Ottos Eleven
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Otto’s Eleven

Inhalt / Kritik

Ottos Eleven
„Otto’s Eleven“ // Deutschland-Start: 2. Dezember 2010 (Kino) // 12. Mai 2011 (DVD/Blu-ray)

Der zwielichtige Casinobetreiber Jean Du Merzac (Sky du Mont) wird durch Zufall auf ein wertvolles Bild aufmerksam, welches ihm noch in seiner Sammlung fehlt. Erspäht hat er es im Werbevideo der Bewohner von Spiegeleiland, einer beschaulichen friesischen Insel. Die Bewohner, das sind Otto (Otto Waalkes), Arthur (Arnd Schimkat), Mike (Mirco Nontschew), Oskar (Max Giermann) und Pit (Rick Kavanian). Diese ahnen nicht, auf welchem Schatz sie da sitzen; den Werbespot drehten sie nur, um mehr Touristen anzulocken. Du Merzac steht auch schon bald mit seiner Securitychefin Frau Rossdal (Stéphanie Berger), welche er als seine holde Gattin ausgibt, auf der Matte, und ist kurz darauf auch schon mit dem entwendeten Gemälde im Gepäck verschwunden. Otto und Co. können diesen Diebstahl nicht auf sich sitzen lassen, flugs ist der Plan gefasst, aufs Festland zu reisen und das Kunstwerk zurückzuholen. Dort angekommen, scheint die Sache zunächst aussichtslos, doch dann bekommt das Quintett unerwartete Hilfe von einigen Casinoangestellten (Sara Nuru, Jennifer Weller, Jasmin Schwiers), welche genug von der widerlichen Art ihres Chefs haben …

Parodie à la Otto

Persiflagen anderer Werke gehören seit jeher zu Ottos Programm, am bekanntesten dürften seine Variationen des Liedes Hänsel und Gretel sein, auch die Edgar Wallace-Reihe musste des Öfteren dran glauben. Während der Titel seines 2010 erschienenen Kinofilms unmissverständlich auf Ocean’s Eleven hindeutet, sind hier auch Ladykillers oder überraschenderweise Der Kaufmann von Venedig nicht vor Ottos Parodiewut sicher.

Die Models Sara Nuru und Jennifer Weller geben in ihren Rollen zwar eine gute Figur ab, bleiben schauspielerisch aber erwartungsgemäß hinter dem restlichen Cast zurück. Max Giermann ist hauptsächlich Imitationskomiker, weshalb ihn das Drehbuchtrio in seinem Kinodebüt passenderweise eher Sketche aneinanderreihen lässt, in welchen er dieses Talent zur Geltung bringen kann. Stéphanie Berger hat ein wenig Pech damit, wie der von ihr verkörperte Charakter prinzipiell angelegt ist, performancetechnisch steht sie dennoch fast an der Spitze. Übertroffen wird sie nur noch von Jasmin Schwiers, deren leider viel zu kurze Auftritte schlichtweg sublim, eine absolute Bereicherung und einen Extrapunkt wert sind.

Schön in Szene gesetzte Langeweile

Otto’s Eleven ist in mancher Hinsicht besser als er sein dürfte. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass Komödien, deutsche zumal, mit einer Kameraarbeit punkten können, welche selbst ernstgemeinte hiesige Filme in den Schatten stellt. Nicht nur weiß Peter von Haller ganz genau, wo und wie er die Kamera zu platzieren und führen hat, die Sets sind darüber hinaus oft detailliert ausgestaltet und hier und da mit kleinen Anspielungen im Hintergrund versehen, die vielleicht erst bei der zweiten Sichtung auffallen. Ob es jedoch zu einer solchen kommt, ist leider mehr als fraglich, denn inhaltlich hat Otto’s Eleven wenig zu bieten, was nicht nur an der dünnen Story liegt. Einige Lacher gibt es, ja, auch gute, aber das Gros der Witze ist einfach nur wiederbelebtes Uraltmaterial aus dem gefühlt ewig gleichen Repertoire von Otto. War das einmal lustig? Auf jeden Fall. Ist das nach über dreißig Jahren immer noch lustig? Eehhh …

Otto’s Eleven ist unterm Strich kein guter Film, das lässt sich nicht leugnen. Ironischerweise ist sein größter Pluspunkt, dass so gut wie alles, was schlecht an ihm ist, recht schnell vergessen ist. Ja, da gibt es sicher Szenen, auf die nur mit Augenverdrehen reagiert werden kann, doch schon im nächsten Moment gibt es wieder etwas Charmantes zum Schmunzeln, und generell ist der letzte Akt sehr versöhnlich und wird doch die meisten Zuschauer, vor allem jüngere, mit einem guten Gefühl in die wirkliche Welt entlassen.

Credits

OT: „Otto’s Eleven“
Land: Deutschland
Jahr: 2010
Regie: Sven Unterwaldt Jr.
Drehbuch: Bernd Eilert, Sven Unterwaldt Jr., Otto Waalkes
Musik: Karim Sebastian Elias
Kamera: Peter von Haller
Besetzung: Otto Waalkes, Mirco Nontschew, Rick Kavanian, Max Giermann, Arnd Schimkat, Sky du Mont

Bilder

Trailer

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„Otto’s Eleven“ versagt als Parodie US-amerikanischer Vorbilder, funktioniert aber immerhin einigermaßen als Film an sich. Das schwache Drehbuch kann mit guter Kameraführung, überwiegend hervorragendem Cast und einiger gelungener Gags teilweise ausgeglichen werden, bleibt aber letztlich doch nur ein schwaches Drehbuch.
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