Im Jahr 2524 hat sich die Menschheit längst im Weltraum ausgebreitet und diverse Kolonien gegründet. Von einem friedlichen Zusammenleben ist man jedoch weit entfernt, immer wieder kommt es zu gewaltsamen Auseinandersetzung. Doch dann gibt es einen guten Grund, um erst einmal die Meinungsverschiedenheiten beiseite zu schieben: Außerirdische. Von Anfang an ist die Sorge groß, dass es sich um eine feindlich gesinnte Spezies halten könnte. Eine Sorge, die sich bald bestätigen soll. Aus diesem Grund wird General Ryle (Frank Grillo) mit der Aufgabe betreut, ein schlagkräftiges Team zusammenzustellen und zum Mars zu fliegen, wo sie den Kampf aufnehmen sollen. Und auch Ex-Soldat James Ford (Bruce Willis), der nach einem verheerenden Zwischenfall in Ungnade gefallen war, soll dabei helfen, die Invasoren wieder zu vertreiben …
Aus Routine schlecht
Früher einmal, da war Bruce Willis ein echter Hollywoodstar, der in den unterschiedlichsten Genres unterwegs war. Davon ist heute nicht mehr viel übrig. Wenn man bei einem aktuellen Film sein Gesicht oder seinen Namen auf einem Cover entdeckt, dann weiß man selbst ohne Vorkenntnisse des konkreten Titels ziemlich genau, was einen erwartet. 1. Es handelt sich um einen Actionthriller. 2. Willis hat eigentlich nur eine Nebenrolle, wird aber trotzdem zu Marketingzwecken nach vorne geschoben. 3. Der Film ist bestenfalls mäßig. Beispiele für diese Kombination gab es in den letzten Jahren mehr als genug. 10 Minutes Gone, Acts of Violence oder Hard Kill sind nur drei der gefühlt unzähligen Titel, in denen der Schauspieler dauernd mitmacht.
Insofern darf man für Cosmic Sin – Invasion im All fast schon dankbar sein. Denn immerhin wird hier mal nicht Action mit Thriller gemischt, sondern Action mit Science-Fiction. Anstatt auf den Straßen zu ballern, geschieht das nun in irgendwelchen Hallen, die ein bisschen auf futuristisch gemacht sind. Viel mehr als das sollte man sich aber nicht erhoffen. Zwar geht es thematisch um eine große Schlacht zwischen den Menschen und den Aliens. Das überträgt sich jedoch kaum auf die Bilder. Dafür war das Budget dann offensichtlich doch nicht genug. Also gibt es hin und wieder passable Spezialeffekte. Ansonsten verließ man sich darauf, dass die klobigen, orangelastigen Raumanzüge für die nötige Atmosphäre sorgen.
Zu wenig draus gemacht
So ganz geht das aber nicht auf. Zunächst einmal ist der Film schon recht umständlich bei der Geschichte. Am Anfang wird per Texttafeln erst einmal im Schnellverfahren erklärt, was in den nächsten 500 Jahren so vorgefallen ist. Das ist nicht nur ein recht billiger Versuch, sich vor dem eigentlichen Erzählen zu drücken. Es ist auch irgendwie alles völlig überflüssig, da der Hintergrund keinen nennenswerten Einfluss auf die Ereignisse in Cosmic Sin – Invasion im All hat. Offensichtlich wollte Regisseur und Co-Autor Edward Drake auf diese Weise die Illusion erzeugen, Teil einer epischen Geschichte zu sein, ohne viel dafür tun zu müssen. Denn episch ist an dem Film kaum etwas.
Vergleichsweise interessant sind zu Beginn die Überlegungen der Menschen, wie sie denn überhaupt auf eine außerirdische Begegnung reagieren sollen. Das wäre eigentlich eine Steilvorlage gewesen, um vielleicht ein bisschen Gesellschaftskritik zu üben. Stattdessen wird aber zu schnell eingeknickt: Die Aliens sind böse, also darf auch gegen sie gekämpft werden. Die an und für sich immer dankbare – und zugleich sehr fiese – Alientechnik, Menschen kontrollieren zu können, wird ebenfalls nicht so wirklich konsequent genutzt. So schön es ist, wenn darbende Science-Fiction-Fans mal wieder neuen Stoff bekommen: Tatsächlich befriedigend ist das nicht, womit einen Cosmic Sin – Invasion im All da abspeist. Der Film ähnelt mehr einer wahllos herausgepickten Folge einer TV-Serie, die vorzeitig abgesetzt wurde und bei der man sich deshalb nicht sonderlich viel Mühe geben musste oder auch wollte.
OT: „Cosmic Sin“
Land: USA
Jahr: 2021
Regie: Edward Drake
Drehbuch: Edward Drake, Corey Large
Musik: Scott Glasgow
Kamera: Brandon Cox
Besetzung: Bruce Willis, Frank Grillo, Brandon Thomas Lee, Corey Large, Perrey Reeves, C.J. Perry, Lochlyn Munro, Costas Mandylor
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