Straße ohne Wiederkehr Street of no Return
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Straße ohne Wiederkehr

Inhalt / Kritik

Straße ohne Wiederkehr Street of no Return
„Straße ohne Wiederkehr“ // Deutschland-Start: 6. Juli 1989 (Kino) // 23. Juli 2021 (DVD)

Früher war Michael (Keith Carradine) ein gefeierter Popstar, doch nun lebt er in der Gosse, meist betrunken und verdreckt. Während das Viertel, in dem er meist übernachtet, in der Nacht immer wieder Austragungsort von Bandenkriegen ist und niemand mehr sicher ist auf der Straße, sehnt er sich nach seinem alten Leben zurück, und nach seiner alten Flamme Celia (Valentina Vargas). Die Beziehung stürzte ihn in sein Unglück, denn sie war die Geliebte des Immobilienhais Eddie (Marc de Jonge), der es schließlich nicht mehr dulden konnte, dass Celias Gefühle jemand anderem als ihm galten. Als wäre die Abreibung von seinem hünenhaften Bodyguard nicht schon genug gewesen, beschloss Eddie, Michael eine bleibende Erinnerung an ihn zu hinterlassen und schnitt ihm seine Stimmbänder durch, sodass es mit der Karriere des Popstars ein jähes Ende fand. Immer wieder versucht er nun einen Blick auf Celia, die in der Villa des Immobilienhais gefangen gehalten wird, zu erhaschen, doch wird immer von den Wachhunden vertrieben oder den zahlreichen Wachleuten.

Bei der Rückkehr von einer dieser Erkundungstouren jedoch stolpert Michael auf der Suche nach einer Flasche Whiskey über einen toten Polizisten, der bei einem der Bandenkriege ums Leben kam. Als die Polizei ihn als Hauptverdächtigen festnimmt und von Lieutenant Borel (Bill Duke), der den Verbrecherbanden in der Stadt endlich das Handwerk legen will, verhört wird, beginnt eine Spirale der Gewalt, in deren Verlauf Michael in das Fadenkreuz der Banden gerät, aber auch eine Möglichkeit erhält, Rache für das Unrecht zu erhalten, was ihm vor vielen Jahren angetan wurde.

Ohne eine Stimme

Die Karriere von Regisseur Samuel Fuller lässt sich in zwei Abschnitte einteilen, denn während Fuller zum einen für Genreklassiker wie Polizei greift ein (1953) oder Vierzig Gewehre (1957) steht, drehte er andererseits Filme wie Schock-Korridor (1963) oder Der nackte Kuß (1964) mit vergleichsweise geringerem Budget, aber dafür mit für die Zeit durchaus kontroversen Themen. Als er sich in Der weiße Hund von Beverly Hills (1982) dem Thema Rassismus annäherte, war dies für seine Produzenten bei Paramount ein zu heißes Eisen und der Film wurde entweder geschnitten oder für lange Zeit nicht veröffentlicht. Dies machte es für Fuller schwierig die nötige Finanzierung für seine Projekte zu erhalten, so auch im Falle von Straße ohne Wiederkehr, den er mithilfe von französischen und portugiesischen Geldgebern produzierte.

In diesem Neo-Noir, basierend auf einem Roman des Autors David Goodis, spielt Keith Carradine einen Mann ohne Stimme in einer dunklen, gnadenlosen Welt. Stilistisch ganz dem Genre verschrieben, inszeniert Fuller eine Welt der Starken, in der die Polizei korrupt ist und in welcher die Reichen über Leben und Tod entscheiden, und von einem Moment auf den nächsten über das Glück von Menschen entscheiden, wie man am Beispiel von Michael sehen kann. Seine Stimme, einst sein Markenzeichen und Grundstein für seinen Ruhm, ist nur noch ein heiseres Flüstern geworden, nicht genug, um sich zu wehren. Straße ohne Wiederkehr wird zu einem Melodram über einen Mann, der eine neue Stimme finden und sich in dieser dunklen Welt behaupten muss.

Musikvideo-Noir

Angelehnt scheint Fullers Film an die in den 1980er immer populärer werdenden Musikvideos. Selbst die erste Begegnung zwischen Michael und Celia findet beim Dreh eines solchen statt, wobei sich der Popstar bei ihrem nächsten Treffen einige Zeit später zunächst nicht an die junge Frau erinnern kann. Die Ästhetik sowie die Figurenzeichnung hat über den ganzen Verlauf der Handlung etwas von den bereits erwähnten Musikclips, was immer mehr Einzug in das Kino erhielt, wie man an diesem Film oder an Walter Hills Straßen in Flammen sehen kann. In Zusammenhang mit den Noir-Elementen stört dies keinesfalls, vielmehr überhöht es diese, was Straße ohne Wiederkehr zumindest auf formaler Ebene zu einem interessanten Spätwerk des Regisseurs macht.

Darüber hinaus überzeugen noch andere Elemente des Filmes, wie beispielsweise die Action-Szenen zu Anfang, auch wenn man den Schnitt im Finale durchaus hätte überdenken können.

Credits

OT: „Street of no Return“
Land: Frankreich, Portugal
Jahr: 1989
Regie: Samuel Fuller
Drehbuch: Jacques Bral, Samuel Fuller
Vorlage: David Goodis
Musik: Karl-Heinz Schäfer
Kamera: Pierre William Glenn
Besetzung: Keith Carradine, Valentina Vargas, Bill Duke, Andréa Ferréol, Bernard Fresson, Marc de Jonge

Bilder

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„Straße ohne Wiederkehr“ ist ein unterhaltsamer Neo-Noir Samuel Fullers, der erzählerisch wie auch ästhetisch an ein Musikvideo erinnert. Mag Fuller auch bessere Werke gedreht haben, ist die Mischung aus Melodram und Action durchaus unterhaltsam und angenehm kurzweilig.
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