Eigentlich wäre es die Aufgabe des Schwertmeisters Goemon gewesen, den Boss eines Yakuza-Clans vor dessen zahlreichen Feinden zu beschützen. Doch irgendwie ging alles schief. Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass Lupin und Fujiko auftauchen, um sein schwimmendes Kasino auszurauben, kommt es auch noch zu einer heftigen Explosion, in deren Folge besagter Boss ums Leben kommt. Als Goemon loszieht, um den Tod zu rächen, fügt ihm der riesige Kämpfer Hawk eine vernichtende Niederlage zu und stürzt den gescheiterten Bodyguard in eine tiefe Sinnkrise …
Rückkehr eines Meisterkämpfers
Etwas mehr als zwei Jahre mussten Fans von Lupin III warten, bis es nach Daisuke Jigens Grabstein Nachschub von dem Meisterdieb gab. Erneut handelt es sich bei Goemon Ishikawa, der es Blut regnen lässt um ein Special der hierzulande bislang nicht veröffentlichen Fernsehserie The Woman Called Fujiko Mine. Erneut spielte die Diebin, die in der Serie noch zur Hauptfigur aufgewertet wurde, in dem Anime keine entscheidende Rolle. Sie taucht zwar auf, ist aber ebenso wie Lupin und Jigen größtenteils nur Beobachterin. Lediglich zu Beginn, wenn darum gestritten wird, wer das Kasino denn nun ausrauben darf, hat sie ein bisschen was zu tun.
Stattdessen dreht sich Goemon Ishikawa, der es Blut regnen lässt, wie der Titel bereits verrät, in erster Linie um den meisterhaften Schwertkämpfer. Das ist nur gerecht, war der Publikumsliebling des jahrzehntealten Franchises beim ersten Special doch mehr oder weniger abwesend. Wobei er auch beim Folgewerk über weite Strecken recht passiv ist. Schließlich muss der in seiner Ehre verletzte Krieger nach der schmählichen Niederlage erst einmal zu sich finden, wenn er den Tod an seinem Auftraggeber rächen will. Das bedeutet dann auch, dass über längere Zeit irgendwie nicht so recht was passiert. Längere Ruhephasen gab es zwar auch in Daisuke Jigens Grabstein schon. Doch das grundsätzliche Belauern der beiden Seiten sorgte dann doch noch für mehr Spannung, als es hier der Fall ist.
Brutal und blutig
Dafür geht es anderweit richtig zur Sache. Sowohl die Serie wie auch das erste Special kehrten den humorvollen, familienfreundlichen Abenteuern den Rücken, wie sie Lupin III später immer wieder erlebte. Es ging wieder düsterer zu, so wie zu den Anfängen des Franchises, als die Bande noch stärker mit Sex und Gewalt von sich reden machte. Vor allem Letztere ist in Goemon Ishikawa, der es Blut regnen lässt ausgeprägt, der Titel verspricht an der Stelle nicht zu viel. Tatsächlich wird Rot zum Ende als deutlicher Kontrastpunkt zum sonst dominierenden Braun-Grau genutzt. Das ist für ein Publikum ungewohnt, das sich hiervon vor allem farbenfrohen Spaß erwartet.
Doch die Bilder vom Animationsstudio Telecom Animation Film können sich sehen lassen. Das ist wieder technisch sauber umgesetzt und in sich stimmig, was der Atmosphäre zugutekommt. Lupin III – Goemon Ishikawa, der es Blut regnen lässt ist ein düsteres Werk, bei dem es viel um Ehre und innere Ruhe geht. Aufgrund der mäßig interessanten Geschichte ist das zweite Special nicht ganz auf dem Niveau des Vorgängers. Der Wechsel von grotesken Exzessen zur phlegmatischen Besinnlichkeit funktioniert nicht so recht. Außerdem wirkt Lupin in dem Ganzen wie ein Fremdkörper, eine Art Sportreporter am Spielfeldrand. Wen das nicht stört, der schaut hier rein.
OT: „Chikemuri no Ishikawa Goemon“
Land: Japan
Jahr: 2017
Regie: Takeshi Koike
Drehbuch: Yuuya Takahashi
Vorlage: Monkey Punch
Musik: James Shimoji
Animation: Telecom Animation Film
https://www.youtube.com/watch?v=MBbMWEDF4R4&feature=emb_title
Wer mehr über Lupin III und seine Crew erfahren möchte: In unserem Themenspecial verraten wir mehr zur Historie des Meisterdiebs.
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