aha The Movie
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a-ha – The Movie

Inhalt / Kritik

aha The Movie
„a-ha – The Movie“ // Deutschland-Start: 14. September 2021 (Kino) // 25. März 2022 (DVD/Blu-ray)

Wenn man die Fotos eines Musikers oder einer Band in Magazinen oder auf einer Homepage sieht, täuscht die Harmonie oder die Pose meist darüber hinweg, welche Hürden genommen werden müssen, damit überhaupt Musik entsteht. So war jedes Album der Rolling Stones, wenn man an die Entstehung von Exile on Main Street denkt, ein Kampf zwischen den Musikern an sich, aber auch mit anderen Problemen, beispielsweise der Drogensucht Keith Richards’. Nicht selten haben solche Streitigkeiten bei Aufnahmen oder Auftritten den Grundstein dafür gelegt, dass es die Band heute nicht mehr gibt oder sich jemand ganz aus dem Musikgeschäft zurückgezogen hat. Hinzu kommen die Mechanismen einer Branche, die, wie so viele, weniger an Kunst und mehr an der Vermarktung eines Images interessiert ist, da dies gerade in einer Welt regiert von Social Media schlicht und ergreifend einfacher von der Hand geht. Man denke nur an die Meinungsverschiedenheiten, welche letztlich zum Ende von The Doors geführt haben und welche viel mit der Aufmerksamkeit zu tun hatten, die Frontmann Jim Morrison bekam in den Medien und mit der er nur bedingt fertig wurde.

Auch wenn sie im Vergleich nicht ganz so berühmt ist wie die angesprochenen Beispiele, gehört die norwegische Band a-ha zweifelsohne zu den bekanntesten Musikgruppen Europas. Seit ihrem Welthit Take on Me sind Morten Harket, Magne Furuholmen und Pål Waaktar-Savoy aus dem Olymp der Popmusik nicht mehr wegzudenken. Dennoch blieb ihnen ein Album wie das bereits erwähnte Exile on Main Street bisher verwehrt, was wahrlich nichts mit mangelndem Talent oder Willen zu tun gehabt hätte. In ihrer Dokumentation a-ha – The Movie durften die Filmemacher Thomas Robsahm und Aslaug Holm die Gruppe bei Musikaufnahmen und bei Liveauftritten erstmals begleiten. Der Film, welcher auf dem Filmfest München 2021 Europapremiere feiert, besteht in erster Linie aus vielen Gesprächen mit den Musiker, aber auch seltenen Aufnahmen von ihren musikalischen Anfängen. Dabei gelingt das Porträt einer Band, deren Arbeit von Konflikten geprägt ist, die bis heute noch nicht beigelegt sind und darüber hinaus, dass Kunst auch Kampf bedeutet, bei dem nicht immer jeder mit dem Ergebnis zufrieden ist.

Keine normale Band

An dem Titel ihrer Dokumentation meint man als Zuschauer eine Art Image-Film für die Band erkennen zu können, der eben jenes Bild der Band, was in den 80ern als Starschnitt der Bravo war, reflektiert. Aber weit gefehlt. Vielmehr erscheinen Harket, Furuholmen und Waaktar-Savoy zwar wie Künstler, aber nicht unbedingt wie Menschen, die gerne miteinander arbeiten, was bereits in den ersten Gesprächsschnipsel sieht, in denen Furuholmen ein weiteres Album für unmöglich hält. Vereint durch den Traum, berühmt zu werden, doch getrennt durch ihre künstlerischen Überzeugungen und Herangehensweisen zeigt sich früh, was die Bandmitglieder trennt, jedoch auch immer wieder zusammenführt. Wenn dann auch noch Harket während der Aufnahmen im Studio der Kragen platzt, weil er mit dem Gesang nicht zufrieden ist, zeigt sich, was a-ha – The Movie ausmacht, nämlich darzustellen, was dieses Paradoxon von gemeinsamer Band, aber dem Kampf um das Ergebnis, der bisweilen in einer Art Grabenkrieg mündet.

Darüber hinaus verfolgen Robsahm und Holm natürlich auch, was die Musik der Band ausmacht und ihre verschiedenen Entwicklungen mit der Zeit. Besonders am Anfang den Stil des Take on Me-Musikvideos kopierend, wird die Entwicklung von wenig beachteten Außenseitern, die alles auf eine Karte setzten hin zu einem Medienphänomen beschrieben. Trotz der bekannten Songs und Alben, welche quasi als Kapitelüberschriften innerhalb der Dokumentation fungieren, bekommt man den Eindruck, als seien die drei Musiker nach wie vor in einer Art Findungsprozess, was ihre Band angeht wie auch ihre eigene Person. Vielleicht ist dies der Grund für jene Anspannung, die man immer wieder spürt, in den Gesprächen wie auch den Aufnahmen mit allen drei Bandmitgliedern.

Credits

OT: „a-ha – The Movie“
Land: Norwegen, Deutschland
Jahr: 2020
Regie: Thomas Robsahm, Aslaug Holm
Drehbuch: Thomas Robsahm
Kamera: Aslaug Holm

Bilder

Trailer

Interview

Wie war es, mit den Musikern zusammenzuarbeiten? Und was hat ihn bei seinen Recherchen überrascht? Diese und weitere Fragen haben wir Regisseur Thomas Robsahm in unserem Interview zu aha – The Movie gestellt.

Thomas Robsahm [Interview]

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„a-ha – The Movie“ ist eine Musikdokumentation über die bekannte norwegische Band, ihre Karriere und ihre nicht immer unproblematische Zusammenarbeit. Thomas Robsahm und Anslaug Holm gelingt ein Porträt dreier Musiker, für die Kunst auch immer ein Kampf ist, für die eigenen Ideen und die Überzeugungen der anderen.