Books of Blood
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Books of Blood

Inhalt / Kritik

Books of Blood
„Books of Blood“ // Deutschland-Start: 29. Oktober 2021 (Disney+)

Der Job ist eigentlich ganz einfach: Bennett (Yul Vazquez) erhält den Auftrag, bei einem Bibliothekar das Geld einzutreiben, das er den falschen Leuten schuldet. Da diese das nötige Geld nicht hat, bietet er als Ersatz den Hinweis auf ein sehr wertvolles Buch an. Mehr als eine Million soll das sogenannte Buch des Blutes einbringen, sofern man es denn finden kann. Während Bennett sich auf die Suche macht, hat Jenna (Britt Robertson) ein ganz anderes Problem. Immer wieder machen ihr psychische Probleme zu schaffen, die entsprechenden Medikamente will sie aber nicht einnehmen. Stattdessen läuft sie lieber davon und kommt bei dem älteren Ehepaar Ellie (Freda Foh Shen) und Sam (Nicholas Campbell) unter, wo sie bald eigenartige Erfahrungen macht. Mary (Anna Friel) wiederum leidet unter dem Tod ihres Sohnes. Doch dann lernt sie Simon (Rafi Gavron) kennen, der von sich behauptet, den Kontakt zu den Toten herstellen zu können …

Viel Horror, in einen Film gepackt

Sie gehören ganz fest zum Horrorgenre dazu: Anthologien. Praktisch jedes Jahr erschienen irgendwelche Filme, die im Grunde reine Kurzfilmsammlungen sind und irgendwie unheimlicher Natur sind. Manchmal gibt es hierfür übergreifende Themen, die für eine Klammer sorgen sollen, etwa Found Footage bei V/H/S – Eine mörderische Sammlung oder der Komplex Sinneswahrnehmungen im Fall von 5 Senses of Fear. Dann und wann werden die Einzelgeschichten auch durch eine Art Rahmenhandlung zusammengehalten, siehe etwa Scary Stories to Tell in the Dark oder The Mortuary – Jeder Tod hat eine Geschichte. Dort dürfen sich die Figuren und damit eben auch das Publikum gemeinsam Gruselgeschichten anhören, die zwar nichts miteinander zu tun haben, aber jeweils in einen erzählerischen Kontext eingebettet sind.

Books of Blood ist ebenfalls ein solcher Fall. Und gleichzeitig wieder nicht. Im Grunde handelt es sich auch hier um Einzelgeschichten, drei Stück sind es genau. Geschichten, die völlig unabhängig voneinander funktionieren. Im Gegensatz zu den obigen Beispielen, wo die einzelnen Segmente aber klar voneinander getrennt sind, da werden hier durchaus Verbindungen aufgebaut. Diese sind nur nicht von Anfang an als solche zu erkennen. Das macht die Sprunghaftigkeit des Films ein wenig verwirrend. Regisseur und Co-Autor Brannon Braga spielt da nie wirklich mit offenen Karten, sondern gibt entscheidende Informationen erst sehr spät ans Publikum weiter. Zu einem Zeitpunkt, als man längst mit dem Thema abgeschlossen hat.

Nicht wirklich spannend

Solche späten Erkenntnisse können natürlich immer ganz nett sein, wenn sie mit einem gewissen Aha-Faktor einhergehen. Bei Books of Blood bringt das aber nicht so wahnsinnig viel. Die Querverbindungen kommen zwar überraschend, ändern jedoch eigentlich nichts, weder an den Geschichten selbst noch an den Schlüssen, die man aus ihnen ziehen kann. Man hätte diese Verbindungen prinzipiell auch ganz weglassen können, ohne dass dies nennenswerte Auswirkungen gehabt hätte. Lediglich die Geschichte um Jenna profitiert ein wenig davon, da die Motivationen dadurch etwas klarer werden, gerade auch bei dem Ende, das so manches Fragezeichen beim Publikum hinterlassen wird.

Das größere Problem ist dabei ohnehin, dass die Filme alle nicht so wirklich spannend sind. Ein paar unheimlichere Elemente sind da sicherlich dabei. Das meiste, das hier geschieht, ist aber letztendlich nur Erschrecken nach Zahlen. Von dem surrealen Horror von Clive Barker (Hellraiser), dessen Kurzgeschichtensammlung Books of Blood als Inspiration herangezogen wurde, ist da relativ wenig zu spüren. Im Bereich der Genre-Anthologien hat es natürlich deutlich Schlimmeres gegeben, da schlägt man sich hier im Vergleich schon noch irgendwie wacker. Schade ist es trotzdem: Gerade der Kurzfilmbereich ist prädestiniert, um mal ein bisschen zu experimentieren oder völlig aus sich herauszugehen. Dazu fehlte hier aber der Mut.

Credits

OT: „Books of Blood“
Land: USA
Jahr: 2020
Regie: Brannon Braga
Drehbuch: Adam Simon, Brannon Braga
Vorlage: Clive Barker
Musik: Joel J. Richard, Tyler Bates
Kamera: Michael Dallatorre
Besetzung: Britt Robertson, Anna Friel, Rafi Gavron, Yul Vazquez, Freda Foh Shen, Nicholas Campbell

Bilder

Trailer

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„Books of Blood“ ist eine Horror-Anthologie, die etwas umständlich versucht, drei Einzelgeschichten zusammenzuführen. Notwendig wäre das nicht gewesen. Das größere Problem ist vielmehr, dass die Geschichten kaum spannend sind und auch bei der Inszenierung nennenswerte Ideen fehlen.
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