Horsemen
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Horsemen

Inhalt / Kritik

Horsemen
„Horsemen“ // Deutschland-Start: 27. August 2009 (Kino) // 4. Februar 2010 (DVD/Blu-ray)

Seit dem Tod seiner Frau muss Aidan Breslin (Dennis Quaid) seine beiden Söhne Alex (Lou Taylor Pucci) und Sean (Liam James) alleine aufziehen. Richtig gut ist er darin aber nicht, fordert ihm seine Arbeit als Polizist doch zu viel Zeit ab. Vor allem sein neuester Fall wird zu einer echten Belastung. Zuerst finden sie an einem Tatort die ausgerissenen Zähne eines Menschen, ohne einen Hinweis, wem sie gehören. Kurze Zeit später wird eine Frau brutal ermordet aufgefunden. Für Breslin steht schnell fest, dass beides irgendwie in einem Zusammenhang stehen muss. Doch wer könnte dahinter stehen? Und was hat es mit den Verweisen auf die vier Reiter der Apokalypse auf sich, die am Tatort zurückgelassen wurden?

Morden aus Überzeugung

Einfach nur des Geldes wegen morden, das ist zu wenig. Inzwischen gehört es bei vielen Thrillern rund um Serienmörder zum guten Ton, ihnen noch eine besondere Motivation auf den Leib zu schreiben. Hoch im Kurs stehen dabei Gründe, die einen religiösen Hintergrund haben oder zumindest mit solchen Motiven spielen. Der bekannteste und vielleicht auch beste dürfte dabei Sieben sein, bei denen die sieben Todsünden als Vorlage für eine Reihe bestialischer Morde waren. Seither sind viele Titel erschienen, die sich mehr oder weniger deutlich an dem Vorbild orientieren. Einer davon ist Horsemen aus dem Jahr 2009.

Dort sind es die titelgebenden vier Reiter der Apokalypse, welche das Ende der Welt ankündigen. Das lässt dann eigentlich auf ein wirklich epochales Ereignis hoffen, welches die Menschheitsgeschichte nachhaltig prägen soll. So ganz löst Horsemen dieses Versprechen aber nicht ein. Zwar gibt es die besagten Verweise, welche vornehmlich aus Zitaten bestehen. Außerdem, so wird bald klar, stecken wohl vier Menschen hinter der Serie, die sich in der Tradition der vier Reiter sehen. Aber das ist mehr ein Vorwand, um überhaupt die biblischen Figuren erwähnen zu dürfen. Eine sinnvolle Verknüpfung zwischen den Morden und den Reitern findet nicht statt, das wirkt schon alles sehr darüber gestülpt.

Das ergibt doch keinen Sinn

Ohnehin darf man sich von Drehbuchautor David Callaham (The Expendables) nichts erwarten, was auch nur annähernd in Richtung Sinn gehen würde. Oder etwas, das einer schriftstellerischen Ambition gleichen würde. Die Figuren sind recht schematisch gezeichnet, die Abläufe von Horsemen sind ohne große Inspiration. Die Ermittlungen sind sogar richtig dünn, da fallen die Erkenntnisse Aidan mehr oder weniger vor die Füße, ohne dass da eine nennenswerte gedankliche Arbeit stattgefunden hätte. Die meiste Arbeit hat Callaham noch in seine Twists gesteckt. Aber die sind doch recht gemischt. Während der erste tatsächlich ziemlich überraschend kommt und man eine ganze Weile damit beschäftigt ist, die Erkenntnis zu verinnerlichen, ist der zweite enttäuschend.

Die eigentliche Idee hinter dem Ganzen ist dabei so schlecht nicht, ist verbunden mit einer höheren Tragik. Nur hätte das dann auch konsequenter umgesetzt werden müssen, bei Horsemen ist das zu willkürlich. Zu brav ist hingegen die Inszenierung von Jonas Åkerlund (Polar). Gerade bei einem Regisseur, der durch Musikvideos zu Berühmtheit gekommen ist, hätte man da schon einiges mehr erwarten dürfen. Die Morde sind zwar blutig, aber ohne großes Herzblut. Es gelingt dem Film einfach nie, sich von der großen Masse ähnlich gelagerter Thriller zu emanzipieren.

Nicht mehr als Durchschnitt

Schauspielerisch ist das auch nicht unbedingt überragend. Dennis Quaid, der im späteren Verlauf seiner Karriere irgendwie sämtliches Mienenspiel verlernt hat, geht weder als cleverer Polizist, noch als liebender Familienvater durch. Er ist einfach nur da, während um ihn herum einiges geschieht. Besser sieht es da bei den Leistungen seines Filmsohns Lou Taylor Pucci aus, ebenso bei Zhang Ziyi, welche die Adoptivtochter eines der Opfer spielt. Aber auch das reicht nicht aus, um aus Horsemen einen auch nur irgendwie nennenswerten Vertreter seines Genres zu machen.

Credits

OT: „Horsemen“
Land: USA
Jahr: 2009
Regie: Jonas Åkerlund
Drehbuch: David Callaham
Musik: Jan A.P. Kaczmarek
Kamera: Eric Broms
Besetzung: Dennis Quaid, Ziyi Zhang, Lou Taylor Pucci, Clifton Collins Jr., Patrick Fugit, Peter Stormare, Liam James

Bilder

Trailer

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In „Horsemen“ versucht ein Polizist, einen Serienmörder zu schnappen, der Verweise auf die vier Reiter der Apokalypse hinterlässt. Tatsächliche Verbindungen gibt es aber nicht, der Thriller ist hier, aber auch an anderen Stellen recht lieblos zusammengeschrieben, schwankt zwischen Willkür und einfallsloser Kopie. Da auch die Inszenierung nicht besonders ist, bleibt trotz netten Twists nur ein Platz im Mittelfeld.
5
von 10