Nach drei Jahren im Gefängnis kehrt der ehemalige Rancher Taw Jackson (John Wayne) zurück in seine Heimatstadt. Damals hatte ihn der mittlerweile sehr wohlhabende Geschäftsmann Frank Pierce (Bruce Cabot) nicht nur um seinen Besitz und sein Land gebracht, sondern seinen Ruf derart beschmutzt, dass Jackson letztlich wegen eines Verbrechens verhaftet wurde, was er nicht begangen hatte. Derweil wurde auf Jacksons Land Gold gefunden, was Pierce und seine Männer in regelmäßigen Abständen mit einer bis an die Zähne bewaffneten, gepanzerten Kutsche in die Stadt schaffen. Nicht nur, weil er dringend selbst Geld braucht, sondern auch, um sich an ihm zu rächen, beschließt Jackson, den nächsten Transport zu überfallen. Doch dafür benötigt er eine Gruppe fähiger Männer. Einer von ihnen soll der Revolverheld Lomax (Kirk Douglas) sein, der vor drei Jahren mit Pierce gemeinsame Sache machte, und den Safe in der Kutsche aufbrechen soll. Zwar erhält Lomax parallel zugleich den Auftrag, Jackson umzubringen, doch die Aussicht 100.000 Dollar bei dem Raub zu erbeuten, reizt ihn mehr, sodass er beschließt, mit seinem ehemaligen Gegner zusammenzuarbeiten, gleichzeitig aber Pierce das Gefühl zu geben, er hätte dessen Auftrag angenommen, damit er und seine Männer nicht neugierig werden.
Doch Lomax ist noch lange nicht der einzige Mann, der Jackson helfen soll, denn nachdem sie den Indianer Levi Walking Bear (Howard Keel) aus einer brenzligen Situation retten konnten, gesellen sich der Sprengstoffexperte Billy Hyatt (Robert Walker Jr.) sowie Wes Fletcher (Keenan Wynn), ein korrupter Mitarbeiter von Pierce, dazu. Nur wenig Zeit bleibt der Truppe für die Planung und die Beschaffung der erforderlichen Mittel, doch was noch erschwerend hinzukommt, ist die konstante Spannung zwischen den Männern, die sich gegenseitig nicht über den Weg trauen. Am Tag des Raubes muss sich die Gruppe zusammenreißen, wenn es ihnen gelingen soll, nicht nur Pierce und seine Männer auszutricksen, sondern sich auch Zutritt zu der gepanzerten Kutsche zu verschaffen, die von einer schweren Gatling-Kanone bewacht wird.
Ein doppeltes Spiel
Bevor sich Burt Kennedy das erste Mal auf den Regiestuhl setzte, hatte er sich bereits als Drehbuchschreiber in Hollywood einen guten Namen gemacht, sodass ihn Regisseur Budd Boetticher, für den er unter anderem Um Kopf und Kragen und Comanche Station schrieb, als einen der besten Autoren dieses Genres nannte. Auch Schauspieler John Wayne, einer Ikone des Genres, war bereits früh auf das Talent Kennedys aufmerksam geworden, sodass die Zusammenarbeit bei Die Gewaltigen unter einem guten Stern stand. So ist es denn auch wenig verwunderlich, dass diese Kollaboration exzellente Unterhaltung bietet, ohne aber das Genre neu zu erfinden und vor allem durch das Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller zu überzeugen weiß.
Für seine Entstehungszeit Ende der 60er Jahre durfte Die Gewaltigen schon für damalige Verhältnisse etwas altbacken gewirkt haben. Das Bild des Wilden Westens, das von Männlichkeit wie auch das der Ureinwohner bilden einen krassen Gegensatz zu dem progressiven, teils deutlich zynischeren Ton, den beispielsweise die europäischen Western oder Regisseure wie Sam Peckinpah anschlugen. Stattdessen konzentriert sich das Drehbuchautor Clair Huffaker, der auch die Romanvorlage zu Die Gewaltigen geschrieben hatte, auf das Ganovenstück im Herzen der Geschichte, die Planung, Durchführung wie auch die unmittelbaren Folgen des Raubes. Besonders die Spannungen innerhalb der Gruppe werden immer wieder hervorgehoben, wobei neben Waynes und Douglas’ Charakter vor allem Robert Walker Jr. hervorsticht.
Eine sehr wichtige Person
Wie als eine Art Spiegel der Western eines Sergio Leone oder Sam Peckinpah ist auch die Welt von Die Gewaltigen eine die geprägt ist von klaren Verhältnissen und Strukturen. Der von Bruce Cabot gespielte Frank Pierce hat nicht mehr viel mit jenen düsteren Ganoven zu tun, mit denen es die Helden des Western noch ein Jahrzehnt vorher zu tun bekommen hatten, sondern lässt lieber sein Geld für sich sprechen, immer mit der Gewissheit gesegnet, er könne sich jeden kaufen. Lomax, wie ihn Kirk Douglas verkörpert, ist eine logische Erscheinung jener Mentalität, der immer auf seinen Vorteil bedacht ist und keinerlei Skrupel besitzt, jemandem in den Rücken zu schießen.
In dieser Geschichte mag vielleicht deswegen besonders ein Charakter wie Billy Hyatt die Sympathien des Publikums zu erlangen, wenn er davon träumt durch das endlich zu einer „wichtigen Person“ zu werden und nicht mehr länger wie ein Außenseiter behandelt zu werden, der nur auf seine Trunksucht reduziert wird.
OT: „The War Wagon“
Land: USA
Jahr: 1967
Regie: Burt Kennedy
Drehbuch: Clair Huffaker
Vorlage: Clair Huffaker
Musik: Dimitri Tiomkin
Kamera: William H. Clothier
Besetzung: John Wayne, Kirk Douglas, Robert Walker Jr., Howard Keel, Keenan Wynn, Bruce Dern, Gene Evans, Joanne Barnes, Bruce Cabot
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