John Gold (Stu Bennett) ist ehemaliger britischer Soldat und mit allen Wassern gewaschen. Doch seine letzte offizielle Mission in Osteuropa ist schon Jahre her und endete tragisch. Damals betrog sein ehemaliger Kamerad Sean Teague (Vinnie Jones) das Team und Gold hegt seitdem einen tiefen Hass auf Teague. Dennoch ist Gold Teil der Truppe, die den nun inhaftierten Teague auf dem Weg ins Gefängnis beschützen soll. Die Ex-Kameraden sind nicht gerade gut aufeinander zu sprechen und schnell muss sich Gold gegen Teagues Leute zur Wehr setzen, die ihren Anführer in Freiheit und nicht hinter Gittern sehen wollen.
Alles schonmal da gewesen
Die Prämisse von Vengeance Man – Die Abrechnung gewinnt keinen Blumentopf. Weder für Originalität noch für Syntax oder die Charakterzeichnungen. Der Zusatztitel Die Abrechnung, was nicht gerade ein Garant für Kreativität ist, scheint so austauschbar wie die knapp neunzig Minuten des Films selbst. Es hätte ebenso Die Vergeltung, Payback oder Redemption sein können, alles hätte auf diesen generischen und austauschbaren Actionfilm gepasst. Dabei ist er nicht der erste seiner Art, denn Regisseur Ross Boyask hat bereits 2018 mit Vengeance Man – Rache kennt kein Limit den Grundstein für den jetzigen Nachfolger gelegt. Bereits bei dem ersten Teil kannte die Langeweile kein Limit, bekam man doch auch hier nur neunzig Minuten gestohlen.
Die Axt im Wald
Aber hat Vengeance Man – Die Abrechnung irgendeine Qualität, die ihn besser macht als seinen Vorgänger? Ja und nein. Hauptdarsteller Stu Bennett, alias Ex-WWE-Wrestler Wade Barrett, macht seine Rolle als abgestumpfter Söldner so gut, wie es sein Charakter zulässt. Wenn auch nicht mit dem Charisma gesegnet, das ein Schwarzenegger in einer solchen Position versprüht hätte, hat Bennett zumindest die physische Präsenz, um in den Actionszenen glaubhaft zu wirken. Sein Widersacher Sean Teague, niemand geringeres als Vinnie „Die Axt“ Jones, stiehlt ihm jedoch ein wenig die Show. Der hält nicht nur den Rekord für die schnellste Karte im Fußball, sondern hat sich durch Filme wie Bube, Dame, König, GrAs und Escape Plan einen kleinen, aber nichts zu unterschätzenden Kultstatus erarbeitet. Seine spärlichen Dialoge, gepaart mit den trockenen One-Linern von Bennett, sorgen zuweilen für die eine oder andere humoristische Note. Zu Gold wird Vengeance Man – Die Abrechnung dadurch jedoch noch lange nicht, sondern maximal erträglich.
Ende gut, alles gut?
Hat man sich durch den zweiten Vengeance-Teil hindurchgeschlagen, möchte man keinen dritten. Weder jetzt, noch in Zukunft. Bennetts zweiter Einsatz als John Gold ist ähnlich billig produziert wie der erste, bestenfalls unterdurchschnittlich inszeniert und kann nicht einmal mit ordentlichen Choreographien in den Kämpfen aufwarten – für einen Actionfilm fatal. Für diejenigen, die sich vor deutscher Synchronisation nicht scheuen, ist der Film ebenfalls ein Reinfall, so misslungen und fehl am Platz wirken die Stimmen. Manche B-Filme aus dem Actionsegment entwickeln sich zu kleinen Perlen, die mit einer charmanten Mischung aus Trash, Humor und guten Kämpfen zu unterhalten wissen. Filme von Scott Adkins stehen dabei hoch im Kurs, doch bis Stu Bennett in diese Sphären gelangt dauert es noch.
OT: „I Am Vengeance: Retaliation“
Land: UK
Jahr: 2020
Regie: Ross Boyask
Drehbuch: Ross Boyask
Musik: Thomas Andrew Gallegos
Kamera: Simon Rowling
Besetzung: Stu Bennett, Vinnie Jones, Jacob Anderton, Sam Benjamin, Lee Charles
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