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Spuren des Bösen: Schuld

Inhalt / Kritik

Spuren des Bösen - Schuld
„Spuren des Bösen: Schuld“ // Deutschland-Start: 12. April 2021 (ZDF)

Eigentlich könnte der Psychologe Richard Brock (Heino Ferch) zusammen mit seiner Partnerin Brigitte Klein (Katrin Bauerfeind) ein beschauliches, glückliches Leben führen. Wäre da nicht Gerhard Mesek (Juergen Maurer). Dass der korrupte Polizist und mehrfache Mörder noch immer frei herumläuft, nagt an ihm. Nagt so sehr an ihm, dass er gemeinsam mit Klaus Tauber (Gerhard Liebmann) nach Beweisen sucht, die ihn überführen könnten. Doch mit dieser Geheimniskrämerei gefährdet er seine Beziehung zu Brigitte. Erschwerend kommt seine Eifersucht hinzu. So ist er fest davon überzeugt, dass sie sich weiterhin mit ihrer Exfreundin Eva Rieper (Ulli Maier) trifft. Als er diesem Verdacht eines Tages nachgeht, kommt es zur Katastrophe …

Langfristiger Blick in die Tiefe

Es gehört zu der irgendwie nicht versiegend wollenden Popularität deutschsprachiger TV-Krimis dazu, dass jeder auch nur halbwegs erfolgreiche Titel gleich zu einer ganzen Reihe ausgebaut wird. Siehe Spuren des Bösen. Als der Film 2011 in Österreich, das Jahr drauf in Deutschland ausgestrahlt wurde, hätte das eigentlich nur ein Einzeltitel sein sollen. Später entschloss man sich aber, daraus mehrere Filme zu machen und verlieh dem Auftakt nachträglich den Folgentitel Das Verhör. Zehn Jahre später ist man noch immer fleißig dabei, weitere Filme zu drehen. Mit Schuld liegt nun schon der neunte Film rund um Brock und seinen Kampf für die Wahrheit vor.

Bei einem solchen Vorgehen droht natürlich immer der Verdacht des Ausverkaufs, wenn Fortsetzung um Fortsetzung gedreht wird, wo es eigentlich keine gebraucht hätte. Im Vergleich schlägt sich Spuren des Bösen: Schuld aber doch recht wacker. Ein Grund dafür ist, dass man hier von Anfang an stärker auf die Persönlichkeit der Figuren und ihr Innenleben eingegangen ist – nicht umsonst steht ein Psychologe im Mittelpunkt. Dadurch lässt sich leicht etwas Längerfristiges aufbauen. Gleichzeitig wird hier vermieden, à la Hartwig Seeler: Ein neues Leben zu sehr das Leid nach außen tragen zu wollen. Wenn es in Brock rumort, was hier ständig der Fall ist, dann sieht man das auch so, ohne dass es umständlich benannt oder mittels dramatischer Musik aufgebauscht werden muss.

Intensives Fernduell

So etwas funktioniert natürlich besonders gut, wenn diese Hauptrolle mit Heino Ferch besetzt ist. Der immer wieder in TV-Krimis besetzte Schauspieler – Ein Kind wird gesucht, Unterm Radar oder Allmen und das Geheimnis der Erotik – hat sich schließlich darauf spezialisiert, eher raue, ernste Figuren zu spielen, bei denen sich vieles im Inneren abspielt. So eben auch bei Richard Brock, der nicht unbedingt der mitteilsamste Mensch auf diesem Planeten ist, dafür ausgesprochen stur. Das macht ihn nicht unbedingt zu einem Sympathieträger, zumal sein Umgang mit anderen zuweilen etwas fragwürdig ist. Aber er ist doch ideal als Gegenüber eines korrupten Polizisten. Daraus entsteht bei Spuren des Bösen: Schuld ein (Fern-)Duell zwischen zweien, die den anderen irgendwie ausschalten wollen.

Das ist auch deshalb spannend, weil dieses Duell lange vorbereitet wurde. Seit der zweiten Folge war Mesek immer mal wieder dabei und wurde zum Symbol einer von innen zerfressenen Polizei, die sich über alle Regeln und Gesetze hinwegsetzt. Gleichzeitig ist das auch ein wenig der Nachteil von Spuren des Bösen: Schuld: Der Film wirkt eher wie das Finale eines anderen Films, anstatt wirklich eigenständig zu sein. Zwar funktioniert die Geschichte auch ohne Vorkenntnisse und Kontexte, was daran liegt, dass sie nicht sonderlich komplex ist. Deutlich mehr davon hat aber, wer die diversen Figuren begleitet hat und deshalb die Bedeutung der Ereignisse besser einordnen kann. Doch selbst Quereinsteiger können bei diesem sehr düsteren und dramatischen TV-Krimi auf ihre Kosten kommen, wenn in diesem Katz-und-Maus-Spiel alles nach und nach eskaliert.

Credits

OT: „Spuren des Bösen: Schuld“
Land: Österreich, Deutschland
Jahr: 2021
Regie: Andreas Prochaska
Drehbuch: Martin Ambrosch
Musik: Matthias Weber
Kamera: David Slama
Besetzung: Heino Ferch, Sabrina Reiter, Gerhard Liebmann, Juergen Maurer, Gerda Drabek, Katrin Bauerfeind, Ulli Maier

Bilder



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In „Spuren des Bösen: Schuld“ will der Psychologe Brock endlich den korrupten Polizisten Mesek überführen. Das Ergebnis ist ein düsteres und intensives Katz-und-Maus-Spiel, welches aber stärker bei einem langjährigen Publikum Eindruck hinterlässt, das die Figuren über die vergangenen Filme verfolgt hat.
7
von 10