The Undoing
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The Undoing

Inhalt / Kritik

The Undoing
„The Undoing“ // Deutschland-Start: 8. April 2021 (DVD)

Die Psychologin Grace Fraser (Nicole Kidman) führt ein glückliches, harmonisches Leben mit ihrem Mann Jonathan (Hugh Grant) und Sohn Henry (Noah Jupe). Doch dieses Glück wird vom einem Moment zum nächsten zerstört, als Elena Alves (Matilda De Angelis) tot aufgefunden wird. Grace kannte sie zwar nur flüchtig, aber der Schock sitzt tief – umso mehr, da sie brutal ermordet wurde. Gleichzeitig beunruhigt sie, dass sie Jonathan nicht erreichen kann. Der hatte zuvor angekündigt, auf einen Ärztekongress fahren zu wollen und ist seither verschwunden. Dafür liegt sein Handy noch in ihrer Wohnung. Und als wäre das alles nicht schon belastend genug, steht kurze Zeit später Detective Joe Mendoza (Édgar Ramírez) vor ihr und quetscht sie zu ihm aus, denn ausgerechnet seine DNA soll am Tatort gefunden worden sein …

Grund zur Neugierde

Picket Fences, Chicago Hope, Ally McBeal, Boston Legal – in der Karriere von David E. Kelley gab es so manches TV-Schwergewicht. Wann immer eine neue Serie des Produzenten und Showrunners angekündigt wird, darf man deshalb neugierig sein, was er diesmal wohl auf Lager hat. In The Undoing gilt das gleich doppelt, hat sich Kelley hier doch erneut mit Nicole Kidman zusammengetan. Eine Kombination, die sich kurz zuvor in der mit mehreren Golden Globes ausgezeichneten Big Little Lies bewährt hat. So wie dort handelt es sich bei dem neuen Werk um die Geschichte einer Mutter, die in einen Mord hineingezogen wird. Vergleiche liegen da also auf der Hand.

Anders als das gefeierte Vorgängerwerk ist The Undoing jedoch ein durch und durch ernstes Werk, frei von dem schwarzen Humor, den es beim letzten Mal noch gab. Stattdessen gibt es hier sehr viel Drama, wenn gleich zwei Familien durch einen Mord in Stücke gerissen werden: die Familie des Mordopfers und die Familie des vermeintlichen Täters. Von der ersten bekommt man leider nur relativ wenig mit. Zwischendurch wird zwar mal das Verhältnis zwischen dem Ehemann und seiner toten Frau thematisiert. Doch das geschieht überwiegend im Zusammenhang mit der Frage, ob er nicht auch als Täter in Frage käme. Schließlich lässt die Serie das ziemlich lange offen. Das Publikum darf und soll sich die ganze Zeit fragen: Und wer war es jetzt?

Nagende Zweifel

Dennoch ist die Adaption des Romans Du hättest es wissen können von Jean Hanff Korelitz kein reiner Krimi, der sich mit der Tätersuche befasst. Dafür bekommt die Polizei auch einfach nicht genug zu tun. Vielmehr steht bei The Undoing Grace im Mittelpunkt, die sich mit der Möglichkeit konfrontiert sieht, dass sie den Mann, mit dem sie seit siebzehn Jahren zusammen ist, gar nicht wirklich kannte. Interessant wäre es gewesen, gerade diese Zweifel noch näher zu beleuchten. Kann eine Frau, obendrein eine Psychologin, wirklich so lange Zeit mit jemandem zusammen sein und dabei entscheidende Persönlichkeitszüge nicht bemerken? Und wenn ja, was sagt das über die Beziehung der beiden aus?

So richtig tief steigt The Undoing da aber nicht in die Materie ein. Auch bei der Figurenzeichnung wäre sicherlich mehr drin gewesen. Während Regisseurin Susanne Bier (Nach der Hochzeit, The Night Manager) viel nachgrübeln lässt, ob Jonathan ein Mörder ist oder nicht, bleibt drumherum viel Leerraum. Wenn der Verdächtige ein Mysterium bleibt, dem man sich nur allmählich annähert, dann ist das angesichts der erzählten Geschichte natürlich naheliegend. Aber auch über Grace erfährt man letztendlich nicht so viel. Nicht genug zumindest bei einer Serie, die sie derart in den Mittelpunkt rückt. Dafür ist sie letztendlich auch zu passiv. Bei den restlichen Figuren sieht es noch schlimmer aus, mehr als ein paar Nebensätze sind nicht drin, um ihnen Kontur zu verleihen.

Sehenswert, auch ohne viele Tiefgang

Stark gespielt sind diese aber natürlich schon. Dabei sticht besonders Hugh Grant hervor, der über weite Strecken seiner Karriere auf eine Mischung zwischen romantischer Held und Trottel reduziert wurde. Hier darf er eine sinistere Version von sich zeigen, die man immer misstrauisch beäugt. Auch Donald Sutherland hat starke Auftritte als Vater von Grace, der jede Gelegenheit nutzt, gegen den ungeliebten Schwiegersohn zu treten. Mehr davon wäre schön gewesen, anstatt so viel Zeit auf einen letztendlich nicht wirklich interessanten, zudem eher unglaubwürdigen Fall zu verschwenden. Immerhin ist der spannend genug präsentiert, dass man bis zum Ende neugierig sein darf, was war und was sein wird. Trotz der inhaltlichen Schwächen ist The Undoing damit eine sehenswerte, schön bebilderte Mischung aus Familiendrama und psychologischem Thriller, die einen an vielem zweifeln lässt.

Credits

OT: „The Undoing“
Land: USA
Jahr: 2020
Regie: Susanne Bier
Drehbuch: David E. Kelley
Idee: David E. Kelley
Vorlage: Jean Hanff Korelitz
Musik: Evgueni Galperine, Sacha Galperine
Kamera: Anthony Dod Mantle
Besetzung: Nicole Kidman, Hugh Grant, Edgar Ramírez, Noah Jupe, Lily Rabe, Matilda De Angelis, Ismael Cruz Córdova, Edan Alexander, Michael Devine, Donald Sutherland

Bilder

Trailer

Filmpreise

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
Golden Globes 2021 Beste Miniserie Nominierung
Bester Hauptdarsteller (Miniserie) Hugh Grant Nominierung
Beste Hauptdarstellerin (Miniserie) Nicole Kidman Nominierung
Bester Nebendarsteller (Serie) Donald Sutherland Nominierung

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In „The Undoing“ muss sich eine Psychologin damit auseinandersetzen, dass ihr langjähriger Ehemann ein brutaler Mörder sein könnte, ohne dass sie das mitbekommen hat. Das ist stark besetzt, schön bebildert und zumindest teilweise spannend. Allerdings bleiben zentrale Fragen und Figuren zu sehr an der Oberfläche.
7
von 10