Trying Apple TV+
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Trying – Staffel 2

Inhalt / Kritik

Trying Apple TV+
„Trying – Staffel 2“ // Deutschland-Start: 21. Mai 2021 (Apple TV+)

Sie haben es endlich geschafft: Jason (Rafe Spall) und Nikki (Esther Smith) dürfen Kinder adoptieren! Jetzt geht es nur noch darum, auch das richtige zu finden. Doch nach der anfänglichen Euphorie stellt sich das bald als echtes Problem heraus. Denn neben ihnen gibt es viele andere, die auf diesem Weg ihre Familie erweitern wollen. Und das bedeutet für sie jede Menge Konkurrenz. Also bleibt ihnen nichts anderes übrig, als mit ihrem Leben voranzukommen, sich zu verbessern, wo immer es geht, vielleicht auch doch die nächsten Karriereschritte zu planen, um die eigenen Chancen zu steigern. Gleichzeitig geht es in ihrem Umfeld richtig rund, was für ständiges Chaos sorgt …

Der Krampf mit der Adoption

Trying war im letzten Jahr eine der schönen Überraschungen, welche Apple TV+ für die Zuschauer und Zuschauerinnen bereithielt. Klar, Geschichten über Familien oder Leute, die eine werden wollen, hat es zuvor nicht zu wenige gegeben. Doch die britische Serie nahm sich hierbei ausgerechnet das Thema Adoption vor. Das war sonst vielleicht für viel Kitsch gut, jedoch weniger für eine ernste Auseinandersetzung. Serienschöpfer und Drehbuchautor Andy Wolton schwebte jedoch genau das vor, indem er ein Paar zeigt, welches mit den diversen Regularien und Bedingungen zu kämpfen hat, die eine Adoption mit sich bringt. Das aber auch immer mal wieder mit sich selbst zu kämpfen hat.

Das ist in der zweiten Staffel prinzipiell ganz ähnlich. Noch immer folgen wir den zweien, die ständig zwischen Euphorie und Selbstzweifeln schwanken. Das wird gerade gegen Ende hin aktuell, wenn die Sache vorangeht und tatsächlich die Aussicht auf eine konkrete Adoption besteht. Sind die beiden schon so weit? Und kann man überhaupt je wirklich so weit sein? Trying zeigt sehr schön auf, wie Elternwerden schon im Vorfeld ein Prozess ist. Dass man tausend Bücher und Ratgeber lesen kann und trotzdem nicht wirklich weiß, wie das alles funktionieren soll. Zumal es auch danach nicht unbedingt klappen muss, wie ein Blick auf das Umfeld verrät. Ob es Jasons Eltern sind, die in eine Krise geraten, oder das befreundete Paar Erica (Ophelia Lovibond) und Freddy (Oliver Chris), das keines mehr ist: Da ist viel in Bewegung.

Viele Nebenschauplätze

Ein bisschen zu viel vielleicht. Die zweite Staffel von Trying verliert immer wieder das Hauptthema aus den Augen, um sich stärker mit den Figuren zu beschäftigen. Das ist grundsätzlich natürlich legitim. Es gehört sogar zu den Stärken der Serie, wie hier viel Wert auf Charakterisierung gelegt wird. Hier gibt es niemanden, der nicht irgendwelche Macken hat, gerne auch schon mal in etwas zugespitzter Form. Aber so schön es beispielsweise auch ist, wenn Jasons Mutter Sandra (Paula Wilcox) aufblüht und Einblicke hinter die steife Fassade gewährt, die Geschichte selbst bringt das nicht weiter. Insgesamt liegt der Schwerpunkt der Entwicklung dieses Mal auf den Nebenfiguren, die selbst alle mit irgendwelchen Krisen zu kämpfen haben.

Aber auch wenn man sich zwischendurch wünschen würde, dass die Sache etwas mehr vorangeht, anstatt thematisch so sehr auszufransen: Trying ist noch immer sehr sehenswert. Es gelingt dem Team sehr gut, den diversen ernsten Themen gerecht zu werden und dabei gleichzeitig für Unterhaltungswert zu sorgen. Immer wieder bringen sich Jason und Nikki in schwierige Lagen, weil sie sich etwas ungeschickt anstellen. Gleichzeitig sind sie aber auch von Grund auf sympathisch. Man verbringt gerne Zeit mit ihnen, hört ihren Witzen zu und wünscht ihnen das Glück, das sie so sehr herbeisehnen. Und gleichzeitig auch mehr von diesem Chaos, das sie zum Straucheln und das Publikum zum Lachen bringt.

Credits

OT: „Trying“
Land: USA
Jahr: 2021
Regie: Jim O’Hanlon
Drehbuch: Andy Wolton
Idee: Andy Wolton
Musik: Paul Saunderson
Kamera: Arthur Mulhern
Besetzung: Rafe Spall, Esther Smith, Imelda Staunton, Ophelia Lovibond, Oliver Chris, Sian Brooke, Darren Boyd, Paula Wilcox

Bilder

Trailer

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In der zweiten Staffel von „Trying“ versucht das Paar, das passende Adoptivkind zu finden, was erwartungsgemäß schwierig ist. Die Serie ist erneut sehr sehenswert, kombiniert ernste Themen mit Unterhaltung. Die Geschichte stockt jedoch diesmal etwas, da es oft mehr um die Nebenfiguren geht.
8
von 10