Nach den Ereignisses von Wrong Turn 4: Bloody Beginnings konnten die Brüder Three Finger (Borislav Illiev), Saw Tooth (George Karlukovski) und One Eye (Radoslav Paranov) dank der Hilfe Maynard Odets (Doug Bradley) fliehen, der ihnen ein neues Zuhause gab. Im Gegenzug verlangt der Serienkiller allerdings, dass ihm die Brüder bei seinem blutigen Handwerk zur Seite stehen und bedingungslos gehorchen. Als in der nahegelegenen Stadt Fairlake ein großes Halloweenfest ansteht, sieht Odets seine Chance gekommen, da sich die Brüder unter den Kostümierten perfekt verstecken können und so ungestört ihr Werk verrichten können. Beim Versuch, eine Gruppe von Touristen in eine tödliche Falle zu locken, geht jedoch etwas schief und Maynard wird von Sheriff Angela Carter (Camilla Arfwedson) verhaftet, wie auch die Jugendlichen, die Ordets angegriffen hat und sich zu Wehr setzten. Da im Wagen der Jugendlichen auch noch Drogen gefunden werden, kommen auch sie ins Gefängnis, wo ihr Fahrer, Billy (Simon Ginty), letztlich die ganze Schuld auf sich lädt, damit seine Freunde wieder auf freien Fuß gesetzt werden.
Während die ganze Stadt beim großen Fest ist, beginnen die Brüder ihre Rettungsaktion in den Straßen Fairlakes, der schon bald die ersten Menschen zum Opfer fallen. Odets derweil fühlt sich überlegen und will mit Carter seine Freilassung verhandeln, sofern diese weiteres Blutvergießen vermeiden will. Da die Brüder zudem die Stromversorgung und die Telefonleitungen gekappt haben, ist die Aussicht auf Verstärkung gering, sodass Carter, Billy und seine Freunde sich selbst überlassen sind.
Irrgänge durch Kulissen
Wie bereits die vorherigen Teile ist auch Wrong Turn: Bloodlines eine reine Heimkinoveröffentlichung, bei der abermals Declan O’Brien, der bereits den dritten wie auch den vierten Teil inszenierte, Regie führte und das Drehbuch schrieb. Als besonderes Bonbon für Horrorfans gelang es, Schauspieler Doug Bradley, der für seine Rolle als Pinhead in der Hellraiser-Reihe bekannt ist, zu verpflichten. Dies ist dann auch schon das Alleinstellungsmerkmal dieses Eintrages in eine Filmreihe, die mit jedem Eintrag schlechter wurde, doch während der vierte Teil zumindest noch etwas an Schauwerten bot und die Charaktere der drei kannibalistischen Brüder interessant gestaltete, ist in Teil fünf nichts mehr davon übrig geblieben.
Dass ein großer Teil des Filmes in einem Studio gedreht wurde, sieht man der Produktion an sehr vielen Stellen an. Die Abfolge von Außen- und Studioaufnahmen wirkt irritierend und unterstreicht die Künstlichkeit der Kulisse, vor der agiert wird. Generell sind Studioaufnahmen kein Problem, aber sich noch nicht einmal die Mühe zu machen, dies zu kaschieren, gehört zu den zahlreichen Negativpunkten von Wrong Turn 5: Bloodlines, der in jedem Aspekt von einem ungeheuerlichen Dilettantismus durchzogen ist, sodass deutlich wird, dass es bei diesem Machwerk nur um schnelles Geld ging, nicht aber um Liebe zu den Figuren oder der Geschichte.
Das Schlimme ist, dass die Prämisse, nämlich die Hintergrundgeschichte zur Gemeinde Fairlake, wie sie dem Zuschauer gleich zu Anfang mitgeteilt wird, durchaus Potenzial hat. Dieses lässt O’Briens Film aber ungenutzt liegen und versteift sich auf eine recht dröge Killerhatz, bei der selbst die im letzten Teil noch so agil wirkenden Brüder sehr lustlos durch die Kulissen irren.
Langweilig und talentfrei
Schließlich ist das größte Problem von Wrong Turn 5: Bloodlines seine Ideenlosigkeit und die Langweile, die sich recht schnell auf den Zuschauer überträgt. Wenn selbst Doug Bradley ohne Energie und routiniert agiert, ist dies ein ganz besonderes Alarmsignal, steckt in der Beziehung seiner Figur zu den Brüdern, so unlogisch dieses auch sein mag, zumindest eine Möglichkeit.
Jedoch bleibt dann immer noch anzumerken, dass sich O’Briens Film einfach nicht für seine Charaktere interessiert. Während die meisten Darsteller lediglich als Kanonenfutter für die Kannibalenbrut dienen und auf unterschiedliche Weise umgebracht werden, was in der deutschen FSK 18-Fassung naturgemäß fehlt, bleiben die Bösewichte blass und ohne jeden Charakter. Dass bei vielen der Darsteller darüber hinaus noch das Talent fehlt, ist dabei noch vernachlässigbar in dieser Zumutung von einem Film.
OT: „Wrong Turn 5: Bloodlines“
Land: USA
Jahr: 2012
Regie: Declan O’Brien
Drehbuch: Declan O’Brien
Musik: Calude Foisy
Kamera: Emil Topuzov
Besetzung: Doug Bradley, Camilla Arfwedson, Simon Ginty, Roxanne McKee, Paul Luebke, Oliver Hoare, Radoslav Paranov, George Karlukovski, Borislav Illiev, Kyle Redmond Jones
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