The Hand That Rocks the Cradle Die Hand an der Wiege
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Die Hand an der Wiege

Inhalt / Kritik

The Hand That Rocks the Cradle Die Hand an der Wiege
„Die Hand an der Wiege“ // Deutschland-Start: 2. Juli 1992 (Kino) // 9. Oktober 2003 (DVD)

Eigentlich könnte es nicht besser laufen für Claire Bartel (Annabella Sciorra). Sie ist glücklich mit Michael (Matt McCoy) verheiratet, stolze Mutter von Emma (Madeline Zima), ein zweites Kind ist bereits auf dem Weg. Doch dann wird sie von ihrem neuen Gynäkologen Dr. Mott (John de Lancie) sexuell belästigt. Ermuntert von Michael beschließt Claire daraufhin, den Arzt wegen seines Fehlverhaltens zu melden, was eine Reihe weiterer Frauen auf den Plan ruft, die ähnliche Erfahrungen gesammelt haben. Noch bevor es zu einer Anklage kommt, nimmt sich Dr. Mott jedoch das Leben. Einige Monate später ist bei den Bartels Normalität eingekehrt. Auf der Suche nach etwas Entlastung beschließen sie, Peyton Flanders (Rebecca DeMornay) als Kindermädchen zu engagieren. Dabei ahnen sie nicht, dass es sich bei ihr in Wahrheit um die Witwe des toten Arztes handelt und sie einen ganz eigenen Plan verfolgt …

Die Gefahr im eigenen Haus

Eine der großen Ängste, welche sich Thriller zunutze machen, ist den Menschen die Sicherheit in ihrem eigenen Zuhause zu nehmen. Jener Ort also, an dem man sich geborgen fühlen soll, ein Schutzraum vor der Bedrohung der äußeren Welt, wird selbst zum Schauplatz einer solchen Bedrohung. Das kann in Form eines Einbruchs bzw. einer Belagerung geschehen, Home Invasion Thriller sind ein fester Bestandteil des Genres. Mindestens ebenso gemein ist es, wenn Menschen, die sich um deine Kinder kümmern sollen, auf einmal eine ganze eigene, weniger hilfsbereite Seite zeigen. Dann schlaf auch du oder Emelie sind nur zwei der Beispiele, die mit dem Gefühl spielen, einer bislang unerkannten und zugleich sehr nahen Gefahr ausgeliefert zu sein.

Quasi die Blaupause für ein derartiges Kindermädchen aus der Hölle ist aber zweifelsfrei Die Hand an der Wiege. Auch wenn der Film keine nennenswerten Stars aufweisen konnte – die in einer Nebenrolle auftretende Julianne Moore wurde erst später zu einem solchen –, war der Thriller ein größerer Kassenerfolg. In den USA stand er mehrere Wochen an der Spitze der Kinocharts, weltweit wurden 140 Millionen Dollar eingespielt. Das dürften damals nur die wenigsten erwartet haben. Im Nachhinein gesehen wird es auch nicht ganz klar, was das Publikum dazu veranlasste, in Scharen in die Lichtspielhäuser zu rennen. Zumindest aus heutiger Sicht ist der Film kaum mehr als Durchschnitt, dafür hat er einfach zu viele Mängel.

Bitte nicht nachdenken

Vor allem inhaltlich lässt Die Hand an der Wiege einiges zu wünschen übrig. Das fängt schon bei den Figuren an: Bei den Bartels legte offensichtlich niemand Wert darauf, dass jemand auch nur den Hauch von Persönlichkeit hat. Die einzigen Auffälligkeiten bei Claire sind ihre Vorliebe fürs Gärtnern und ihr Asthma, beides wird auch eine Rolle spielen. Ansonsten bleibt sie völlig blass. Michael hat nicht einmal das. Peyton, die eigentlich nicht Peyton ist, wird ausschließlich durch ihren Wahn definiert. Und dann wäre da ja noch der von Ernie Hudson gespielte Solomon, der schon 1992 für Kritik sorgte. Wenn die einzige dunkelhäutige Figur ein geistig zurückgebliebener Gärtner ist, dann darf man schon ein wenig entsetzt sein.

Hinzu kommt, dass der Geschichte noch mit der Bezeichnung „bescheuert“ geschmeichelt wäre. Von Anfang an ist Die Hand an der Wiege gnadenlos überzogen, wie aus einem schlechten Groschenroman entnommen. Der spätere Star-Regisseur Curtis Hanson (L.A. Confidential, Die Wonder Boys) verließ sich wohl darauf, dass das Publikum so sehr von der eskalierenden Gefahr gefesselt ist, dass es über den Film nicht mehr nachdenkt. Schon die Einführung ist krude, wenn die Grundlage für den späteren Rachefeldzug der Witwe gelegt wird. Und das nimmt mit der Zeit eher zu als ab. Die Figuren verhalten sich willkürlich bis idiotisch. Es wird auch nie ersichtlich, wie das neue Kindermädchen sich derart ausbreiten kann, ohne dass es jemand merkt.

Die Barbie-Psychopathin

Das bedeutet aber nicht, dass der Film völlig frei eines Unterhaltungswertes ist. Die dreisten Manipulationen und Intrigen des Kindermädchens können schon Spaß machen, gerade auch weil sie sich nicht einmal große Mühe gibt, das alles zu verstecken. Hinzu kommt: Rebecca De Mornay liefert eine beeindruckende Performance als Psychopathin ab, die man ihr im Vorfeld so nicht unbedingt zugetraut hätte. Gerade der Kontrast zwischen der unauffälligen Barbie-Schönheit und dem dahinterliegenden Gaga-Abgrund wird effektiv genutzt. Sofern man es schafft, das eigene Gehirn auf Standby zu schalten und die diversen Unsinnigkeiten zu ignorieren, ist das hier schon dazu geeignet, die Zeit totzuschlagen. Mehr als das sollte man von Die Hand an der Wiege aber nicht erwarten.

Credits

OT: „The Hand That Rocks the Cradle“
Land: USA
Jahr: 1992
Regie: Curtis Hanson
Drehbuch: Amanda Silver
Musik: Graeme Revell
Kamera: Robert Elswit
Besetzung: Annabella Sciorra, Rebecca De Mornay, Matt McCoy, Ernie Hudson, Julianne Moore, Madeline Zima

Trailer

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In „Die Hand an der Wiege“ sind ein Paar über das traumhafte Kindermädchen erfreut, bis sich dieses als rachsüchtiger Alptraum herausstellt. Der Thriller ist von Anfang bis zum Schluss ziemlich idiotisch, macht phasenweise aber Spaß. Vor allem Rebecca De Mornay als intrigante Psychopathin trug dazu bei, dass der Film seinerzeit ein großer Erfolg war.
5
von 10