Luna Park Netflix
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Luna Park – Staffel 1

Inhalt / Kritik

Luna Park Netflix
„Luna Park – Staffel 1“ // Deutschland-Start: 30. September 2021 (Netflix)

Auch wenn Rosa (Loa Grieco) inzwischen eine junge Frau ist: Sie ist nie darüber hinweggekommen, dass ihre Zwillingsschwester als Kind verschwunden ist. Während die anderen Familienmitglieder sich längst damit abgefunden haben, dass sie die Vermisste nie wiedersehen werden, und versuchen nach vorne zu blicken, da hat Rosa nie die Hoffnung aufgegeben, sie doch noch finden zu können. Und so nutzt sie den Besuch bei Nora (Simona Tabasco), die beim Luna Park als Wahrsagerin arbeitet, um diese dazu auszufragen, ob ihre andere Hälfte noch am Leben ist. Dabei ahnt sie nicht, dass dieser so zufällige Besuch das Leben beider Frauen für immer verändern wird, als sie einer Reihe von Geheimnissen auf die Spur kommt …

Ein Vergnügungspark voller Geheimnisse

So ein alter Vergnügungspark bzw. Zirkus hat schon ein ganz eigenes Flair. Kein Wunder, dass es immer wieder Filme oder Serien gibt, welche einen solchen Ort zum Schauplatz ihrer Geschichte machen – siehe etwa Dumbo oder Feuer & Flamme. Zunächst sieht es danach aus, als würde Luna Park noch einen ganzen Schritt weitergehen. Schließlich trägt die italienische Netflix-Serie den Namen des Parks bereits im Titel. Nach einem sehr stimmungsvollen Einstieg, bei dem wir an den verschiedenen Attraktionen vorbeischlendern, rückt der Schauplatz leider jedoch in den Hintergrund. Wobei wir immer noch oft genug dort vorbeikommen und das Publikum sich an dem nostalgischen Ambiente erfreuen kann.

Wichtiger ist aber natürlich die Frage nach der Schwester. Lebt diese noch? Wenn ja, wo ist sie inzwischen? Was ist damals überhaupt wirklich geschehen? Und das sind nur zwei der vielen Fragen, welche Rosa und Nora, stellvertretend für die Zuschauer und Zuschauerinnen daheim, im Laufe der sechs Folgen stellen werden. Denn irgendwie scheint in Luna Park jeder irgendwelche Geheimnisse mit sich herumzutragen. Die Serie mag als romantisches Drama verkauft werden, wegen einer sich anbahnenden Liebesgeschichte. Aber es sind dann wohl die Intrigen und Mysterien, welche in Erinnerung bleiben. Einem Krimi gleich machen sich die zwei jungen Frauen auf die Suche nach Antworten und tauchen zu dem Zweck tief in die Vergangenheit ein.

Hochglanzdrama vergangener Tage

Das erinnert an diverse andere Serien, die Netflix in den letzten Jahren ins Sortiment aufgenommen hat. Beispielsweise fallen einem die Mördersuche in High Seas ein oder auch Jemand muss sterben, das von einer dysfunktionalen Familie erzählte. Alle drei Serien spielen in einem historischen Setting Mitte des Jahrhunderts. Alle drei haben zudem Spaß an der Übertreibung. Das betrifft die Settings selbst, die immer auf groteske Weise auf Hochglanz poliert wurden. Selbst ohne das Element der Wahrsagerei hat man bei Luna Park nur selten den Eindruck, noch Teil der realen Welt zu sein. Aber auch die Figuren sind zum Teil gnadenlos überzeichnet. Gerade die Darstellung der reichen Familie Rosas kommt einer Karikatur nahe.

Die von Isabella Aguilar kreierte und geschriebene Serie versucht auch, mit dem starken Kontrast zwischen arm und reich zu arbeiten, lässt dabei nie einen Zweifel daran, wessen Seite die „gute“ ist. Sonderlich aufregend ist das nicht. Auch wenn Luna Park viel mit Wendungen arbeitet und zumindest versucht, richtig viel Mystery-Stimmung aufzubauen: Hier ist vieles doch sehr geradlinig und streng nach Schema. Wer diese Art Geschichten mit starkem Seifenoper-Einschlag mag, der macht hiermit nichts grundlegend verkehrt. Und davon dürfte es einige geben, wenn man sich das Sortiment von Netflix anschaut. Für ein tatsächlich zu Herzen gehendes Drama ist die Serie aber zu künstlich, für einen Krimi trotz krimineller Machenschaften nicht düster genug.

Credits

OT: „Luna Park“
Land: Italien
Jahr: 2021
Regie: Leonardo D’Agostini, Anna Negri
Drehbuch: Isabella Aguilar
Idee: Isabella Aguilar
Musik: Michele Braga, Emanuele Bossi
Kamera: Valerio Azzali
Besetzung: Simona Tabasco, Alessio Lapice, Lia Grieco, Edoardo Coen, Guglielmo Poggi, Giulio Corso, Tommaso Ragno, Milvia Marigliano

Trailer

Weitere Netflix Titel

Ihr seid mit Luna Park schon durch und braucht Nachschub? Dann haben wir vielleicht etwas für euch. Unten findet ihr alle Netflix-Titel, die wir auf unserer Seite besprochen haben.

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„Luna Park“ erzählt von zwei jungen Frauen, die eine seit Jahren vermisste Zwillingsschwester suchen. Das mischt Seifenoperdrama mit viel Mystery und einer Lust an der Überzeichnung. Die Zielgruppe wird das freuen, tatsächlich bewegend oder spannend ist die Serie aber nicht.
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