Run with the Hunted
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Run with the Hunted

Inhalt / Kritik

Run with the Hunted
„Run with the Hunted“ // Deutschland-Start: 20. Mai (DVD/Blu-ray)

Als Oscar (Mitchell Paulsen) Zeuge wird, wie die Nachbarskinder Loux (Madilyn Kellam) und Amos (Evan Assante) von ihrem brutalen Vater Persey (Brad Carter) misshandelt werden, tötet er diesen im Schlaf. Kurze Zeit später ist der Junge auf der Flucht, bis er auf Birdie (Ron Perlman) und Sway (Mark Boone Junior) trifft. Die geben ihm und anderen verlorenen Kindern nicht nur ein Zuhause, sondern lehren sie auch die Kunst der Kleinkriminalität. 15 Jahre später ist Oscar (jetzt: Michael Pitt) die Gang-Karriereleiter emporgestiegen und kümmert sich nun seinerseits um den kriminellen Nachwuchs. Seine ehemalige beste Freundin Loux (jetzt: Sam Quartin) wiederum hat einen Job bei einem Privatdetektiv und sucht noch immer nach Oscar, der seinerzeit spurlos verschwunden war …

Film Film, wenig Ehr

Bei Bruce Willis und Nicolas Cage ist es hinlänglich bekannt, dass sie sich heutzutage für jeden Müll hergeben und in beachtlicher Frequenz irgendwelche B-Movie-Ware runterdrehen. Doch Ron Perlman spielt da noch einmal in einer ganz anderen Liga. Nicht nur, dass seine Filmografie so lang ist wie die der beiden obigen Kollegen zusammengezählt. Er dreht auch jenseits der 70 einen Film nach dem anderen. Von den meisten bekommt man nichts mit, weil sie wie Asher grauenvoll sind. Oft sind seine Rollen auch sehr klein, wie etwa bei dem Kriegsfilm The Great War, in dem er zwar prominent auf dem Cover präsentiert wurde, im Film selbst jedoch kaum etwas zu tun hat.

Das ist bei Run with the Hunted nicht anders. Als Gangsterboss spielt er zwar eine wichtige Rolle im Leben von Oscar. Mehr als eine Handvoll Szenen ist dennoch nicht drin. Wobei das auf die meisten zutrifft. So ein richtig klares Konzept, welche Geschichte der Regisseur und Drehbuchautor John Swab erzählen wollte, scheint es hier nämlich nicht gegeben zu haben. Der Titel suggeriert dabei, dass der früh zum Mörder gewordene Junge irgendwie gejagt würde, vielleicht auch für das von ihm vergangene Verbrechen. So richtig findet das aber nicht statt. Auch Loux ist in der Hinsicht nicht übermäßig aktiv. Ihren damaligen Retter will sie schon finden. Die Suche rückt aber nie in den Mittelpunkt.

Was willst du erzählen?

Die Frage ist daher: Wovon handelt Run with the Hunted eigentlich? Diese Frage wird man sich anderthalb Stunden und ein sehr abruptes Ende später immer noch stellen. An Themen mangelt es dabei gar nicht so wirklich, eher an einem Zusammenhang und Fokus. Ein bisschen soll das wohl in die Richtung gehen, wie sehr ein vergangenes Ereignis uns unser Leben lang verfolgen kann. Wild Indian hatte dies jedoch auf deutlich interessantere und schlüssigere Weise getan. Auch da kam es zu einem Gewaltakt zweier junger Menschen, die im Anschluss völlig verschiedene Wege einschlugen, dabei jedoch beide von ihrer Vergangenheit verfolgt werden.

Dass das hier nicht wirklich funktioniert, liegt auch daran, dass Swab bemerkenswert gleichgültig gegenüber den besagten Gewalttaten ist. Ob der kaltblütige Mord oder ein ebenfalls tödlicher Unfall später, das wird alles mit einem Schulterzucken in Kauf genommen. Run with the Hunted spielt nun einmal überwiegend in der Welt der Verbrecher oder zumindest moralisch nicht sonderlich anspruchsvollen Leute. Da darf dann auch schon mal romantisiert werden, wenn ältere Männer Jugendliche zu Straftaten animieren und sich daraus eine Gemeinschaft ergibt. Daraus hätte man sicherlich eine interessante Geschichte machen können: Verbrechen als identifikationsstiftendes Element. Ganz so tief wollte Swab dann aber doch nicht gehen – was umso irritierender ist, da sich der Film immer wieder selbst als nachdenklich inszenieren will.

Schön anzusehendes Nichts

Tatsächlich nachdenken sollte man über den Film dann auch nicht. Die größte Stärke von Run with the Hunted ist nicht der Inhalt, der zwischen fragwürdig und dünn schwankt. Vielmehr gibt es hier einige recht schöne Aufnahmen. Sowohl bei den Szenen als Kinder wie auch später als Erwachsene gibt es immer mal wieder etwas, das es sich anzuschauen lohnt. Es reicht nur nicht wirklich aus, um für den Film in seiner Gesamtheit eine Empfehlung auszusprechen. Genrefans können hier ohnehin eher verzichten: Obwohl wir uns in einer Welt voller gewaltbereiter Menschen aufhalten, passiert relativ selten etwas. Die Geschichte der beiden Kinder, die im Anschluss völlig unterschiedliche Wege einschlagen ist vielmehr ein Krimidrama, dessen Atmosphäre irgendwo zwischen cool und melancholisch angelegt ist.

Credits

OT: „Run with the Hunted“
Land: USA
Jahr: 2019
Regie: John Swab
Drehbuch: John Swab
Musik: Will Bates
Kamera: Matt Clegg
Besetzung: Michael Pitt, Sam Quartin, Ron Perlman, Mark Boone Junior, William Forsythe, Dree Hemingway

Bilder

Trailer

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„Run with the Hunted“ beginnt mit einem Jungen, der seinen brutalen Nachbarn ermordet, und endet … irgendwie. Hin und wieder gibt es schöne Bilder in dem Krimidrama. Vor allem aber gibt es offene Fragen, wenn bei dem Film nie ganz klar wird, wovon er eigentlich erzählen will.
4
von 10