Beverly Hills Cop II
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Beverly Hills Cop II

Inhalt / Kritik

Beverly Hills Cop
„Beverly Hills Cop II“ // Deutschland-Start: 24. September 1987 (Kino)

Seit einiger Zeit schon hält der sogenannte Alphabetmörder Beverly Hills in Atem, der am Tatort immer einen Zettel mit einem rätselhaften Code zurücklässt. Als der suspendierte Captain Andrew Bogomil (Ronny Cox) auf eigene Faust in der Sache ermittelt, wird er in einen Hinterhalt gelockt und lebensgefährlich verletzt. Das wiederum kann Axel Foley (Eddie Murphy), der nach wie vor für die Polizei in Detroit arbeitet, nicht einfach so auf sich sitzen lassen. Und so macht er sich auf den Weg, um mit John Taggert (John Ashton) und Billy Rosewood (Judge Reinhold), die ebenfalls wegen ihrer Ermittlungen degradiert wurden, den Täter zu schnappen und so für Gerechtigkeit zu sorgen. Einfach wird das jedoch nicht. Nicht nur, dass ihnen bald gefährliche Killer auf den Fersen sind, auch in der Polizei haben sie mit diversen Hindernissen zu kämpfen …

Mehr vom Erfolgsrezept

Wenn ein Film derart erfolgreich ist wie Beverly Hills Cop, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis es zu einem Nachfolger kommt. Rund zweieinhalb Jahre waren es dann am Ende, bis Fans Nachschub erhielten. Dem Film selbst merkt man diese Wartezeit jedoch kaum an. Nicht nur, dass Beverly Hills Cop II inhaltlich praktisch nahtlos an die beliebte Actionkomödie anschließt. Der zweite Teil ist dem Vorgänger sogar so ähnlich, dass er oftmals als eine Art Remix bezeichnet wird, der einfach nur die Elemente des Blockbusters übernahm und ein zweites Mal zusammenfügte – in der Hoffnung, dass das Publikum diese Wiederholungen nicht übel nimmt.

Das zahlende Publikum war tatsächlich zufrieden, zumindest zufrieden genug, um den Nachfolger ebenfalls zu einem Kassenschlager zu machen. Neue Fans konnte und wollte man mit Beverly Hills Cop II hingegen kaum gewinnen. Noch immer ist der Film sehr stark auf Eddie Murphy zugeschnitten, der einem Gewehr gleich Sprüche runterrattert. Wer das beim ersten Abenteuer lustig fand, findet hier mehr von der Sorte. Wer hingegen von dieser aufdringlichen Art genervt war, der wird bei der Wiederholung seine Meinung kaum ändern wollen. Die Art des Humors ist schließlich völlig gleich geblieben. Nur dass er dieses Mal zu sehr einem Konzept entsprungen war, anstatt aus einer Situation heraus zu entstehen. Vieles wirkt hier recht bemüht. Eddie Murphy selbst kritisierte später, dass der zweite Teil weniger witzig war und nicht mehr als ein Aufguss.

Hauptsache eigensinnig

Zudem ist mal wieder einiges fragwürdig. Ob es sexistische Großaufnahmen weiblicher Hintern sind, diverse Überschreitungen moralischer und legaler Grenzen oder der Verweis darauf, dass innerhalb der Polizei Loyalität über dem Gesetz steht, da ist schon viel in Beverly Hills Cop II, das heute als problematisch angesehen würde. Erneut ist es nicht einmal so, dass Foleys Überschreitungen in irgendeiner Form einen inhaltlichen Diskussionsbeitrag bilden würden. Da macht nur jemand, was er will, und wird dafür letztendlich gefeiert. Tatsächliche Repressalien muss er nicht befürchten. Am Ende wird es ihm schon recht leicht gemacht, trotz der Waffengewalt der Gegenseite hat man nie das Gefühl, es könnte brenzlig werden.

Das bedeutet nicht nur, dass Beverly Hills Cop II trotz diverser Actionszenen keine nennenswerte Spannungskurve bereithält. Es bedeutet zudem, dass die Riege der Antagonisten zu wenig genutzt wird. Das ist gerade bei Jürgen Prochnow (Das Boot) und Brigitte Nielsen schade, die hier eine eiskalte Killerin spielt. Denn beide bekommen letztendlich zu wenig zu tun. Dafür darf der beim letzten Mal nur sparsam eingesetzte Judge Reinhold ein bisschen über sich hinauswachsen, wenn Billy an dem actionreichen Leben mehr Gefallen findet, als ihm letztendlich gut tut. Waren beim Mal davor die beiden „echten“ Beverly Hills Cops nur Randgestalten, die von Foley mitgeschleppt wurden, dürfen sie dieses Mal stärker in Richtung Hauptfiguren marschieren.

Mördersuche ohne nennenswerte Ermittlungen

Auch beim Actionteil wurde noch mal eine Schippe draufgelegt. Da diesmal nicht viel in die Figurenkonstellation investiert werden musste, dürfen eben Waffen sprechen. Auch bei den Ermittlungen steht Handlung über Reflektion: Die Art und Weise, wie die drei von einem Hinweis zum nächsten kommen, ist schon ziemlich billig. Wer angesichts des ähnlich klingenden Alphabetmörders einen vergleichbar kniffligen Krimi wie Agatha Christies Die Morde des Herrn ABC erwartete, der geht komplett leer aus. Doch auch wenn Beverly Hills Cop II letztendlich inhaltlich kaum etwas zu bieten hat, Spaß macht die frenetische Jagd auf die Verbrecher schon. Wenn es darum geht, sich um Kopf und Kragen zu reden, macht schließlich Eddie Murphy so leicht niemand etwas vor. Selbst mehr als drei Jahrzehnte später hat der Film einen ganz eigenen Charme.

Credits

OT: „Beverly Hills Cop II“
Land: USA
Jahr: 1987
Regie: Tony Scott
Drehbuch: Larry Ferguson, Warren Skaaren
Musik: Harold Faltermeyer
Kamera: Jeffrey L. Kimball
Besetzung: Eddie Murphy, Judge Reinhold, Jürgen Prochnow, Ronny Cox, John Ashton, Brigitte Nielsen, Allen Garfield, Dean Stockwell, Paul Reiser

Bilder

Trailer

Filmpreise

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
Academy Awards 1988 Bestes Lied Nominierung
Golden Globes 1988 Bestes Lied Nominierung

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„Beverly Hills Cop II“ knüpft nahtlos an den erfolgreichen ersten Teil an und zeigt das chaotische Polizeitrio bei einem neuen Fall. Inhaltlich darf man davon nicht viel erwarten. Die Ermittlungen sind ein Witz, die Gegenseite wird kaum genutzt. Spaß macht die Actionkomödie aber schon, sofern man mit Eddie Murphys Dauerplapper-Humor etwas anfangen kann.
6
von 10