Lightning: Fire from the Sky 100 Millionen Volt Inferno am Himmel

100 Millionen Volt – Inferno am Himmel

Inhalt / Kritik

Lightning: Fire from the Sky 100 Millionen Volt Inferno am Himmel
„100 Millionen Volt – Inferno am Himmel“ // Deutschland-Start: 8. März 2003 (RTL II)

Für den 14-jährigen Eric Dobbs (Jesse Eisenberg) gibt es nichts Größeres im Leben, als Wetter und Stürme zu erforschen. Damit ist er jedoch allein auf weiter Flur. An der Schule nimmt den Jugendlichen und sein eigenwilliges Hobby niemand ernst. Aber auch sein Vater Tom (John Schneider), zu dem er schon seit Längerem keinen Draht mehr findet, kann mit der Beschäftigung seines Sohnes wenig anfangen. Als dieser warnt, dass sich aus zwei Gewitterfronten ein Jahrhundertsturm zusammenbraut und seine kleine Heimatstadt bedroht, zucken deshalb alle mit den Schultern. Doch der Teenager soll mit seinen Warnungen Recht behalten, wie immer mehr Leute am eigenen Leib erfahren werden …

Auf der Suche nach einer Katastrophe

Es braucht nicht immer Aliens oder riesige Kometen aus dem All, um auf der Erde ein bisschen Endzeitstimmung zu verbreiten. Es kann durchaus ausreichen, einfach ein paar reguläre Naturphänomene zu entfesseln, um den Menschen ihre Grenzen aufzuzeigen. Wirbelstürme, extreme Trockenperioden oder auch Fluten sind etwa wiederkehrende Elemente, gegen die noch immer kein wirkliches Mittel gefunden wurde. In Filmen kommen ganz gerne auch mal Vulkane (Ashfall) oder Erdbeben (Aftershock) zum Einsatz. Naturgewalten, die oft urplötzlich ausbrechen können, zahlreiche Menschenleben kosten und dabei auch noch eine Schneise der Zerstörung hinter sich lassen.

Ganz so verheerend geht es in dem TV-Film 100 Millionen Volt – Inferno am Himmel nicht zu. Hier heißt es, „nur“ ein Gewitter unbeschadet zu überstehen, wenngleich ein recht heftiges. Dass mit einem solchen nicht zu spaßen ist, dürfte bekannt sein. Die Zerstörungskraft eines Blitzes kann schon gewaltig sein. Für einen Film ist ein solches Phänomen dennoch nur bedingt zu empfehlen. Der eigentliche Moment der Katastrophe ist recht kurz, der Wirkungsort ist überschaubar. Es macht dann doch einen Unterschied, ob ein Gebäude beeinträchtigt wurde oder eine komplette Gegend. Entsprechend schwierig gestaltet es sich, aus dieser speziellen Katastrophe eine ganze Geschichte zimmern zu wollen.

Viel Drama, wenig Spannung

Bei 100 Millionen Volt – Inferno am Himmel wird deshalb viel drumherum gemacht. Vor allem Familie Dobbs wird dazu auserkoren, die restliche Zeit irgendwie zu füllen. Da geht es mal um familiäre Schwierigkeiten, wenn irgendwie niemand etwas mit Eric anzufangen weiß. Ein Love Interest kommt in Gestalt der hübschen Chloe (Erika Thomas) noch hinzu. Schließlich ist unser Protagonist im besten Pubertätsalter, da wollen die Hormone bedient werden. Nicht dass Eric ein übermäßig körperbewusster Mensch wäre. Vielmehr entspricht er dem Stereotyp des Nerds, der sich mit irgendwelche Spezialthemen befasst, darüber aber alles weiß. Dass man hierfür Jesse Eisenberg (The Art of Self-Defense, The Hummingbird Project – Operation Kolibiri) gewinnen konnte, der damals noch am Anfang seiner Karriere stand, war sicher nicht die schlechteste Entscheidung, ist er doch auch später immer wieder auf die Rolle des Neurotikers abonniert gewesen.

100 Millionen Volt – Inferno am Himmel alternativ auch unter dem Titel Wenn die Welt untergeht: Das Wetter-Inferno bekannt, hat insgesamt ein vergleichsweise prominentes Ensemble zusammengetrommelt. Die aus zahlreichen Horrorfilmen bekannte Scream Queen Barbara Crampton darf beispielsweise eine Bürgermeisterin spielen und völlig mit der Situation überfordert sein. Das hätte eigentlich komisches Potenzial gehabt, schwarzer Humor hätte sich nicht nur bei ihrer Figur angeboten. Schließlich ist da so manch bescheuerte Szene dabei. Irgendwie nahm Regisseur David Giancola seinen Film aber tatsächlich ernst, was sich immer wieder als die falsche Entscheidung herausstellt. Nicht nur dass die Geschichte völlig idiotisch ist, was in einem krassen Kontrast zu dem ständigen pseudowissenschaftlichen Gefasel steht. Das Budget ist außerdem, wie bei einem Fernsehfilm zu erwarten, zu gering, um die Blitze richtig in Szene zu setzen. Das sieht oft so schrecklich billig aus, dass man vor lauter Lachen vergisst, dass das gerade eigentlich hätte spannend sein sollen. Für richtigen Gute-Laune-Trash reicht es aber auch nicht, dafür ist das hier letztendlich doch zu einfallslos und normal. Nur eben in schlecht.

Credits

OT: „Lightning: Fire from the Sky“
Land: USA
Jahr: 2001
Regie: David Giancola
Drehbuch: David Giancola
Musik: Tim Jones
Kamera: Grosvenor Miles Hafela
Besetzung: Jesse Eisenberg, John Schneider, Michele Greene, Gary Sandy, Barbara Crampton, Erika Thomas, Stacy Keach

Trailer

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

In „100 Millionen Volt – Inferno am Himmel“ warnt ein Jugendlicher vor einem Jahrhundertsturm, wird aber von allen missachtet. Der TV-Katastrophenfilm bleibt allenfalls wegen der erstaunlich prominenten Besetzung in Erinnerung. Die Spezialeffekte sind hingegen billig, die Geschichte bescheuert, dazu gibt es viel Langeweile.
Leserwertung4 Bewertungen
3.8
3
von 10