Marie Brand und das Spiel mit dem Glück
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Marie Brand und das Spiel mit dem Glück

Inhalt / Kritik

Marie Brand und das Spiel mit dem Glück
„Marie Brand und das Spiel mit dem Glück“ // Deutschland-Start: 20. April 2019 (ZDF)

Ein toter Mann, dazu jede Menge Kleingeld: Als Kommissarin Marie Brand (Mariele Millowitsch) und ihr Kollege Jürgen Simmel (Hinnerk Schönemann) den Mord untersuchen, stellt sich das Opfer bald als Sigmar Calser heraus, Besitzer mehrerer Spielcasinos. Als solcher hatte er jede Menge Feinde. Da wäre der ehemalige Gesellschafter Lothar Emmerich (Michael Schenk), den Calser ins Gefängnis werfen ließ und der seit Kurzem wieder auf freiem Fuß ist. Vielleicht hat auch eine Bande von professionellen Spielern, die den Verstorbenen ausnehmen wollten, etwas mit der Sache zu tun. Und selbst Michi Calser (Daniel Lommatzsch), der zweite Sohn des Toten, war nicht gut auf ihn zu sprechen, hat vor Jahren den Kontakt zu ihm abgebrochen …

Lachen im Angesicht des Todes

Ein bisschen Spaß muss sein! Das war schon immer das Motto der ZDF-Krimireihe Marie Brand. Zwar geht es dort andauernd um Morde, Verbrechen und andere unschöne Aspekte des menschlichen Zusammenseins. Das bedeutet aber nicht, dass man deswegen seine gute Laune verlieren muss. Das zeigte sich auch bei der Jubiläumsfolge Marie Brand und das Spiel mit dem Glück, dem 25. Auftritt der tüchtigen Kommissarin, die seit 2008 meist mehrere Male pro Jahr auf deutschen Fernsehern ermittelt. Immer mit dabei: Jürgen Simmel. Der scheint zwar oft nicht so wirklich zu wissen, was er tut. Aber einen lustigen Sidekick kann man doch immer brauchen.

Wobei er in Marie Brand und das Spiel mit dem Glück sogar mal richtig aktiv werden darf. Nicht nur, dass er endlich mehr Geld verdienen will, was in einer Nebenhandlung für diverse Irritationen sorgt. Er kann gleich zu Beginn sein kindliches Gemüt einsetzen, um ein paar Jungs zur Aussage zu motivieren. Danach glänzt er mit seinem Wissen zum Glücksspiel, inklusive diverser Fachbegriffe, die Brand mit regelmäßig verwirrten Blicken quittiert. Dem Publikum geht es an den Stellen ganz ähnlich, wenn es in eine ganz eigene Welt eintaucht mit eigenen Regeln – und Mitteln, diese Regeln gleich wieder außer Kraft zu setzen. Denn wo Geld auf dem Spiel steht, da wird dann so gar nicht mehr gescherzt.

Von allem irgendwie etwas

Ob man die oft albernen Späße bei diesem Thema, das immer wieder menschliche Existenzen zerstört, für angemessen und legitim hält, ist natürlich Ansichtssache. Zumal der Film diese Härtefälle nicht verschweigt, sondern Beispiele konkret aufzeigt. So oder so scheint man sich bei Marie Brand und das Spiel mit dem Glück nicht so ganz hat entscheiden können, wohin die Reise nun gehen soll. Gefahr für Leib und Leben, bittere Familiendramen und Blödeleien passen dann doch nicht unbedingt zusammen. Die traurigen Schicksale entfalten so nicht die gewünschte Wirkung. Es ist nicht einmal so, dass das, was lustig gemeint war, auch immer lustig ist. Manchmal sind die Witze vielmehr recht anstrengend, zumal die Abwechslung überschaubar ist.

Und auch der Fall an sich überzeugt nicht so recht. So hat Drehbuchautor Timo Berndt (Die Toten vom Bodensee: Der Wegspuk, Sarah Kohr: Schutzbefohlen) zwar jede Menge verdächtiger Personen mit den unterschiedlichsten Motiven zusammengebracht, von persönlichen Beziehungen bis zum schnöden Mammon. Die tatsächliche Auflösung ist dabei jedoch recht enttäuschend und an den Haaren herbeigezogen. Klar muss nicht jeder Krimi glaubwürdig die Realität abbilden. Bei dem spannenden Milieu, in das wir hier eintauchen, wäre trotzdem ein stärkerer Bezug zur Realität wünschenswert gewesen. So bleibt mit Marie Brand und das Spiel mit dem Glück eine insgesamt nette TV-Produktion, die vereinzelt unterhaltsam ist und mit einem eigenen Flair lockt, letztendlich aber nichts Halbes und nichts Ganzes ist. Für eine Jubiläumsfolge ist das nicht besonders viel.

Credits

OT: „Marie Brand und das Spiel mit dem Glück“
Land: Deutschland
Jahr: 2019
Regie: Michael Zens
Drehbuch: Timo Berndt
Musik: Florian Tessloff
Kamera: Enzo Brandner
Besetzung: Mariele Millowitsch, Hinnerk Schönemann, Thomas Heinze, Marie Leuenberger, Alexander Beyer, Daniel Lommatzsch, Jörg Malchow, Katharina Behrens, Peter Schneider, Michael Schenk

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Wenn in „Marie Brand und das Spiel mit dem Glück“ der Besitzer mehrerer Casinos ermordet wird, bedeutet das für das Publikum, in eine ganz eigene Welt einzutauchen. Der Film kann sich nur nie so recht entscheiden, ob er Krimi, Familiendrama oder Komödie sein soll. Hinzu kommt eine enttäuschende Auflösung.
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von 10