Seitdem sein Vater ermordet wurde, als er selbst noch ein kleines Kind war, schwört Snake Eyes (Henry Golding) Rache. Inzwischen ein erwachsener Mann und zu einem exzellenten Kämpfer herangewachsen, scheint seine Stunde endlich gekommen zu sein: Yakuza-Boss Kenta (Takehiro Hira) bietet ihm den Kopf des damaligen Mörders an, sofern er sich dessen Clan anschließt. Doch als dies bedeutet, den Verräter Tommy (Andrew Koji) zu töten, lehnt Snake Eyes dies ab und verhilft dem Mann zur Flucht. Dieser stellt sich im Anschluss als Kentas Cousin und Anführer eines mächtigen Ninja-Clans heraus und bietet seinem Retter an, ihn bei sich aufzunehmen. Dies geht jedoch mit einigen schwierigen Herausforderungen einher. Und dann ist da noch Kenta, der weiterhin seinen eigenen Plan verfolgt …
Neustart eines Kämpfers
Aller guten Dinge sind drei? Das wird man sich wohl bei Snake Eyes: G.I. Joe Origins gedacht haben. Zweimal schon hatte man versucht, aus dem beliebten Spielzeug-Franchise einen Kinoblockbuster zu machen. Doch weder G.I. Joe – Geheimauftrag Cobra noch G.I. Joe – Die Abrechnung konnten an den Kinokassen wirklich überzeugen, dafür waren die Filme letztendlich einfach zu teuer. Bei den Kritiken kamen die zwei sowieso schlecht an. Nun also der dritte Anlauf. Der Film ist dabei, wie der Titel bereits verrät, ein Spin-off zur Reihe, bei dem der besagte Snake Eyes im Mittelpunkt steht, gleichzeitig aber auch ein Prequel, welches verraten soll, wie er zu dem wurde.
Das geht mit einer Neubesetzung einher. Weder taucht der Kampfsportler und Stuntman Ray Park auf, der in den ersten beiden Filmen den Mann hinter der Rüstung spielte, noch Leo Howard, der eine jüngere Ausgabe verkörperte. Stattdessen fiel die Wahl auf Henry Golding, der mit den Komödien Crazy Rich und Last Christmas auf sich aufmerksam machte, bevor er sich dank The Gentlemen für weniger glatte Modeltypen empfahl. Die Besetzung ist einerseits ein Gewinn. Schließlich ist der britisch-malaysische Schauspieler und Moderator ohne Zweifel sehr charismatisch. Außerdem gibt es im Westen nur wenige Darsteller mit fernöstlichen Wurzeln, die tatsächlich so etwas wie Stars sind. Andererseits fiel er bislang nicht unbedingt als Kampfexperte auf, was bei einer Figur wie Snake Eyes, die sich eigentlich nur über den Kampf definiert, nicht so richtig passt.
Da war mehr Action drin
Aber man sollte ohnehin nicht die ganz großen Erwartungen in der Hinsicht mitbringen. Grundsätzlich war die Vorstellung, asiatische Kampfkunst mit einem westlichen Blockbuster zu verbinden, nicht ohne Reiz. Mit Iko Uwais ist auch eines der bekanntesten Aushängeschilde der Gegenwart mit am Start. Es gibt jedoch zu selten Gelegenheit, diese Fertigkeiten wirklich unter Beweis zu stellen. Und wenn doch mal gekämpft wird, macht die Kameraführung einiges wieder zunichte. Snake Eyes: G.I. Joe Origins wird da schon recht schnell unübersichtlich. Das Ergebnis hat weder die Eleganz noch die Schärfe, die eine solche Kampfkunst in den richtigen Händen mit sich bringt. Da fehlte Regisseur Robert Schwentke (R.E.D. – Älter, Härter, Besser) einfach das notwendige Gespür.
Ansonsten gibt es aber schon was zu sehen, zumindest für ein japanophiles Publikum. Der Film nimmt uns mal mit in die wuselige Metropole Tokio in all ihrem düsteren Neon-Schimmer. Viel spielt aber auch in dem traditionell orientierten Nina-Hauptquartier, bei dem noch die Werte von einst gepflegt werden. Das ist dann alles nicht neu oder tiefgründig. Man muss sich da schon mit Schlagwörtern zufriedengeben. Aber Snake Eyes: G.I. Joe Origins ist an diesen Stellen zumindest recht stimmungsvoll. Richtig spannend wird der Film jedoch nicht. Und so ganz überzeugend sind die Bezüge auf die anderen Figuren aus dem G.I. Joe Universum nicht, die irgendwie doch noch mit rein mussten. Andererseits ist diese Mischung aus West- und Osteinflüssen nicht ohne Reiz, ebenso der demonstrierte Ernst, mit dem dieser Blödsinn präsentiert wird.
OT: „Snake Eyes: G.I. Joe Origins“
Land: USA
Jahr: 2021
Regie: Robert Schwentke
Drehbuch: Evan Spiliotopoulos, Joe Shrapnel, Anna Waterhouse
Musik: Martin Todsharow
Kamera: Bojan Bazelli
Besetzung: Henry Golding, Andrew Koji, Úrsula Corberó, Samara Weaving, Iko Uwais, Haruka Abe, Takehiro Hira
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