Nach Außen scheint sich der Dieb Robert McDougal (Sean Connery) zur Ruhe gesetzt zu haben, aber eine Reihe von Diebstählen lässt die Versicherungsdetektivin Virginia Baker (Catherine Zeta-Jones) vermuten, dass dies nur eine Tarnung ist. Während ihre Kollegen und Vorgesetzten ihr keinen Glauben schenken, beschließt Baker, McDougal eine Falle zu stellen, indem sie sich selbst als Meisterdiebin tarnt und ihn auf frischer Tat erwischt. Trotz seines Misstrauens ist das Angebot, eine antike chinesische Maske zu stehlen, einfach zu verlockend für ihn, sodass er einwilligt, mit ihr zusammen den Diebstahl durchzuführen. Dafür bringt er sie auf sein schottisches Anwesen, wo die beiden sich nicht nur auf die Herausforderungen des Raubzuges vorbereiten, sondern Virginia ihn auch näher kennenlernen kann. Nach dem gelungenen Coup jedoch droht die Partnerschaft zu zerplatzen, doch Virginia hat bereits vorgesorgt, lockt die McDougal mit einem erneuten Raubzug, dieses Mal in Kuala Lumpur, wo die beiden eine Bank ausrauben sollen während der Silvesterfeierlichkeiten zum neuen Jahrtausend. Mit nur wenig Zeit für eine genaue Vorbereitung müssen die beiden an vielen Stellen etwas improvisieren, während beide hinter dem Rücken des anderen ihre eigene Agenda verfolgen.
Der Dieb und sein Jäger
Der durch Produktionen wie Copykill und Sommersby bekannt gewordenen Regisseur Jon Amiel legte mit Verlockende Falle im Jahre 1999 einen Film vor, der sich an Gaunerkomödien wie Thomas Crown ist nicht zu fassen anlehnt. Kommerziell war dieses Unterfangen sehr lukrativ und bescherte Sean Connery einen seiner letzten Kassenerfolge, bevor er sich von der Schauspielerei endgültig zurückzog, doch bescherte ihm wie auch Filmpartnerin Catherine Zeta-Jones eine Nominierung für den umstrittenen Filmpreis Goldene Himbeere. Mag die Nominierung auch Geschmackssache sein, so muss man dennoch anmerken, dass Verlockende Falle ein eher mittelmäßiger Eintrag innerhalb des Genres ist, der zwar an ein paar Stellen ein paar ganz gute Szenen zu bieten hat, aber der, was Teile seiner Geschichte angeht, schlecht gealtert ist.
Im Grunde erzählt jeder Gaunerfilm die Geschichte von dem Dieb und seinem Jäger, wobei immer wieder die Nähe beider Figuren betont wird. Schon Norman Jewison bereits genannter Thomas Crown ist nicht zu fassen definierte sich nicht zuletzt durch die sexuelle Spannung zwischen Steve McQueen als Crown und der Versicherungsdetektivin, gespielt von Faye Dunaway. Eine ähnliche Beziehung soll sich auch zwischen den Figuren Sean Connerys und Catherine Zeta-Jones’ entwickeln, was leider nur in Ansätzen geschieht. Dies liegt weniger am Schauspiel der beiden Darsteller, sondern an inszenatorischen Mängeln, welche zudem auf das Drehbuch verweisen, das es an einer gewissen Leichtigkeit fehlen lässt, nur um dann an einigen eher unpassenden Stellen albern zu sein.
Darüber hinaus sind die beiden Hauptfiguren, abgesehen von ihrer Rollenzuteilung als Jäger und Dieb, wobei die Rollen immer wieder zu wechseln scheinen, wenig ausgearbeitet. Anders gesagt, sind weder McDougal noch Baker interessante Charaktere, auch wenn die Handlung darauf ausgelegt zu sein scheint, dass sich das Publikum mit diesen beiden näher beschäftigt und mit ihnen sympathisiert. Dazu aber fehlt es beiden Figuren an Substanz, die sich vielleicht an gewissen Stellen andeutet, wie der Unterhaltung Virginias und Roberts über die Kunstobjekte in seinem Haus, für die Handlung jedoch irrelevant bleibt.
Eine Vertrauenssache
Wesentlich interessanter und deutlich dynamischer, weil actionreicher, geht es da schon bei den Raubzügen an sich zu. Gerade in der Vorbereitung auf den gefährlichen Balanceakt zwischen den Lasern einer Alarmanlage, die es zu überwinden gilt, zeigt sich das Vertrauensspiel zwischen Robert und Virginia. Durch den Einsatz entsprechender Details, durch Nahaufnahmen wie auch der Montage erhöht sich die Spannung während dieser Szenen und macht diese zu den Höhepunkten in einem ansonsten eher belanglosen Gaunerstück, dessen Bezug auf den „Millennium Bug“ schlecht gealtert ist und wohl beim heutige Zuschauer eher für Verwirrung sorgt.
OT: „Entrapment“
Land: USA, UK, Deutschland
Jahr: 1999
Regie: Jon Amiel
Drehbuch: Ronaöd Bass, William Boyles, Jr.
Musik: Christopher Young
Kamera: Phil Meheux
Besetzung: Sean Connery, Catherine Zeta-Jones, Willa Patton, Ving Rhames, Maury Chaykin
Cannes 1999
Preis | Jahr | Kategorie | Ergebnis | |
---|---|---|---|---|
Europäischer Filmpreis | 1999 | Publikumspreis: Bester Darsteller | Sean Connery | Sieg |
Publikumspreis: Beste Darstellerin | Catherine Zeta-Jones | Sieg | ||
Goldene Himbeere | 2000 | Schlechtester Hauptdarsteller | Sean Connery | Nominierung |
Schlechteste Hauptdarstellerin | Catherine Zeta-Jones | Nominierung |
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