Blood Water Staffel 2
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Blood & Water – Staffel 2

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Inhalt / Kritik

Blood Water Netflix
„Blood & Water – Staffel 2“ // Deutschland-Start: 24. September 2021 (Netflix)

Für Puleng Khumalo (Ama Qamata) steht mittlerweile fest, dass ihre Vermutung wahr ist: Bei Fikile Bhele (Gail Mabalane) handelt es sich in Wirklichkeit um ihre jüngere Schwester, die vor 17 Jahren entführt wurde. Die will von diesen komischen Theorien jedoch nichts wissen. Im Gegenteil, sie lässt gerichtlich verfügen, dass ihre angebliche Schwester sich ihr nicht nähern darf. Davon lässt sich Puleng jedoch nicht abhalten. Um endlich für Klarheit zu sorgen, regt sie an, dass die beiden einen DNA-Test machen. Danach wüssten sie endlich, woran sie sind. Fikile lässt sich auf das Drängen ihrer Mitschülerin ein. Doch das Ergebnis sorgt für eine größere Überraschung …

Weiter geht es mit dem Status Quo

Die Netflix-Serie Blood & Water fiel letztes Jahr durch eine recht ungewöhnliche Geschichte auf. Ein Mädchen, das entführt und an eine reiche Familie verkauft wird? Das ist nun wirklich kein sehr alltägliches Szenario. Kombiniert wurde das mit anderen Themen, welche die südafrikanische Serie aus der Masse an Teeniedramen hervorstechen ließ. Menschenhandel und Kolonialismus sind nun einmal nicht die ersten Begriffe, die einem einfallen, wenn es um den Alltag zweier Schülerinnen geht. So ganz überzeugend war die erste Staffel jedoch nicht, da einfach zu viel zusammengeworfen wurde, was – wie so oft – dazu führte, dass die einzelnen Aspekte zu wenig ausgearbeitet sind. Man wollte einfach nicht so wirklich über alles nachdenken, sondern lieber die Zielgruppe mit einer Mischung aus Identifikationsfläche und Mystery zufriedenstellen.

Das kam offensichtlich so gut an, dass rund 15 Monate später die zweite Staffel an den Start ging. Fans durften daher neugierig sein, wie es wohl weitergehen würde und was sich seither getan hat. Die kurze Antwort: eigentlich nichts. Das mit der gerichtlichen Verfügung, Puleng dürfe sich ihrer vermeintlichen Schwester nicht nähern, ist natürlich ein herber Schlag. Blood & Water ignoriert dieses Hindernis aber bald, weswegen es zu keinem wirklichen Wechsel kommt. Tatsächlich muss man hier schon sehr lange warten, bis die Geschichte mal ein bisschen Fahrt aufnimmt. Wenn man bedenkt, dass die zweite Staffel sieben Folgen umfasst und damit um eine länger ist als der Auftakt, sind die Entwicklungen schon sehr überschaubar. Wie so manch andere Netflix-Serie neigt auch diese dazu, alles unnötig in die Länge zu ziehen.

Späte Überraschung

Erst zum Schluss hin nimmt die Dramatik endlich mal wirklich zu. Das Thema der Entführung, welches immer auf finstere Hintermänner schließen ließ, bekommt dann ein wenig mehr Aufmerksamkeit. Und das ist nicht der einzige Faktor, der für düstere Geheimnisse verantwortlich ist. Denn es geht in Blood & Water nicht allein darum, was genau vorgefallen ist und wer in welcher Form darin involviert war. Da steht ja auch noch die Frage nach dem Grund im Raum, die auf eine Antwort wartet. Die Serie nähert sich dieser an, deckt dabei noch die eine oder andere Überraschung auf. Es wird sogar ungewohnt brenzlig, wenn nicht nur mit Worten gekämpft wird, sondern auch eine psychische Bedrohung vorliegt.

Aber das ist eben nur ein kleiner Teil einer Staffel, die irgendwie Gefallen daran findet, viel auf der Stelle zu treten. Das liegt auch daran, dass drumherum wieder viele andere Themen Platz finden müssen. Da geht es viel um Liebe und die damit einhergehenden Probleme, wenn das mit den Paaren alles nicht so funktioniert, wie es soll. Hinzu kommen die üblichen Schwierigkeiten, mit denen man sich als junger Mensch so herumplagt. Das ist als Geschichte natürlich legitim. Blood & Water verpasst es jedoch erneut, sich wirklich von der Masse anderer Teeniedramen, wie sie Netflix andauernd veröffentlicht, nennenswert zu unterscheiden. Schade ist zudem, wie die Überlegungen zum Kolonialismus verschwunden sind, die deutlich spannender waren als das Alltagsleid der jungen Protagonisten und Protagonistinnen.

Credits

OT: „Blood & Water“
Land: Frankreich
Jahr: 2021
Regie: Nosipho Dumisa, Thati Pele, Travis Taute, Daryne Joshua
Drehbuch: Daryne Joshua, Nosipho Dumisa, Nelisa Ngcobo
Kamera: Zenn van Zyl
Besetzung: Ama Qamata, Khosi Ngema, Gail Mabalane, Thabang Molaba, Dillon Windvogel, Arno Greeff, Getmore Sithole, Zikhona Sodlala

Trailer

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Die zweite Staffel von „Blood & Water“ macht dort weiter, wo die erste aufhörte und zieht es dabei vor, erst einmal auch dort zu bleiben. Tatsächlich dauert es lange, bis die Geschichte um eine Jugendliche, die ihre entführte Schwester wiedergefunden zu haben glaubt, mal ein bisschen an Fahrt aufnimmt. Bis dahin gibt es viel Teeniedrama von der Stange.
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