett Goldstein, Jessica Knappett, Evan Placey, Melissa Stephens
Idee: William Bridges, Brett Goldstein
Musik: Will Gregory, Anne Nikitin, Michael Price, Toydrum
Kamera: Philipp Haberlandt, Sergio Delgado, Kate Reid, David Rom
Besetzung: Sarah Snook, Kingsley Ben-Adir, David Costabile, Sonya Cassidy, Laia Costa, Shamier Anderson, Georgina Campbell, Bill Skarsgård, Nathan Stewart-Jarrett, Malin Åkerman, Charlie Heaton, Betsy Brandt, JJ Feild, Tom Goodman-Hill

Bilder

Trailer

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In „Soulmates“ entwickelt ein Unternehmen einen Test, der es Menschen erlaubt, Seelenpartner und Seelenpartnerinnen zu finden. Die Serie befasst sich daher erwartungsgemäß viel mit Gefühlen, zeigt aber auch interessante Überlegungen und bewegt sich in verschiedene Genrerichtungen. Trotz eines starken Ensembles ist die erste Staffel aber nur zum Teil geglückt, da die Drehbücher sich noch nicht genug trauen.
6
von 10