25 Jahre ist es her, dass Aaron Roberts (Judd Nelson) seinen Vater und seine Stiefmutter verloren hat. Seinerzeit waren die beiden an Bord der Corona Queen gegangen. Kurze Zeit später verschwand das Schiff spurlos im Bermuda Dreieck. Bis jetzt. Als Aaron von einer mysteriösen Person erfährt, dass die Corona Queen wieder gesichtet worden sein soll, machen der Forscher des Paranormalen und die TV-Moderatorin Dana Elway (Janet Gunn) sich auf den Weg zu dem Schiff. Begleitet werden sie von einem Team, das unter anderem den Kameramann Randall Banks (Richard Gunn) und David Shaw (Lance Henriksen) beinhaltet, einen Repräsentanten der Reederei. Tatsächlich finden sie nach einiger Zeit das vermisste Schiff. Zu ihrer Verwunderung ist dieses jedoch völlig verlassen, es sind weder Lebenszeichen noch die Leichen der Besatzung und Gäste zu finden. Und doch sind sie nicht allein, wie sie bald feststellen müssen …
Der Horror auf hoher See
An Bord eines Schiffes zu sein, kann auch so schon unheimlich genug sein. Mitten auf dem Meer, Stunden entfernt von rettenden Häfen, ist man der Natur mehr oder weniger ausgeliefert. Sollte irgendetwas vorfallen, ist keine Hilfe zu erwarten. Dadurch entsteht die perfide Situation, gleichzeitig eingesperrt zu sein und dabei bis zum Horizont schauen zu können. Noch ein bisschen gemeiner wird es, wenn dieses Katastrophenszenario mit unnatürlichen Ereignissen kombiniert wird. In High Seas befinden sich die Passagiere eines Luxuskreuzschiffes in Anwesenheit eines Mörders, wissen aber nicht, wer es ist. In The Boat und The Ship – Das Böse lauert unter der Oberfläche kommt eine übernatürliche Note hinzu, wenn besagtes Schiff ein unheimliches Eigenleben entwickelt.
Der TV-Film Lost Voyage – Das Geisterschiff geht in eine ähnliche Richtung, wenn – der Titel verrät es bereits – an Bord des Schiffes nicht nur Menschen umherwandeln. Der Unterschied ist, dass Regisseur und Co-Autor Christian McIntire dieses Horrorszenario mit dem Bermuda Dreieck in Verbindung bringt. Das wirkt auf den ersten Blick reizvoll. Schließlich ranken sich unzählige Legenden und Geschichten um diesen Teil des Meeres, in dem so viele Schiffe und Flugzeuge verschwunden sein sollen. Für einen Film ist das eigentlich ein gefundenes Fressen und bringt jede Menge Mystery mit sich. Dazu noch Figuren, die entweder ein berufliches oder ein persönliches Interesse daran haben, Antworten zu finden. Daraus kann man schon etwas machen.
Brauchbare Atmosphäre, kaum Ideen
Nur fehlen McIntire die Ideen, was genau er aus dem Stoff herausholen will. Da werden auf krude Weise Reisen in andere Dimensionen, Geister und tragische Vorgeschichten miteinander verrührt, ohne dass es ein klares Konzept gibt, wie das alles zusammenhängen soll. Klar, solche Filme basieren von Natur aus weniger auf Realitätssinn und Glaubwürdigkeit. Das bedeutet jedoch nicht, dass man einfach wahllos irgendetwas vorführen sollte, wie es in Lost Voyage – Das Geisterschiff geschieht. Material hätte es durchaus gegeben für eine gute Geschichte. Doch weder wird aus dem Thema der fragwürdigen Fernsehunterhaltung, noch aus dem familiären Aspekt etwas gemacht. Beides ist einfach nur irgendwie da.
Immerhin, an Bord des Schiffes selbst ist die Atmosphäre ganz ordentlich. Die düstere Umgebung, dazu das unruhige Meer, da darf man sich schon auf jede Menge Spannung freuen. Leider hapert es aber auch in der Hinsicht. Es dauert einfach viel zu lange, bis Lost Voyage – Das Geisterschiff mal wirklich in die Pötte kommt und etwas aufwartet, das dem Genreanspruch zumindest näherkommt. Und selbst das, was geschieht, ist nicht gerade Anlass für Begeisterungsstürme. Als wäre das Drehbuch nicht auch so schon mit Mängeln versehen, hapert es an der konkreten Ausführung. Da funken dem Film letztendlich die finanziellen Einschränkungen dazwischen, die eine TV-Produktion so mit sich bringt. Zumal diese inzwischen auch schon zwanzig Jahre alt ist. Selbst wenn es in dem Bereich noch deutlich Schlimmeres gibt: Es fehlt ein guter Grund, sich das hier anschauen zu wollen.
OT: „Lost Voyage“
Land: USA
Jahr: 2001
Regie: Christian McIntire
Drehbuch: Patrick Phillips, Christian McIntire
Musik: Rick McHugh
Kamera: Todd Barron
Besetzung: Judd Nelson, Janet Gunn, Jeff Kober, Lance Henriksen, Scarlett Chorvat, Richard Gunn
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